Alec Baldwin erschoss an einem Filmset eine Kamerafrau. Die Waffenmeisterin wurde zu einer Haftstrafe verurteilt. Nun könnte Baldwin dieselbe Strafe drohen.
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Alec Baldwin könnte zu einer 18-monatigen Haftstrafe verurteilt werden. - Getty Images

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Oktober 2021 erschoss Alec Baldwin bei Dreharbeiten versehentlich eine Kamerafrau.
  • Die am Set verantwortliche Waffenmeisterin wurde nun zu einer Haftstrafe verurteilt.
  • Aufgrund seiner Funktion als Mitproduzent könnte Baldwin dieselbe Strafe drohen.
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Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed (27) wurde vergangenen Montag wegen fahrlässiger Tötung zu 18 Monaten Haft verurteilt – die Höchststrafe.

Bei den Dreharbeiten zum Western «Rust» im Oktober 2021 war sie für die Waffensicherheit am Set zuständig.

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Hannah Gutierrez-Reed war bei den Dreharbeiten für den Western «Rust» mit Hauptdarsteller Alec Baldwin für die Sicherheit am Set zuständig. - sda - Keystone/Pool Santa Fe New Mexican/Luis Sánchez Saturno

Doch die Sicherheit war keinesfalls garantiert: Aus einer Requisitenwaffe, die von Hauptdarsteller Alec Baldwin (66) bei den Proben bedient wurde, hatte sich ein Schuss gelöst. Dabei wurde die 42-jährige Kamerafrau Halyna Hutchins tödlich verletzt.

Alec Baldwin könnte Haftstrafe drohen

In seiner zusätzlichen Funktion als Mitproduzent hatte Baldwin am Set ebenfalls grosse Verantwortung zu tragen. Deswegen könnte ihm nun dieselbe Haftstrafe drohen.

Laut «Deadline» soll Baldwins Strafprozess unter der Anklage «fahrlässige Tötung durch fahrlässigen Gebrauch einer Schusswaffe und Missachtung der Sicherheit anderer» stattfinden.

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Alec Baldwin wirkte als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film «Rust» mit. - dpa

Rechtsexperte Miguel Custodio meint dazu gegenüber «Daily Mail»: «Es zeigt, dass das Gericht die tödliche Schiesserei ernst nimmt. Und dass es ihn nicht nur vorführen will, wie seine Verteidiger behaupten.»

Laut seiner Einschätzung werde das Gericht an der Anklage festhalten: «Die Staatsanwälte werden ihren Fall darauf aufbauen, dass Baldwin die chaotischen Umstände am Set beobachtete und nichts dagegen unternahm. Er wusste, dass Gutierrez relativ unerfahren und überfordert war.»

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Staatsanwaltschaft wirft Alec Baldwin Kontrollverlust vor

Bereits vor einer Woche äusserte die Staatsanwaltschaft neue Argumentationsweisen, die Baldwins Mitschuld an Hutchins Tod bekräftigen sollen.

«Herr Baldwins Verhalten am Set von ‹Rust› zu beobachten, bedeutet, Zeuge eines Mannes zu werden, der (...) keine Kontrolle über seine eigenen Emotionen hat und sich (...) keine Gedanken darüber macht, wie sich sein Verhalten auf die Menschen um ihn herum auswirkt.»

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Luftaufnahme der Bonanza Creek Ranch mit dem Set des Films «Rust». - Jae C. Hong/AP/dpa

Zeugen hätten ausgesagt, dass «genau dieses Verhalten zu Sicherheitsbeeinträchtigungen am Set beigetragen hat».

Baldwin beteuert seine Unschuld

Bis heute plädiert der 66-Jährige für seine Unschuld. Der Staatsanwaltschaft erscheinen seine Begründungen jedoch unzureichend.

«Baldwin habe sich in Interviews und bei Medienauftritten in Bezug auf den Schuss immer wieder selbst widersprochen.» «Jedes Mal, wenn Herr Baldwin sprach, kam eine andere Version der Ereignisse aus seinem Mund. Und seine späteren Aussagen widersprachen seinen früheren Aussagen.»

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