Die Prüfung durch die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft ergibt: Die umstrittenen Liedtexte von Kollegah und Farid Bang sind nicht strafbar.
Die fragwürdigen Textzeilen von Kollegah und Farid Bang sind nicht strafbar.
Die fragwürdigen Textzeilen von Kollegah und Farid Bang sind nicht strafbar. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die fragwürdigen Liedtexte von Kollegah und Farid Bang sind nicht strafbar.
  • Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft stellte darum die Ermittlungen gegen die Rapper ein.
  • Die Verleihung des Echo-Musikpreises an die beiden hatte für einen Skandal gesorgt.

Die umstrittenen Textzeilen der Gangster-Rapper Kollegah und Farid Bang sind nicht strafbar. Das hat eine Prüfung durch die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft ergeben. Die Ermittlungen seien deswegen eingestellt worden, sagte Behördensprecher Ralf Herrenbrück auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Zwar seien die Liedtexte voller vulgärer, menschen- und frauenverachtender Gewalt- und Sexfantasien, heisst es in der Entscheidung, die den Beteiligten zuging. Weil sie aber damit dem Genre «Gangsta-Rap» gerecht werden, sei dies nicht strafbar. Denn auch für diese Musikrichtung gelte die in der Verfassung verankerte Kunstfreiheit.

Kollegah und Farid Bang waren trotz Antisemitismus-Vorwürfen mit dem «Echo» ausgezeichnet worden
Kollegah und Farid Bang waren trotz Antisemitismus-Vorwürfen mit dem «Echo» ausgezeichnet worden
Auch für diese Musikrichtung «Gangsta-Rap» gelte die in der Verfassung verankerte Kunstfreiheit.
Auch für diese Musikrichtung «Gangsta-Rap» gelte die in der Verfassung verankerte Kunstfreiheit.
Die beiden Rapper hatten kürzlich die KZ-Gedenkstätte Auschwitz besucht.
Die beiden Rapper hatten kürzlich die KZ-Gedenkstätte Auschwitz besucht.

Das Ende des Echo-Preises

Nach dem Eingang mehrerer Strafanzeigen im Zuge des Eklats bei der Verleihung des Musikpreises Echo waren die Liedtexte der Rapper auf ihre strafrechtliche Relevanz überprüft worden. Die Verleihung des Musikpreises Echo an die beiden Rapper hatte für einen Skandal gesorgt, der schliesslich zur Abschaffung des Preises führte. Etliche Musiker hatten zuvor ihre Echo-Preise aus Protest zurückgegeben.

Kollegah und Farid Bang hatten - einige Wochen nach dem Eklat - kürzlich die KZ-Gedenkstätte Auschwitz besucht. Die Anregung dazu war vom Musiker Marius Müller-Westernhagen gekommen. Das Musiklabel BMG hatte sich in einer Stellungnahme zunächst hinter die Musiker gestellt, dann aber die Zusammenarbeit auf Eis gelegt.

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