Düster wird der neue Krimi mit Jasmin Gerat. Als resolute Ermittlerin in Split muss sie sich mit einer verkohlten Leiche und dem eigenen Gefühlschaos beschäftigen. In den Fall ist auch die Mafia verwickelt.
Kommissarin Stascha Novak (Jasmin Gerat, r) ist geschockt. Foto: Conny Klein/ARD Degeto/dpa
Kommissarin Stascha Novak (Jasmin Gerat, r) ist geschockt. Foto: Conny Klein/ARD Degeto/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Lange kann Stascha Novak die Idylle und das Partyleben an der kroatischen Adriaküste nicht geniessen.

Kaum wacht die Kommissarin (Jasmin Gerat - «Kokowääh») nach einer durchzechten Nacht auf, muss sie schon zum Tatort eilen - ein ausgebranntes Hinterzimmer in einem Club in Split.

Der Kroatien-Krimi «Jagd auf einen Toten», der am Donnerstag (20.15 Uhr) im Ersten zu sehen ist, hat es in sich. Denn die bis zur Unkenntlichkeit verkohlte Leiche ist angeblich Nachtclubbesitzer Milan Safin (Henning Vogt) mit Verbindungen zur kroatischen Mafia. Für Novak, die resolute Leiterin der Spliter Mordkommission, weiss Gott kein Unbekannter: er ist ihr Ex-Verlobter und hat sich kurz vor dem Ja-Wort per SMS aus dem Staub gemacht. Auch ihre jüngere Schwester verbirgt ein Geheimnis, das mit Milan zu tun hat.

Der Fall stellt Novaks Professionalität auf eine schwere Bewährungsprobe, denn sie verschweigt ihre Verbindung ihrem Vorgesetzten. Nur der loyale Kollege Emil Perica (Lenn Kudrjawizki) steht ihr in der verzwickten Situation helfend zur Seite.

Denn Novaks Verdacht erhärtet sich schnell: Der Mord an Milan wurde nur vorgetäuscht. Eigentlich handelt es sich bei dem Toten um den Sohn eines berüchtigten Mafiabosses aus Zagreb. Milan steht deshalb unter dem Verdacht, seinen eigenen Tod vorgetäuscht zu haben. Er hat bald zwei Verfolger im Nacken, die Rache wollen: Novak und den Mafiaclan. Am Ende kommt es zum nächtlichen Showdown zwischen antiken Ruinen - und es werden nicht alle überleben.

Seit 2016 läuft der Kroatien-Krimi im Ersten, gedreht wurde an der malerischen Adriaküste und in der Altstadt von Split. Für die gebürtige Berlinerin Gerat ist es das zweite TV-Jahr in der Rolle der Kriminalistin Novak. Der Film wurde im vergangenen Sommer in Kroatien unter der Regie von Michael Kreindl abgedreht - mit strengen Corona-Hygienebedingungen. Die Reihe lockt seit Jahren - bis 2019 noch mit Neda Rahmanian in der Hauptrolle - ein Millionenpublikum vor die Bildschirme.

Mit der 42 Jahre alten Gerat hat der Krimi im vergangenen Jahr frischen Wind bekommen. Denn ihre Rolle ist eine toughe, burschikose und selbstbewusste Kommissarin. Die männlichen, auch frauenfeindlichen Kollegen kommen nur schwer mit der emanzipierten Kriminalistin zurecht, die immer ihren eigenen Weg geht. Zu Ermittler Perica hat sie jedoch einen besonderen Draht, was nicht nur Novaks persönliche Geschichte, sondern auch die professionelle Zusammenarbeit bereichert.

In «Jagd auf einen Toten» lernt man zudem eine emotionale Seite der Ermittlerin kennen, die auch viel von Schauspielerin Gerat gefordert hat. «Ein dramatisches Ereignis jagte das nächste. Stascha kommt in der gesamten Folge nicht einmal zur Ruhe», sagte Gerat der ARD über ihre Rolle. «Ich habe mich gefühlt, als sässe ich in einer emotionalen Achterbahn.» Es sei eine extrem persönliche und emotionale Folge, die auch bei ihr lange nachwirkte.

Wer daher im Corona-Lockdown bei dem neuen Kroatien-Krimi auf schöne Urlaubsbilder einer sommerlichen Adriaküste hofft, wird eher enttäuscht. Denn der Fall ist durchaus realistisch, düster und zeitweise auch schwer verdaulich.

Die nächste Episode des Kroatien-Krimis mit dem Titel «Die Patin von Privonice» läuft bereits eine Woche später.

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