Abschied von Giorgio Armani: Lange Schlangen am Sarg
Nach dem Tod von Designer Giorgio Armani nehmen die Fans in Mailand Abschied. Vor dem Sarg bildeten sich heute bereits lange Schlangen.

In Mailand haben sich am Samstag hunderte Menschen versammelt, um dem verstorbenen Modedesigner Giorgio Armani die letzte Ehre zu erweisen. Vor der Konzernzentrale bildeten sich bereits am frühen Morgen lange Warteschlangen von Trauernden, die Abschied nehmen wollten.
Der Sarg des Modeschöpfers wurde im Teatro Armani aufgebahrt, jenem Ort, wo über Jahre hinweg seine spektakulären Modenschauen stattfanden. Die symbolische Wahl des Veranstaltungsorts unterstreicht die enge Verbindung zwischen dem Designer und seinem Lebenswerk.
Die Atmosphäre war geprägt von Respekt und Bewunderung, als der Leichenwagen am Morgen vor dem Gebäude vorfuhr. Spontaner Applaus brach aus der wartenden Menschenmenge hervor, als der Sarg in das Gebäude getragen wurde, so die «Zeit».
Eine würdevolle Inszenierung des Abschieds von Giorgio Armani
Der Aufbahrungsraum wurde in ein stimmungsvolles Ambiente getaucht, das Armanis ästhetische Philosophie widerspiegelt. Hunderte von Papierlaternen erhellen den ansonsten abgedunkelten Saal und schaffen eine meditative Atmosphäre.
Eine grosse Leinwand zeigt laut dem «Stern» ein eindrucksvolles Foto des Designers am Ende einer seiner Modenschauen. Daneben prangt in italienischer Sprache sein persönliches Erbe: «Das Vermächtnis, das ich hinterlassen möchte, besteht aus Engagement, Respekt und Aufmerksamkeit für Menschen und die Realität.»

Ein schlichter Strauss weisser Rosen schmückt den Sarg und verleiht der Zeremonie eine elegante Note. Die Gestaltung spiegelt Armanis Vorliebe für zeitlose Eleganz und reduzierte Ästhetik wider.
Das Ende einer Ära
Giorgio Armani verstarb am vergangenen Donnerstag nach monatelangen gesundheitlichen Problemen. Bereits im Sommer hatte er krankheitsbedingt auf die Teilnahme an seinen eigenen Modenschauen verzichten müssen.
Der Designer lebte nur wenige Häuser von seiner Konzernzentrale entfernt in einer der vornehmsten Strassen Mailands. Diese räumliche Nähe zu seinem Unternehmen symbolisierte seine lebenslange Hingabe zur Mode und zum Geschäft.

Bis Sonntagabend haben Besucher die Möglichkeit, dem Modepionier ihre Reverenz zu erweisen. Die eigentliche Beisetzung wird der «Zeit» zufolge am Montag im engsten Familienkreis stattfinden.
Ein Imperium ohne Nachfolger
Die Zukunft des milliardenschweren Armani-Konzerns bleibt vorerst ungewiss. Der kinderlose Designer soll jedoch detaillierte Pläne für die Unternehmensnachfolge hinterlassen haben.
Nach Berichten italienischer Medien wird das Testament in den Tagen nach der Beerdigung eröffnet. Spekulationen deuten darauf hin, dass das Unternehmen weiterhin in Familienbesitz bleiben könnte.
Armanis Privatvermögen wird auf über zwölf Milliarden Dollar geschätzt, wie «unionesarda.it» berichtet. Das Modeimperium entwickelte sich von einer kleinen Firma zu einem globalen Luxuskonzern.