Adenoviren auf dem Vormarsch: Symptome und Risiken
Adenoviren sorgen in Grossbritannien für eine hartnäckige Krankheitswelle, die sich parallel zur Grippesaison aufbaut. Die Symptome sind breit gefächert.

Adenoviren sorgen in Grossbritannien für eine ungewöhnlich hartnäckige Krankheitswelle, die sich parallel zur Grippesaison aufbaut. Die Infekte verlaufen länger und treffen häufig mehrere Organe gleichzeitig.
Was Adenoviren ausmacht
Adenoviren gehören zu den DNA-Viren, die verschiedenste Organsysteme befallen können, etwa Atemwege, Augen oder den Magen-Darm-Trakt. So berichtet es die «Apotheken Umschau».
Sie gelten als hochansteckend und verbreiten sich vor allem über Schmierinfektionen, etwa über Hände oder kontaminierte Flächen. So ergänzt es die Präventionsplattform «Infektionsschutz» der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Besonders in der kalten Jahreszeit kursieren laut dem «Fovus» Adenoviren zusammen mit anderen Erregern der Atemwegssaison. Fachleute verweisen darauf, dass die Symptome einer Adenovirus-Infektion denen einer Grippe oder schweren Erkältung stark ähneln können.
Lage in Grossbritannien und Europa
In Grossbritannien verzeichnen Ärzte seit Wochen eine auffällige Häufung von Erkrankungen, deren Symptome zunächst wie eine typische Grippe wirken. Die Beschwerden halten jedoch oft länger an und können mehrere Organe gleichzeitig betreffen, was die Einordnung zusätzlich erschwert.
Gesundheitsbehörden führen die aktuelle Welle inzwischen vor allem auf Adenoviren zurück. Diese verbreiten sich parallel zur saisonalen Grippe, schreibt der «Focus».
Diese Überschneidung erschwert die Diagnostik, weil klinisch kaum zu unterscheiden ist, ob Influenza oder Adenoviren dominieren.
Situation im deutschsprachigen Raum
In Deutschland spielen Adenoviren laut dem aktuellen ARE-Wochenbericht des «Robert Koch-Instituts» bislang eine untergeordnete Rolle. In den untersuchten Proben dominieren demnach weiterhin Influenzaviren, gefolgt von Rhinoviren, humanen Metapneumoviren sowie RSV.

Adenoviren tragen nur einen kleineren Anteil zur Erkältungssaison bei. Auch für die Erkältungssaison 2025/26 werden Adenoviren nur als eine von mehreren Erregergruppen geführt.
In der Übersicht der «Apotheken Umschau» machen sie etwa einen einstelligen Prozentanteil an den nachgewiesenen Atemwegsviren aus.
Typische Symptome und Risikogruppen
Adenoviren können akute Atemwegsinfekte mit Fieber, Husten, Halsschmerzen und ausgeprägtem Krankheitsgefühl auslösen. So fasst es die Krankenkassenplattform «AOK» zusammen.
Je nach Virustyp treten auch Bindehautentzündungen oder Magen-Darm-Beschwerden mit Durchfall und Erbrechen auf. Schwere Verläufe betreffen vor allem kleine Kinder, ältere Menschen, Schwangere sowie Personen mit geschwächtem Immunsystem.
Bei ihnen können die Symptome deutlich länger anhalten, im Einzelfall werden Krankenhausaufenthalte notwendig.
Diagnose, Behandlung und Schutz
Die sichere Abgrenzung zu anderen Erregern gelingt nur über Tests, etwa PCR-Untersuchungen auf unterschiedliche Atemwegsviren, wie der ARE-Bericht ausführt. Diagnostiklabore und Hersteller von Testsystemen bieten spezifische Nachweise für Adenoviren an, berichtet der Diagnostikanbieter «Euroimmun».

Spezifische Medikamente oder eine allgemein verfügbare Impfung gegen Adenoviren existieren für die Allgemeinbevölkerung nicht, hebt der «Focus» hervor.
Behandelt werden vor allem die Symptome mit Ruhe, Flüssigkeit und gegebenenfalls Fieber- oder Schmerzmitteln.
Bedeutung der Hygiene
Fachbehörden verweisen daher besonders auf einfache Hygieneregeln. Regelmässiges, gründliches Händewaschen und das Vermeiden von Gesichtskontakt mit ungewaschenen Händen senken das Ansteckungsrisiko deutlich.
So betont es die Plattform «Infektionsschutz». Wer ungewöhnlich schwer erkrankt oder zusätzliche Symptome wie Augenentzündungen entwickelt, sollte laut «AOK» ärztlichen Rat einholen.
Ärzte können dann gezielter testen und entscheiden, ob weitere Massnahmen etwa zum Schutz vulnerabler Personen notwendig sind












