«Tatort» aus Münster: Mechthild Grossmann hört nach 23 Jahren auf
Staatsanwältin Wilhelmine Klemm verlässt den «Tatort» aus Münster nach 23 Jahren freiwillig und fährt in den Ruhestand.

N
ach über zwei Jahrzehnten verabschiedet sich Mechthild Grossmann vom Münster-«Tatort». Am Sonntag zeigte die ARD ihre letzte Folge als Staatsanwältin Wilhelmine Klemm, berichtet «T-online».
Die 76-jährige Schauspielerin verkörperte die Figur seit der ersten Münster-Episode im Jahr 2002.
Ihr Markenzeichen waren die markant tiefe Stimme, die Zigarette in der Hand und der trockene Humor.
Grossmann entschied sich selbst für Ausstieg
Den Ausstieg hatte die gebürtige Münsteranerin bereits im August 2024 angekündigt. Sie betonte damals, dass sie mit 77 Jahren nicht aufhören wolle zu arbeiten, meldet das «ZDF».
Grossmann will sich künftig Theater und Literatur widmen. Wenn der «WDR» mal für die Rolle einer bösartigen Mörderin jemanden suche, wäre sie sofort wieder da.
Emotionaler Abschied in letzter Folge
In der Folge «Die Erfindung des Rades» ermittelt Klemm ein letztes Mal, schreibt «Prisma». Der Fall dreht sich um einen Mord in einem traditionsreichen Fahrradunternehmen.
Der Hauptverdächtige ist ausgerechnet ihr einstiger Verlobter Kurt Hobrecht. Das TV-Publikum erlebt Klemm dabei von einer sehr persönlichen Seite, champagnerschlürfend im roten Abendkleid.
Regisseur lobt würdigen Abschied
Regisseur Till Franzen erklärte, die grösste Herausforderung sei gewesen, der Figur Grösse und Würde zu geben. Grossmann habe über viele Jahre eine strenge, unnahbare und zugleich charismatische Figur geprägt.
Der Abschied musste emotional berühren, aber nicht sentimental werden. Das entspreche dem feinen Ton, der auch die Münster-Tatorte auszeichne, so Franzen gegenüber «GMX».
Klemm fährt mit Ex-Verlobtem in Schwarzwald
In ihrer letzten Szene steigt Wilhelmine Klemm in den VW Bus von Kurt Hobrecht. Gemeinsam fahren sie in den Schwarzwald und lassen ihre gemeinsame Vergangenheit wieder aufleben.

Zuvor hatte sie Thiel ihren Rücktritt mitgeteilt. Auf seine Frage nach dem Grund antwortete sie unverblümt: «Weil ich zu alt für den Scheiss bin», schreibt «GMX».
Lou Strenger übernimmt als neue Staatsanwältin
Die Nachfolge von Wilhelmine Klemm ist bereits geklärt. Lou Strenger wird als Interims-Staatsanwältin Nikola König zum Figurenensemble stossen, berichtet «wiewardertatort.de».
Der «WDR» betont jedoch, dass so eine Instanz erst mal nicht zu ersetzen sei. Ob Strenger dauerhaft bleiben wird, muss sich noch zeigen.
Grossmann plant Vieles für die Zeit nach dem Tatort aus Münster
Anfang 2026 tritt die Schauspielerin in «Das Vermächtnis – 2. Teil» am Theater Münster auf, meldet «Prisma». Mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin wird sie Puschkins «Der Schneesturm» lesen.
Auch ein Gastspiel in der Comödie Dresden steht auf dem Programm. Grossmann freue sich auf ganz viel Literatur und Theater in der Zukunft.
Team bedauert Weggang der Kollegin
Axel Prahl, der seit 2002 Kommissar Thiel spielt, äusserte sich zum Abschied. Mechthilds Ausscheiden werde mit Sicherheit eine grosse Lücke reissen, so der Schauspieler.
WDR-Programmchef Alexander Bickel dankte Grossmann für ihren Witz, ihre Spielfreude und den unverwechselbaren Einsatz. Wilhelmine Klemm werde dem Team und dem Publikum sehr fehlen, schreibt «wiewardertatort.de».
















