Gil Ofarim wurde von einem Leipziger Gericht zu einer saftigen Geldstrafe verdonnert. Der Musiker hat die Summe noch nicht gezahlt.
Gil Ofarim erzählte, dass er in einem Hotel in Leipzig (DE) angeblich seine Davidstern-Kette verstecken musste. Mittlerweile hat der Sänger zugegeben, dass er gelogen hat. - Instagram / @gilofarm

Das Wichtigste in Kürze

  • Gil Ofarim hat vor Gericht gestanden, gelogen zu haben.
  • Er wurde zu einer Geldstrafe verdonnert.
  • Noch hat Ofarim die Summe nicht überwiesen.
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Ende November hat der Musiker Gil Ofarim (41) vor Gericht seine Lüge gestanden. 2021 warf Ofarim einem Leipziger Hotel Antisemitismus vor. Ein Hotelmanager habe ihn angewiesen, seine Davidstern-Kette einzupacken, erst dann dürfe er einchecken. Das Video wurde millionenfach angeklickt, sorgte für einen öffentlichen Aufschrei.

Vor dem Leipziger Landgericht hat Ofarim Ende November nun zugegeben, dass alles frei erfunden war. Er wurde zu einer Geldbusse von 10'000 Euro verdonnert. Der Prozess wurde eingestellt.

Ein Schmerzensgeld in unbekannter Höhe geht zudem an den von Ofarim fälschlich beschuldigten Hotelmitarbeiter. Dieser hatte seinen Job wegen der Antisemitismus-Vorwürfe verloren.

Kannten Sie Gil Ofarim vor dem Antisemitismus-Skandal?

Gil Ofarim hat Geldbusse noch nicht gezahlt

Wie «Focus Online» berichtet, hat Gil Ofarim die 10'000 Euro noch nicht bezahlt. «Die Erfüllung der Auflage hat er bislang nicht angezeigt beziehungsweise nachgewiesen», bestätigt ein Sprecher des Landgerichts. Das Geld soll der Jüdischen Gemeinde zu Leipzig und dem Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz zugutekommen.

Theoretisch hätte Gil Ofarim die Summe unmittelbar nach dem Entscheid des Gerichts überweisen sollen. Damit hätte er einen schnellen Schlussstrich unter den Fall ziehen können. Zudem hätte er so beweisen können, dass ihm die Lüge wirklich leidtut.

Prozess gegen Gil Ofarim
Der deutsche Rockmusiker Gil Ofarim (l.) betritt den Saal des Landgerichts in Leipzig mit einem seiner Anwälte.
Gil Ofarim
Der deutsche Rockmusiker Gil Ofarim im Landgericht in Leipzig.
Prozess gegen Gil Ofarim
Gil Ofarim trägt im Saal des Landgerichts in Leipzig eine Kette mit einem Davidstern.
Gil Ofarim
Der Sänger Gil Ofarim. Foto: Tobias Hase/dpa
Prozess gegen Gil Ofarim
Gil Ofarim gibt vor Gericht seine Lüge zu.

Gegen gerichtliche Vorgaben verstösst Ofarim jedoch nicht. Er hat sechs Monate Zeit, die Summe zu zahlen. Macht er das nicht, «ist das Verfahren anschliessend wieder aufzunehmen und das Strafverfahren müsste nochmals von Beginn an durchgeführt werden». Nur wenn der Musiker pünktlich zahlt, «wird das Verfahren endgültig eingestellt».

Ist der Sänger pleite?

Erst kürzlich kamen Gerüchte auf, dass Ex-«GZSZ»-Star die fünfstellige Summe überhaupt nicht stemmen kann. In den letzten Jahren war es beruflich still um den 41-Jährigen geworden.

Vor zwei Jahren erklärte er der «Gala», dass er 2010 als Barista arbeiten musste, um über die Runden zu kommen.

2017 bescherte ihm die Teilnahme an «Let's Dance» ein kurzes mediales Comeback, doch auch dieses hatte nicht nur positive Folgen. Es wurde ihm nämlich damals eine Affäre mit seiner damaligen Tanzpartnerin Ekaterina Leonova (36) nachgesagt. Es folgte die Trennung von seiner Ehefrau Verena, mit der er zwei gemeinsame Kinder hat.

Auf die Frage, warum er bei «Let's Dance» überhaupt mitmachte, meinte Gil Ofarim: «Ich habe das letztlich wegen des Geldes und meiner Existenzängste gemacht.»

Nach den falschen Judenhass-Vorwürfen dürfte seine Karriere – zumindest für eine Weile – zu Ende sein. Den Grund für seine Lüge hat Ofarim bis heute nie erklärt. Laut Augenzeugen fühlte er sich in jener verhängnisvollen Nacht gekränkt, weil ihn der Hotelangestellte kurz warten liess beim Einchecken.

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