Mehr als nur Nebenprojekt: Chris & Carla im Boxset

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USA,

Die Walkabouts mit Carla Torgerson und Chris Eckman waren in den 90ern eine sehr beliebte Americana-Band. Das Duo-Projekt der beiden Musiker, Chris & Carla, erfährt nun eine opulente Boxset-Würdigung.

Gut gealtert: Drei Alben von Chris & Carla sind neu aufgelegt worden. Foto: Label
Gut gealtert: Drei Alben von Chris & Carla sind neu aufgelegt worden. Foto: Label - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • In den 90er Jahren waren The Walkabouts mehr als nur eine Folkrock-Kultband.

Ihre wunderbaren Alben «Devil’s Road» (1996), «Nighttown» (1997) und «Trail Of Stars» (1999) kamen sogar in die deutschen Charts. Anders sah es mit dem US-Duo Chris & Carla aus - obwohl die Musik keinen Deut schwächer war.

Dahinter steckten Chris Eckman und Carla Torgerson, die als Walkabouts-Sänger und -Songwriter zeitweise privat ein Paar waren und als Duo auftraten, wenn die Hauptband ihnen Zeit dafür liess. Wie gut die drei wichtigsten Platten aus den Jahren 1995 bis 2007 gealtert sind, zeigt nun die edle Box «Velvet Fog: The Studio Recordings» (Glitterhouse) im Schallplattenformat mit drei remasterten Vinyls, drei CDs und 16-seitigem Retrospektive-Booklet.

Diese oft um Gastmusiker erweiterte Zweierband als Nebenprojekt zu bezeichnen, wird ihrer Klasse nicht gerecht - obwohl die Musik insgesamt weniger üppig und spektakulär klang als der Sound der Walkabouts. Gleichwohl sind «Life Full Of Holes», «Swinger 500» und «Fly High Brave Dreamers» meisterliche Kleinode der Songschreiber-Kunst und des gelungenen Experimentierens.

Chris Eckman, der seit vielen Jahren von seiner Wahlheimat Slowenien aus kühn zwischen Folk, Rock, World Music, Afro-Pop und Electro pendelt, sagt heute: «Unsere erste Studio-Unternehmung "Life Full Of Holes" sollte eigentlich nie ein ganzes Album werden.» Dann habe man spielerisch Elektronik-Optionen kennengelernt und sich «diesem interessanten Zusammentreffen der Welten» zugewandt. «Irgendwie eine frühe Annäherung an "Folktronica".»

In einem ähnlichen Geist, basierend auf «glücklichem Zufall» und Vertrauen, seien die beiden folgenden Alben von Chris & Carla entstanden. «Wir haben nie Proben mit irgendeinem der Musiker abgehalten, die auf jenen Platten spielten», erinnert sich Eckman. «Spontane Reaktionen und Intuition - das war die Hauptidee.»

Für die dem Americana-Kosmos entstammenden Musiker kamen auf «Swinger 500» Drum-Machines und programmierte Beats hinzu - neben modularen Synthesizern, Bläsern, Streichern und Banjos. «Es ist immer noch eines meiner liebsten Aufnahmeprojekte», so der Mann, der längst auf ein riesiges Band-, Solo- und Produzenten-Werk zurückblickt.

Und auch jetzt, 13 Jahre nach dem letzten gemeinsamen Duo-Album, «bleiben Carla und ich kreativ und aufgeregt über Projekte, an denen wir teilnehmen». Neue gemeinsame Aufnahmen kündigt Eckman aber nicht an. So gilt es, sich als Fan von Chris & Carla an ein kleines, aber feines Werk aus knapp 15 Jahren zu halten.

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