Der Musiker Gil Ofarim zeigt sich erstmals seit dem Ende seines Prozesses um einen erfundenen Davidstern-Skandal wieder der Öffentlichkeit.
Gil Ofarim
Gil Ofarim im Leipziger Landgericht im November 2023. (Archivbild) - imago images/Future Image

Musiker Gil Ofarim (41) hat sich erstmals seit dem Ende seines schlagzeilenträchtigen Prozesses um einen erfundenen Davidstern-Skandal wieder der Öffentlichkeit gezeigt. Auf seiner ansonsten verwaisten Instagram-Seite erschien ein Video in seiner Story, in dem er – mit Brille und neuer Kurzhaarfrisur – Gitarre spielt. «Countdown läuft!.. Donnerstag, 18 Uhr !.. Video zum ‹Frühjahrsputz Gitarren Sale›» lautet der Schriftzug über dem Video. Was genau das bedeutet, wurde zunächst nicht klar.

Ofarim, der aus München stammt und dort lebt, zog sich aus der Öffentlichkeit zurück, nachdem er in seinem Prozess um Verleumdung und falsche Verdächtigung im November vergangenen Jahres überraschend ein Geständnis abgelegt hatte. Das Verfahren gegen den 41-Jährigen wurde daraufhin gegen eine Geldauflage von 10'000 Euro eingestellt.

Ofarims Geständnis: «Es tut mir leid»

Ofarim hatte im Oktober 2021 in einem Video Antisemitismus-Vorwürfe gegen ein Leipziger Hotel erhoben. Ofarim hatte darin geschildert, dass der Hotelmanager ihn aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen, damit er einchecken könne. Das Video verbreitete sich stark in den sozialen Netzwerken. Der Musiker erstattete später Anzeige, aber auch der Hotelmanager wehrte sich und zeigte seinerseits den Musiker wegen Verleumdung an.

Grosse Zweifel an seiner Darstellung zeigten sich dann auch im Prozess gegen den Sohn des 60er-Jahre-Stars Abi Ofarim (1937-2018), schliesslich legte er ein Geständnis ab und entschuldigte sich bei dem Hotelmanager, der als Nebenkläger auftrat: «Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen. Es tut mir leid.»

Scharfe Kritik vom Zentralrat der Juden

Dafür, den antisemitischen Vorfall im Hotel erfunden zu haben, wurde Ofarim scharf kritisiert – unter anderem vom Zentralrat der Juden in Deutschland. Ofarim habe neben der Öffentlichkeit auch die jüdische Gemeinde belogen. «Damit hat Gil Ofarim all denen, die tatsächlich von Antisemitismus betroffen sind, grossen Schaden zugefügt.»

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