Tatort Siebenschläfer: Mordfälle in Dresdner Jugendheim erschüttern
Der «Tatort Siebenschläfer» stellt die Ermittler Schnabel und Winkler vor Herausforderungen. Der neue Dresden-Krimi thematisiert dunkle Seiten von Jugendheimen.

Der neueste Dresdner Tatort «Siebenschläfer» beschäftigte sich am Sonntag mit zwei erschütternden Mordfällen. Das Jugendheim mit dem selben Namen dient zunächst als Musterbeispiel für gelungene Sozialarbeit.
Doch hinter den Kulissen brodeln Konflikte, wie die «Augsburger Allgemeine» berichtet. Lilly-Marie, ein sechzehnjähriges Mädchen, und ihr Freund Pascal entwischen nachts aus dem Heim.
Am darauf folgenden Morgen wird Lilly tot in einem anliegenden See gefunden, während Pascal spurlos verschwunden bleibt.
Tatort «Siebenschläfer»: Ermittlungen unter Hochdruck
Die Kommissare Leonie Winkler und Peter Michael Schnabel leiten sofort eine grossangelegte Fahndung ein. Alles deutet zunächst auf eine Beziehungstat oder inneren Streit im Heim hin.

Pascal gilt in den Augen der Erzieherin als besonders herausfordernd und aggressiv. Psychiater Lukas Brückner behandelt ihn sowie weitere Heimbewohner psychologisch.
Inmitten der intensiven Fahndung trifft die Ermittler ein weiterer Schlag: Der Leiter des zuständigen Jugendamtes, Torsten Hess, wird ebenfalls ermordet aufgefunden. Dies berichtet die «Zeit» in ihrer aktuellen Kritik zum Film.
Ein Kinderheim unter Verdacht
Das Heim «Siebenschläfer» steht plötzlich nicht mehr nur als Zufluchtsort für benachteiligte Jugendliche da. Es wird zum zentralen Tatort komplexer Verbrechen.
Besonders die Erzieherinnen Saskia Rühe und Jasmin Hoffmann zeigt der Film als nah an den Jugendlichen. Sie sind aber selbst von den Ereignissen stark betroffen.
Laut der «Süddeutschen Zeitung» wird die Rolle des Kommissariatsleiters Schnabel ungewöhnlich prominent dargestellt. Die Folge bringt ihn aus seiner gewohnten Komfortzone und fordert ihn sowohl persönlich als auch beruflich heraus.
Heimkinder – Systemische Kritik im Krimi
Thematisch greift der Film die schwierige Lebenswirklichkeit von Heimkindern in Deutschland auf. Neben persönlichen Schicksalen geraten auch strukturelle Probleme wie knappe Ressourcen, schwierige Behörden und zweifelhafte medizinische Praktiken in den Blick.
Laut «Stern» stillen Schnabel und Winkler im Tatort «Siebenschläfer» die noch vorhandene Lücke nach dem Ausscheiden von Kommissarin Gorniak eindrucksvoll. Das Ermittlerduo harmoniert trotz geänderter Besetzung.
Der gesellschaftskritische Ansatz des Films findet bei Experten und Kritikern Anklang. Die visuelle und dramaturgische Umsetzung löste allerdings nicht überall Begeisterung aus, wie die «Zeit» anmerkt.