Die österreichische Komponistin Olga Neuwirth erhält den internationalen Ernst von Siemens Musikpreis 2022.
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Die österreichische Komponistin Olga Neuwirth - Medienmitteilung
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Österreicherin Olga Neuwirth hat den Ernst von Siemens Musikpreis gewonnen.
  • Die 53-jährige Komponistin gilt als «eine der einflussreichsten ihrer Zeit».

Die Ernst von Siemens Musikstiftung würdigte Olga Neuwirth am Montag nicht nur mit dem Musikpreis. Sie bezeichneten die 53-Jährige als «eine der einflussreichsten Komponistinnen ihrer Zeit». Sie würde in ihren Arbeiten feministische Anliegen mit einer multimedialen Praxis verbinden.

Dabei schlage sie radikal neue Wege ein und verleihe der zeitgenössischen Musik ein neues Gesicht. Ihre Klangsprache sei schonungslos offen gegenüber anderen Kunstformen wie Film, bildender Kunst oder Literatur, so die Begründung für die Auszeichnung.

Satirische Kurzopern machten sie berühmt

Die Komponistin wurde 1968 in Graz geboren und wuchs in einem Dorf in der Steiermark auf. Sie hat eine kunstinteressierte Familie, zu der auch der Komponist Gösta Neuwirth, ihr Onkel, zählt. Sie studierte unter anderem Malerei und Film in San Francisco und Komposition in Wien. Für Aufsehen sorgte sie 1991 mit zwei satirischen Kurzopern nach Hörspieltexten der späteren Literaturnobelpreisträgerin und neuen Freundin Elfriede Jelinik.

Zu den weiteren Werken von Olga Neuwirth zählen etwa die Oper «Lost Highway» nach dem Film von David Lynch. Auch das Musiktheater-Stück «Orlando», welches 2019 an der Staatsoper Wien uraufgeführt wurde, ist von Neuwirth. Für Michael Glawoggers Drama «Das Vaterspiel» nach einem Roman von Josef Haslinger kreierte sie sogar Filmmusik.

Neuwirth erhielt bereits viele Preise wie den Wolf Prize for Music 2021 oder den Grossen Österreichischen Staatspreis. Seit Herbst 2021 lehrt sie Komposition an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien.

Olga Neuwirth erhält eine Viertelmillion Preisgeld

Der Ernst von Siemens Musikpreis gehört zu den wichtigsten Ehrungen in der Musikwelt. Die Musikstiftung verleiht ihren Preis für ein Lebenswerk im Dienste der Musik seit 1973 jedes Jahr.

Neuwirth soll die mit 250'000 Euro dotierte Auszeichnung am 2. Juni im süddeutschen München erhalten. Dabei werden auch die Förderpreise für Komposition verliehen, die mit Preisgeldern von je 35'000 Euro verbunden sind.

Der Stiftung zufolge gehen sie an Benjamin Attahir aus Frankreich, Naomi Pinnock aus Grossbritannien und Mikel Urquiza aus Spanien. Die Ensemble-Förderpreise gehen an Spoldzielnia Muzyczna aus Krakau und das Londoner Explore Ensemble.

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