Jeffrey Epstein wurde im August 2019 tot in seiner Zelle gefunden. Das US-Justizministerium erhebt nun schwere Vorwürfe gegen die Gefängnis-Mitarbeiter.
Jeffrey Epstein
Jeffrey Epstein (†66) wurde im August 2019 tot in seiner Zelle aufgefunden. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Jeffrey Epstein war ein verurteilter Sexualstraftäter.
  • Im August 2019 wurde er tot in seiner New Yorker Gefängniszelle gefunden.
  • Eine Untersuchung zeigt: Die Wächter haben schwerwiegende Fehler begangen.
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Am Abend des 9. August 2019 wurde der verurteilte Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (†66) tot in seiner New Yorker Gefängniszelle aufgefunden.

Sein Tod sorgte für allerlei Spekulationen. Epstein war in der Welt der Reichen und Mächtigen gut verknüpft. Zu seinen Freunden zählten Donald Trump (77), Prinz Andrew (63) und Bill Clinton (76).

Es wurde behauptet: Epstein wurde getötet, damit er die Geheimnisse seiner einflussreichen Bekannten mit ins Grab nimmt. Offiziell hat der 66-Jährige in seiner Zelle Suizid begangen.

Mitarbeiter haben «schwerwiegende» Fehler begangen

Nun hat das US-Justizministerium den Tod des Geschäftsmannes untersucht. Auf Fremdverschulden gibt es demnach keine Hinweise. Aber: Bei der Beaufsichtigung Epsteins seien «schwerwiegende» Fehler begangen worden. Diese hätten seinen Selbstmord ermöglicht.

So sei der inhaftierte Multimillionär vom Abend seines Todes gegen 22.40 Uhr bis zur Entdeckung seiner Leiche am folgenden Morgen gegen 6.30 Uhr «unüberwacht und alleine in seiner Zelle» gewesen.

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Die Bilder zeigen zahlreiche Leintücher in der Zelle von Jeffrey Epstein. Er habe sich das Leben genommen.
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Die zwei Wärter, die auf Epstein hätten aufpassen sollen, wurden wegen Falschaussagen und Verschwörung angeklagt. Im Bild Epsteins Zelle nach dem Leichenfund.
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Jeffrey Eppstein hat sich 2019 während seiner Haftzeit das Leben genommen.
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Jeffrey Epstein am 8. Juli 2019 bei seinem Prozess in New York. Rund einen Monat später wurde er in seiner Zelle tot aufgefunden.

Weiter habe Epstein eine «übermässige Menge an Bettwäsche» in der Zelle gehabt. Dies ist ein Sicherheitsrisiko – er nahm bei seinem Suizid die Textilien zu Hilfe.

Unfassbar, denn: Eigentlich waren die Wachleute angewiesen worden, alle halbe Stunde nach Epstein zu sehen. Ausserdem hätte Epstein wegen Suizidgefahr seine Zelle mit einem anderen Häftling teilen müssen. Sein Mit-Häftling sei aber am 9. August verlegt worden und die Mitarbeiter hätten es versäumt, einen anderen Sträfling in seine Zelle zu verlegen.

Epstein drohte jahrzehntelange Haft

Der Bericht prangert auch Probleme bei der Videoüberwachung und grundlegende Probleme wie Personalmangel an. Dies habe Epstein-Opfern die Chance genommen, durch das Justizsystem Gerechtigkeit zu erlangen. Es habe zu «Fragen zu den Umständen rund um Epsteins Tod» geführt.

Jeffrey Epstein soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Der Multimillionär wurde 2008 wegen Sexualverbrechen verurteilt und verbrachte 13 Monate in Haft. Bei einer erneuten Verurteilung hätte ihm eine jahrzehntelange Haftstrafe gedroht.

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Unter der kostenlosen Hotline 143 erhalten Sie anonym und rund um die Uhr Hilfe. Die Berater können Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen. Auch eine Kontaktaufnahme über einen Einzelchat oder anonyme Beratung via E-Mail ist möglich.

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