Eine neue Dokumentation beleuchtet die Verbindungen des Rappers Bushido zum organisierten Verbrechen und wie sein Weg in die Freiheit sein Familienleben prägen.
bushido
Bushido in der Doku-Serie «Unzensiert - Bushido's Wahrheit» - Content Factory/Amazon Prime Video
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 26. November erscheint die Dokumentation «Unzensiert - Bushido's Wahrheit».
  • Darin wird Bushidos Werdegang mit allen Höhen und Tiefen erzählt.
  • Die Familie Ferchichi wurde zudem rund zwei Jahre lang dafür begleitet.

So privat wie in der neuen Doku-Serie «Unzensiert - Bushido's Wahrheit» hat man Bushido (43) noch nie gesehen: Bushido als Familienmensch, beim Kuscheln mit seinen Töchtern.

Bushido als Ehemann, von seiner Frau Anna-Maria Ferchichi (40) geneckt. Bushido im Anzug mit seinen Freunden auf seinem 40. Geburtstag. Und Bushido, mit Tränen in den Augen, endlich befreit von Arafat Abou-Chaker.

Bushido
Bushido mit seiner Frau Anna-Maria. (Archivbild) - Instagram

Die Doku beschreibt in den ersten beiden Folgen den Weg von Bushido. Der Rapper, der eigentlich Anis Ferchichi heisst, ist vom untalentierten Sprayer zum neuen grossen Ding im Rap-Business geworden.

Hauptsächlich aber beleuchtet sie Bushidos Sicht der Dinge auf seine private und geschäftliche Verbindung mit Arafat Abou-Chaker. «Ich bin nicht stolz auf mein Verhalten.» Das stellt der Rapper schon in den ersten Minuten der Serie klar und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht.

Die Doku begleitet die Familie Ferchichi von Juni 2018 bis August 2020. Sie klärt Fragen, die durch die vielen Schlagzeilen über Bushidos langjährige Zusammenarbeit mit dem Clan-Chef aufgeworfen wurden. Doch sie liefert nur Antworten von Bushido. Die zweite Hauptfigur der Dokumentation, Arafat Abou-Chaker, weist alle Anschuldigungen von sich, wollte sich darin aber nicht äussern.

Der Anfang von Bushido und Arafat

So erzählt Bushido, wie ihm Abou-Chaker angeblich mit Gewalt geholfen haben soll, aus seinem Vertrag mit Aggro Berlin «herauszukommen»: «Vielleicht war das nicht die feine englische Art. Aber wir waren auch nicht in England, wir waren in Schöneberg.»

bushido
Anis Mohamed Youssef Ferchichi, bekannt als Rapper Bushido, zu Beginn eines Prozesses gegen den Chef einer bekannten arabischstämmigen Grossfamilie in einem Gerichtssaal des Landgerichts. Foto: Paul Zinken/dpa-Zentralbild/Pool/dpa - dpa-infocom GmbH

Wie er seinem neuen «Rücken» danach nicht abschlagen konnte, sich an seinen Geschäften zu beteiligen: «Ich wusste, dass er auch unangenehm werden kann». Und wie ihn dieser Fehler bis heute verfolgt: «Was wäre passiert, wenn ich nein gesagt hätte? Wenn ich aus dem Auto gestiegen wäre, wenn ich einfach die Schläge kassiert hätte?»

Die Doku beleuchtet auch, wie das Rap-Business und die Clan-Familien zusammenhängen. Sie beschreibt, dass sowohl Arafat Abou-Chaker als auch Bushido voneinander profitiert und Millionen verdient hätten.

bushido
Wegen einem Streit mit Bushido wird Arafat Abou-Chaker vor Gericht angeklagt. - Keystone

Sie lässt LKA-Beamte, Polizisten, Islamwissenschaftler, Musikjournalisten, Kollegen wie Sido (40) und Anwälte zu Wort kommen, um die Dinge einzuordnen. Noch privater wird die Doku durch O-Töne von Weggefährten. Etwa dem Malermeister, bei dem Bushido seine Ausbildung gemacht hat oder seine Schwiegereltern.

Und natürlich durch Anna-Maria Ferchichi. Ohne Bushidos Frau hätte sich an der «schwierigen Geschäftsbeziehung» zwischen dem Rapper und Arafat Abou-Chaker wahrscheinlich bis heute nichts geändert.

Ihrer Aussage nach hätte sich der Rapper lange gar nicht vorstellen können, dass ein Leben ohne Abou-Chaker möglich sei. Ein Umstand, der die Ehe schwer belastet hat. «Und dann fing er an, seine Tentakeln in Richtung meiner Frau auszufahren», so der Rapper.

Der Streit eskaliert

Die Spannungen zwischen dem Clan-Chef und der starken Frau in Bushidos Leben eskalierten mehrmals. Es kam zu Polizeieinsätzen und bedrohlichen Situationen. Schliesslich kam es zur vorübergehenden Trennung von Anis und Anna-Maria und zur endgültigen von Bushido und Arafat. Seit 2018 diskutieren die ehemaligen Geschäftspartner nur noch über Anwälte miteinander.

Für Bushido geht es zu diesem Zeitpunkt aber vor allem um Selbstbestimmung und Freiheit: «Ich bin jemanden losgeworden, der massgeblich dafür verantwortlich war, dass ich ein scheiss Leben hatte. Dass ich mich mit meiner Frau gestritten habe und meine Kinder mit ihr weggezogen sind. Dass ich Terror habe mit den Bullen, dass mir die Staatsanwälte die Bude einrennen.»

Und weiter: «Dass die Steuerfahndung hinter mir her ist, dass ich Dinge posten muss, die ich nicht will. Dass man mich therapiert, dass man mich überwacht, dass man mich anruft, dass man mich irgendwo hinschickt... Alleine das ist schon der Grund, warum ich ein Sieger bin. Ich akzeptiere jedes Urteil, ich bin jetzt schon der Sieger.»

«Er ist einfach das Böse»

Doch nach der sorglosen Zeit folgt der Schock: Ende 2018 erfahren die Ferchichis, dass es angeblich Pläne gibt, Anna-Maria zu kidnappen «und wenn nötig auch die Kinder mitzunehmen».

«Ja ich traue ihm alles zu, alles und noch mehr. Er ist einfach das Böse. Und denkt man böse und abartig muss man noch zehn Stufen drauflegen und dann hat man Arafat», so Anna-Maria. Seitdem steht Bushidos Familie unter Polizeischutz.

Ab dem 26. November ist die Dokumentation «Unzensiert - Bushido's Wahrheit» auf Amazon Prime zu sehen. 

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

GeburtstagTerrorGewaltAmazonSidoRapBushido