Giorgio Armani: Wer erbt sein Vermögen?
Der am Donnerstag verstorbene Giorgio Armani hat keine Kinder, aber ein riesiges Vermögen angehäuft. An wen geht der grosse Batzen?

Das Wichtigste in Kürze
- Giorgio Armani war nie verheiratet und hatte keine Kinder.
- Was passiert mit seinem Erbe?
- Der Mode-Designer hat seine Nachfolge schon vor Jahren ausführlich geplant.
Die Mode-Welt trauert um einen der ganz Grossen: Giorgio Armani ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Der Mailänder Designer hatte mit seinen fliessenden Jacken und seiner schlichten Schneiderkunst die moderne Kleidung revolutioniert.
Doch der Italiener war nicht nur eine Modeikone, sondern auch der Architekt eines globalen Lifestyle-Imperiums. Ein Imperium, das von Couture-Laufstegen und Parfüms über Hotels bis hin zu Inneneinrichtungen reicht.
Ein Imperium, das heute fast 10 Milliarden Dollar wert ist. Doch Giorgio Armani hatte keine Kinder und war nie verheiratet. Wer wird also dieses Imperium erben, das der Italiener aufgebaut hat?
Die Kurz-Antwort: Es wird keine einzelne Person sein.
Familie und Mitarbeiter sollen Nachfolger werden
Noch im August sagte der Mode-Designer nämlich gegenüber der «Financial Times»: «Ich will, dass meine Mitarbeiter und meine Familie zu meinen Nachfolgern gehören.»
Unternehmens- und Medienberichten zufolge sind damit: Armanis Schwester Rosanna, seine zwei Nichten, ein Neffe sowie sein Partner und rechte Hand Leo Dell'Orco gemeint.
Auch eine von Giorgio Armani gegründete Wohltätigkeitsstiftung gehört dazu. Sie fungiert als Anker, der die Unabhängigkeit des Unternehmens sichert und seine Identität bewahrt.
Diese Nachfolger sind bereits im Vorstand des Unternehmens tätig. Berichten zufolge werden sie gemäss der 2016 von Giorgio Armani verabschiedeten Satzung Anteile erhalten.
Es gibt eine Schutzklausel!
Der 2016 von Giorgio Armani in aller Stille entworfene Nachfolgeplan ist minutiös ausgearbeitet. Er sollte sein Lebenswerk vor einer zu schnellen Zerstückelung oder einem allzu schnellen Verkauf schützen.
Letzten Monat sagte die Modeikone, die das gleichnamige Label 1976 gründete: «Ich möchte, dass die Nachfolge organisch verläuft und nicht zu einem Bruch führt.»

Spannend: Die Satzung enthält zudem eine Schutzklausel. Sollte das Unternehmen jemals einen Börsengang anstreben, darf dies frühestens fünf Jahre nach Armanis Tod geschehen.
Das schrittweise Übergangsmodell soll Stabilität, Kreativität und Kontinuität bewahren.
Das Vermächtnis von Giorgio Armani
Bis zuletzt behielt Armani jedes Detail seines Modeimperiums im Blick. Von der Gestaltung der Kollektionen bis hin zur Genehmigung von Werbekampagnen. Mit seiner Nachfolgeregelung sorgte er dafür, dass das Unternehmen auch nach seinem Tod seiner Vorstellung entspricht.

Heute liegt das Milliardenunternehmen in den Händen einer kleinen Gruppe aus Familienmitgliedern und langjährigen Vertrauten. Über allem wacht ausserdem die Armani-Stiftung.
Sie alle tragen nun nicht nur die Verantwortung für ein Imperium im Wert von rund zehn Milliarden Dollar. Sie sind auch verantwortlich für die Bewahrung der Werte einer der beständigsten Marken der Modewelt.