ESC-Sieger rudert nach Israel-Forderung zurück
Nach seiner Forderung eines Eurovision Song Contest ohne Israel rudert Sieger JJ zurück und entschuldigt sich. Er verurteile jegliche Gewalt gegen Zivilisten.

Das Wichtigste in Kürze
- ESC-Sieger JJ forderte, dass die Austragung in Österreich ohne Israel stattfinde.
- Er stellt Russland und Israel gleich, beides seien «Aggressoren», die Krieg «provozieren».
- Jetzt rudert der Österreicher zurück und entschuldigt sich.
Eurovision Song Contest mit oder ohne Israel? Diese Frage beschäftigt die Fans des Anlasses und die Künstler seit der letztjährigen Ausgabe. Nemo holte den Event nach Basel und äusserte die Forderung, das Land auszuschliessen.
Auch JJ, der österreichische Sieger von Basel, sagt dies gegenüber «El Pais»: «Ich wünsche mir, dass der Eurovision Song Contest nächstes Jahr in Wien stattfindet – ohne Israel.»
Die Aussage des gelernten Opernsängers sorgte für viel Aufsehen. Johannes Prietsch, wie JJ bürgerlich heisst, ruderte schnell zurück: «Es tut mir leid, falls meine Worte missverstanden wurden», sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur APA.
Auch wenn er die israelische Regierung kritisiere, verurteile er jegliche Gewalt gegen Zivilisten überall auf der Welt. Sei es gegen Israelis oder Palästinenser. Weiter zu dem Thema wolle er sich aber nicht äussern.
Eurovision Song Contest: ORF erteilt Israel-Forderung eine Abfuhr
Gegenüber der spanischen Zeitung begründete er den geforderten Ausschluss mit einem Vergleich: Israel sei mit Russland vergleichbar, die Offensive im Gazastreifen mit dem Überfall auf die Ukraine. Beide Länder seien «Aggressoren» und würden Krieg «provozieren». Russland sei ausgeschlossen worden, während man Israel beim ESC «im Spiel gelassen» habe.
Der Vergleich hinkt stark: Russland griff die Ukraine ohne vorherige Provokation an und verstiess damit gegen Völkerrecht. Zwischen Israel und den Palästinenser war die Lage seit Jahrzehnten angespannt. Auslöser des Kriegs war der Überfall der Hamas auf israelische Zivilisten.
Dass Israel am ESC 2026 nicht teilnehmen wird, daran darf gezweifelt werden. ORF erteilte der Forderung von JJ eine Absage, es sei die «Privatmeinung» des Sängers. Im Vordergrund stünden die Musik und die künstlerischen Darbietungen. Ein Sprecher verweist auch auf die Veranstalterin EBU, die eindeutige Richtlinien zur Trennung von Politik und Unterhaltung habe.