Der frühere Stabhochspringer Tim Lobinger war inzwischen zwei Jahre krebsfrei. Jetzt ist er erneut an Krebs erkrankt und kämpft um sein Leben.
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Tim Lobinger kämpft erneut gegen den Krebs. - imago/APress
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Ex-Stabhochspringer war inzwischen zwei Jahre krebsfrei.
  • Jetzt kämpft Tim Lobinger erneut gegen die Krankheit.
  • Er gibt aber nicht auf und meint: «Ich bin ein Kämpfer»

Fast zwei Jahre schien er krebsfrei zu sein. Jetzt kämpft Tim Lobinger erneut gegen die Krankheit. Trotz «emotionaler Achterbahnfahrt» zeigt sich der Ex-Leistungssportler kämpferisch.

Im März 2017 erhielt der ehemalige Stabhochspringer Tim Lobinger (49) die Diagnose Leukämie. Durch eine Stammzellentherapie konnte er den Krebs damals besiegen und blieb fast zwei Jahre krebsfrei. Im Interview mit der Illustrierten «Bunte» macht der Ex-Leistungssportler nun öffentlich, dass die Krankheit zurückgekehrt ist. Demnach leide Lobinger am Multiplen Myelom: «Myelome sind Tumore, die überall wachsen können», erklärt er.

Im Januar 2021 habe es einen Schub gegeben. «Da fingen die Schmerzen an, stärker zu werden», so Lobinger. Dann seien bei ihm immer mehr sichtbare Tumore gewachsen: «Die kamen am Bein raus, am Kopf, an der Leiste.» Den Krebs mit eigenen Augen zu sehen, habe es für ihn schwer gemacht, «irgendwie normal weiterzuleben».

Therapie schlug zunächst nicht an

Trotz verschiedener Therapien und Bestrahlung habe Lobinger körperlich immer weiter abgebaut. «Tage später bin ich vor Schmerzen und Kontrollverlust in den Beinen zu Hause nicht mehr die Treppe hochgekommen». So erinnert sich der ehemalige Stabhochspringer.

Anfang Januar habe er eine sogenannte CAR-T-Zell-Therapie erhalten, auf die normalerweise ein Grossteil der Patienten positiv reagiere. «Und bei mir: Tag eins, drei, fünf, sieben, neun - nichts.» Auch die Ärzte schienen demnach ratlos zu sein. Nach Tag 14 sei er entlassen worden und der ehemalige Leistungssportler habe jede Hoffnung verloren: «Dann bin ich nach Hause gekommen und habe es da erst richtig registriert: Das war es jetzt.»

Im Februar habe der dreifache Vater seine dunkelste Zeit erlebt. «Es war das erste Mal, dass mich die Hoffnungslosigkeit gepackt hat, zusammen mit Panikattacken.» Dabei habe er noch miterleben wollen, wie sein kleiner Sohn eingeschult wird und seine Tochter im Sommer heiratet. Doch Lobinger habe «keinerlei Kraft mehr gehabt».

«Ich bin ein Kämpfer»

Plötzlich schien die Therapie doch anzuschlagen. «Die genetisch veränderten CAR-T-Zellen hatten sich offenbar in meinen Tumoren versteckt und plötzlich angefangen, in meinem Körper aufzuräumen», berichtet Lobinger. Innerhalb weniger Tage seien seine sonst deutlich sichtbaren Tumore verschwunden.

«Vor einer Woche sagten die Ärzte: 'Verabschieden Sie sich von allen.' Und eine Woche später: 'Das ist jetzt das wünschenswerteste Ergebnis.'» Für Lobinger sei dies «eine emotionale Achterbahnfahrt» gewesen, die er nur schwer habe verarbeiten können.

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Tim Lobinger - FIRO/SID/Archiv

Nun müsse er seinem Körper Zeit geben, sich zu erholen. «Dank der Wissenschaft sitze ich heute hier», zeigt sich der Ex-Leistungssportler dankbar. Er hoffe auf weitere und neue Therapiemöglichkeiten in ein paar Jahren.

«Und wenn meine Chance nur ein Prozent ist, ergreife ich sie. Darauf setze ich. Ich bin ein Kämpfer, für mich, meine Familie und meine Freunde.»

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