Vor leeren Rängen spielten die Klassiker unter anderem Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 4 in einer Bearbeitung für Kammerorchester mit der Sopranistin Christiane Karg. Das Konzert wurde live im Fernsehen übertragen. Am Pult stand Kirill Petrenko.
Kirill Petrenko (M), Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, stand am Pult. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Kirill Petrenko (M), Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, stand am Pult. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor einem leeren Saal haben die Berliner Philharmoniker am Freitag ihr traditionelles Europa-Konzert aufgeführt.

Wegen der Hygieneanforderungen angesichts der Corona-Pandemie trat das Orchester in Berlin in kleiner Besetzung unter Leitung von Chefdirigent Kirill Petrenko auf.

Zur Wahrung der Abstandsregeln besetzten die Musiker jeweils ein Notenpult auf dem Podium. Das Konzert wurde live im Ersten Programm übertragen.

«Es ist eine seltsame Atmosphäre. Hier, in diesem wunderbaren Bau, den die ganze Welt kennt und den alle Musikfreunde lieben; hier, wo sonst so viele Gäste von überallher zusammenkommen, hier ist es mucksmäuschenstill», sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in einem Grusswort vor dem Konzert. Er freue sich auf die Zeit, «wenn wir wieder gemeinsam Musik erleben können».

Auf dem Programm des Konzerts stand unter anderem Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 4 in einer Bearbeitung für Kammerorchester mit der Sopranistin Christiane Karg.

Ursprünglich war das Konzert vor einer Europatournee der Philharmoniker in Tel Aviv und als Teil des Staatsbesuchs des Bundespräsidenten in Israel rund um den Unabhängigkeitstag des Landes, Jom ha-Atzma’ut, geplant. Wegen der Pandemie wurde der Besuch verschoben und die Tournee abgesagt. «Das tut mir leid und den vielen Menschen in Israel, die sich auf das Konzert gefreut hätten, sicher auch», sagte Steinmeier.

«Vielleicht wird es den einen oder anderen Puristen geben, der dieses von keinem Räuspern gestörte Musizieren besonders geniesst – aber wenn wir ehrlich sind: Wir möchten doch einmal wieder in einem grossen Publikum sitzen», sagte Steinmeier. Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) sagte in einer Pause der Übertragung, es sei ein wichtiges Zeichen, dass in dieser Zeit Kunst und Kultur noch weiter stattfinden.

Neben der Mahler-Sinfonie standen Arvo Pärts Komposition «Fratres», György Ligetis «Ramifications» sowie das «Adagio for Strings» von Samuel Barber auf dem Programm. Seit 1991 spielen die Philharmoniker zu ihrem Geburtstag am 1. Mai an einem besonderen historischen Ort.

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