Jeffrey Epsteins Bruder glaubt, dass der Financier möglicherweise ermordet wurde. Seit August versucht er darum, eine Krankenakte zu erhalten. Ohne Erfolg.
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Jeffrey Epstein am 8. Juli 2019 bei seinem Prozess in New York. Rund einen Monat später wurde er in seiner Zelle tot aufgefunden. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im August nahm sich Kinderschänder Jeffrey Epstein in seiner Gefängniszelle das Leben.
  • Seither werden immer wieder Zweifel an seinem Suizid geäussert – auch von seinem Bruder.
  • Mark Epstein hat nun erstmals im US-Fernsehen öffentlich seine Gründe erklärt.

Jeffrey Epstein ist mittlerweile seit drei Monaten tot. Die offizielle Autopsie hatte ergeben, dass sich der Kinderschänder in seiner Zelle erhängt hatte. Seither gibt es aber immer wieder Zweifel am Selbstmord des Multi-Millionärs.

Erst kürzlich hatte ein von Epsteins Bruder engagierter Pathologe, gesagt, dass die Beweise eher darauf hindeuten würden, dass der Financier in seiner Zelle ermordet worden sei (Nau berichtete).

Nun meldete sich auch Mark Epstein selbst ein erstes Mal öffentlich zu Wort. Der Bruder des verstorbenen Pädophilen wiederholte in einem Interview mit «Fox News» die Zweifel des von ihm engagierten New Yorker Pathologen und sagte, dass sein Bruder «möglicherweise ermordet» worden war.

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Jeffrey Epstein (†66) hatte jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht. - Handout/New York State Sex Offender Registry/AP/dpa

Gemäss Mark Epstein, wies Jeffrey Epstein nämlich bisher nicht geklärte Schnitte an seinem Körper auf. Zudem erwähnte der Bruder des Kinderschänders auch Prellungen am linken und rechten Handgelenk, einem Abrieb am Arm und einer weiteren Markierung auf einer seiner Schultern.

Diese hätten nicht durch Erhängen in der Gefängniszelle entstanden sein können, so Mark Epstein. Es gebe viele ungeklärte Fragen in dem Fall, führte er weiter aus. «Es gibt jedoch keine Möglichkeit herauszufinden, was wirklich geschah. Meine Versuche an die Krankenakte zu gelangen, wurden jedes Mal vereitelt.»

Er habe die entsprechenden Anfragen zweimal ausgerichtet. Das erste Mal nur sechs Tage, nach dem sein Bruder tot in seiner Zelle aufgefunden worden sei, erklärt Mark Epstein in dem Interview. «Mir wurde beide Male gesagt, dass sich jemand darum kümmern wird, dann habe ich nichts mehr gehört.»

Pathologe: «Krankenakte könnte Verletzungen erklären»

Die entsprechende Krankenakte benötigt der von Mark Epstein engagierte Pathologe, um eine abschliessende Einschätzung abzugeben. Es gehe nämlich darum, festzustellen, ob sich Jeffrey Epstein diese Verletzungen bereits vor dem vermeintlichen Suizid zugezogen hatte.

Dr. Michael Biden sagte letzte Woche bei «Fox News»: «Es könnte für diese Verletzungen eine Erklärung geben. Ohne diese Krankenakte, gibt es jedoch keine Möglichkeit, dies abschliessend zu klären.»

Jeffrey Epstein Prinz Andrew
Jeffrey Epstein, der Ex-Milliardärsfreund von Prinz Andrew, verstarb 2019 in seiner Zelle. - Keystone

Epsteins Bruder machte in dem Interview klar, dass es ihm nicht darum gehe, jemanden zu verklagen. «Die Leute sollen lediglich die Wahrheit darüber erfahren, was in einer Bundesanstalt passieren kann. Mein Bruder könnte ermordet worden sein. Hier geht es nicht um mich.»

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