In Berlin präsentieren mehr als 1100 Aussteller aus 46 Ländern neue Elektronik- und Haushaltsgeräte. Das sind die Highlights der IFA.
ifa 2022 berlin
Die frühere Internationale Funkausstellung (bis 2004) in Berlin steht 2022 unter dem Motto «Ready, Steady, Show!». - © Messe Berlin GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Berlin findet nach zwei Jahren Corona-Pandemie wieder die IFA statt.
  • Dort stellen hunderte Unternehmen ihre neusten Innovationen aus.

Zum ersten Mal seit 2019 findet die IFA auf der Messe Berlin wieder im gewohnten Format statt. Hunderte von Ausstellern präsentieren der Weltöffentlichkeit auf mehr als 100'000 Quadratmetern noch bis Dienstag (6. September) ihre neuesten Innovationen. Von riesigen Fernsehern über neuartige Laptops bis zu Rasierern, mit denen man sich die Zähne putzen kann - das sind die Highlights der IFA 2022.

Zwar haben einige namhafte Hersteller wie Sony auf der IFA keinen TV-Messestand, dafür präsentiert mit LG und Samsung die Konkurrenz echte Highlights. Dazu zählt mit dem LG 97G2 der bislang grösste OLED-Fernseher: Er misst eine Bildschirmdiagonale von 97 Zoll (247 Zentimeter), löst mit 8K auf und ist der weltweit grösste OLED-TV, den Endnutzer serienmässig kaufen können.

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Das Logo der IFA. - Keystone

Der Verkaufsstart in Deutschland ist noch nicht offiziell bestätigt, LG soll ihn aber noch bis Ende des Jahres in den Handel bringen. Ein Schnäppchen ist der Mega-TV allerdings nicht, ein Preis von bis zu 25.000 Euro ist aktuell wohl im Gespräch.

Ausserdem zeigt LG auf der IFA mit dem OLED Flex (LX3) den weltweit ersten variabel biegsamen Fernseher. Er misst 42 Zoll (107 Zentimeter Bildschirmdiagonale) und richtet sich an Nutzerinnen und Nutzer, die Games spielen oder ihren TV als Monitor nutzen wollen. 20 Krümmungsgrade stehen bei den 120-Hertz-Geräten zur Auswahl, die sich über eine Taste auf der Fernbedienung regulieren lassen.

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Zwei Jahre lang konnte die IFA nicht im gewohnten Format stattfinden. - Keystone

Aufhorchen lässt auch der Optik-Spezialist Leica aus Wetzlar. Die Hessen präsentieren auf der IFA mit dem Cine 1 einen Fernseher mit Laser-Technologie, der in Kooperation mit dem chinesischen Elektronikkonzern Hisense entstanden ist. Der 4K-UHD-Laser-TV ist in 80 (203 Zentimeter) oder 100 Zoll (254 Zentimeter) geplant und soll 6.900 respektive 8000 Euro kosten und im Laufe des zweiten Quartals 2023 im Handel verfügbar sein.

Die Bildschirm-Evolution geht weiter

Ebenfalls 2023 soll in Europa ein ganz besonderer Fernseher für die Hemdtasche verfügbar sein. Lenovo stellt auf der IFA mit den Glasses T1 eine Brille vor, die optisch an eine Mischung aus Sonnenbrille und Microsofts Hololense erinnert. Hinter den getönten Linsen verbergen sich zwei Micro-OLED-Displays, die mit 1.920 x 1.080 Pixeln pro Display auflösen und Trägern einen grossen Bildschirm vor die Augen projizieren.

Dazu ist die Brille via USB-C-Kabel mit einem Smartphone, Laptop oder Tablet zu verbinden, das auch gleichzeitig den Strom liefert - einen eigenen Akku hat sie nämlich nicht. Was die Lenovo-Brille kosten soll, hat der chinesische Konzern in Berlin noch nicht verraten.

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Diverse Bildschirme werden präsentiert. - Keystone

Grosse Aufmerksamkeit ziehen auf der IFA auch zwei faltbare Notebooks auf sich: Das Asus Zenbook 17 Fold OLED und Lenovos ThinkPad X1 Fold sind auf den ersten Blick normale Notebooks mit einem 12,5 Zoll beziehungsweise 12 Zoll grossen Display. Diese lassen sich jedoch auffalten und bringen es dann auf 17,3 Zoll respektive 16,3 Zoll.

Ausgestattet sind die Geräte mit Intel-Prozessoren der zwölften Generation, einer 1-Terrabyte-SSD Festplatte und DDR5-Arbeitsspeicher. Die Geräte wiegen etwas weniger als zwei Kilogramm und sind aufgrund ihrer Preise zunächst wohl nur für Early Adopter interessant, denn Lenovo ruft für sein faltbares ThinkPad einen Preis von 2.999 Euro und Asus einen von 3.699 Euro aus.

Effizienz bei Haushaltsgeräten im Fokus

Einer der wichtigsten Trends der IFA 2022 ist das Thema Nachhaltigkeit. Insbesondere bei Haushaltsgeräten wie Wasch- oder Spülmaschinen stehen Langlebigkeit und Ressourcenschonung im Zentrum. So stellt Samsung mit der «Bespoke AI» eine Waschmaschine vor, die bis zu 70 Prozent weniger Energie verbrauchen soll als herkömmliche Modelle.

Erreicht werde die Ersparnis laut den Koreanern durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz, die die Bläschenbildung des Waschmittels reguliert, damit dieses effizienter von den Textilien aufgenommen wird und den Einsatz des Wassers entsprechend des Verschmutzungsgrades anpasst.

Electrolux stellt indes für seine neuen AEG-Maschinen einen zusätzlichen Filter vor, der bis zu 90 Prozent der Mikroplastikfasern synthetischer Textilien einfängt und so verhindert, dass diese im Abwasser landen. Viele dieser Geräte sind ausserdem online und per App mit ihren Nutzern verbunden, um diesen Feedback zu Strom- und Wasserverbrauch zu ermöglichen.

All-in-One im Badezimmer

Panasonic, das an der Messe unter anderem auch einen Fernseher präsentiert, wagt sich bei der Körperpflege mit seinem «MultiShape»-Konzept an ein Baukasten-Konzept fürs Badezimmer. Auf den akkubetriebenen Handgriff lassen sich die unterschiedlichsten Aufsätze anbringen - vom Haareschneiden über das Barttrimmen bis zum Zähneputzen.

Das spart Platz und ist besonders beim Reisen praktisch, weil man nur noch eins statt mehrerer Geräte einpacken muss. Der Vorteil des Systems ist, dass man sich nur die Aufsätze kaufen muss, die man auch möchte und sich seinen Alleskönner so Stück für Stück erweitern kann.

Die IFA 2022 auf der Messe Berlin läuft noch bis Dienstag, den 6. September 2022. Kurzfristig Interessierte können sich über die Homepage der Messe Tickets sichern. Das Ein-Tages-Ticket für Fachbesucher kostet 52 Euro, für das Zwei-Tages-Ticket sind 75 Euro zu bezahlen.

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