RTL hat dem Reporter und Moderator Maurice Gajda fristlos gekündigt. In der Sendung «Explosiv» soll er einen Tweet gezeigt haben, den es gar nicht gegeben hat.
Maurice Gajda
RTL hat sich von Reporter Maurice Gajda getrennt. - imago images/Panama Pictures
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Das Wichtigste in Kürze

  • Reporter und Moderator Maurice Gajda wurde von RTL fristlos entlassen.
  • In der Sendung «Explosiv» soll er einen Tweet gezeigt haben, der so nicht existiert hat.

In der Sendung «Explosiv» zeigte Reporter Maurice Gajda einen Tweet, der angeblich von der früheren AfD-Politikerin Frauke Petry stammen sollte. Es stellte sich heraus, dass es sich dabei um einen Fake handelte. Nun trennt sich RTL von Gajda.

RTL trennt sich von seinem Mitarbeiter Maurice Gajda (40). «RTL News» beende die Zusammenarbeit mit dem freien Reporter und Moderator fristlos, teilte der Sender am Freitag (18. August) mit.

Hintergrund ist ein Beitrag aus der Sendung «Explosiv Weekend» vom 5. August 2023. Darin las Gajda einen vermeintlichen Tweet der früheren AfD-Politikerin Frauke Petry (48) vor. Laut ihren Angaben soll es diesen nicht gegeben haben.

Nach Maurice Gajda Kündigung: RTL entschuldigt sich bei Frauke Petry

Interne Prüfungen hätten schwere Verfehlungen von Gajda bei der Erstellung des Beitrags ergeben. Diese seien «mit den journalistischen Grundsätzen und Richtlinien unseres Hauses unvereinbar», heisst es in der Mitteilung von RTL. Es sei geprüft worden, ob es den nachgebauten Tweet jemals gegeben habe, doch man habe «keinerlei Hinweis darauf gefunden».

Martin Gradl, der Co-Geschäftsführer von «RTL News», entschuldigt sich bei Frauke Petry und erklärt: «Wir haben Maurice Gajda als engagierten und leidenschaftlichen Reporter kennengelernt. In diesem Fall gibt es aber zahlreiche eklatante Verstösse gegen die journalistische Sorgfaltspflicht.»

Angeblicher Tweet zum ESC

Im Beitrag «Leben zwischen zwei Welten in Deutschland» hatte Maurice Gajda unter anderem mit dem Sänger Trong Hieu Nguyen gesprochen. Der 31-Jährige hat 2023 am deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest teilgenommen. In dem Beitrag wird ein angeblicher Tweet von Petry thematisiert, der lautet: «Ich glaube, kein normaler Deutscher will einen rosa gefärbten Asiaten beim ESC sehen.» Laut Gajda wurde der Tweet wieder gelöscht.

Petry wehrte sich anschliessend auf ihrem X-Account: «Wie man mit politisch unbequemen Personen umgeht, demonstriert RTL hier eindrucksvoll. Man denkt sich einen rassistischen Tweet aus, ein Grafiker setzt das um und fertig ist das Fake.»

Einen anderen Tweet von Frauke Petry zum ESC hatte es aber tatsächlich gegeben. «Kann mir nicht vorstellen, dass normale Bürger von diesen pinken Herren 'vertreten' werden wollen.» Das schrieb sie im März 2023, jedoch über die deutschen ESC-Teilnehmer Lord of the Lost. Den Tweet löschte sie anschliessend.

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