Jetzt spricht Nemo über «Verstörend»-Auftritt beim ESC
Für den Auftritt beim ESC-Final in Basel erntete Nemo teilweise heftige Kritik. Jetzt äussert sich das Musiktalent zu der aufsehenerregenden Performance.
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Das Wichtigste in Kürze
- Nemo performte beim ESC-Final in Basel den Song «Unexplainable».
- Es sei etwas vom Mutigsten, «das ich je gemacht habe», sagt das Talent jetzt dazu.
- Nemo möchte seine Stimme für Anliegen, die im wichtig sind, nutzen.
Die Sensation liegt nun zwar schon etwas länger zurück, doch der Erfolg hält an.
Im Jahr 2024 holte Nemo (26) beim Eurovision Song Contest in Malmö, Schweden, den Sieg. Mit dem Song «The Code» gelang es dem Bieler Multitalent, sich bei der Musikshow gegen sämtliche teilnehmende Länder durchzusetzen.
ESC-Auftritt als «verstörend» bezeichnet
Nach dem ESC-Sieg folgten zahlreiche Auftritte. Davon sorgte einer für besonders viel Aufsehen: Nemos Performance am diesjährigen ESC in Basel.
Das Gesangstalent trat im Final mit dem dazumal neuen Song «Unexplainable» auf. Die spektakuläre Show löste allerdings nicht nur Begeisterung aus, sondern teilweise auch harsche Kritik.
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Nemo trug bei der Performance einen hautengen Glitzeranzug, an manchen Stellen bedeckt, an anderen transparent. Dazu trug das Talent Stöckelschuhe und eine schwarz-orangene Perücke und ein markantes Make-up.
«Etwas vom Mutigsten, das ich gemacht habe»
Auf Social Media gab es kritische Stimmen. Unter anderem wurde der Auftritt als «verstörend» bezeichnet. Nun spricht Nemo bei SRF-«Gredig direkt» selbst über den Song und die ESC-Performance.
«Das ist etwas vom Mutigsten, das ich je gemacht habe», offenbart das Gesangstalent. «Es ist persönlich, sehr verletzlich.»
Gerade in der jetzigen Zeit habe Nemo die grosse ESC-Plattform nicht für einen «gut geschleckten Radiosong» nutzen wollen.

Urs Gredig spricht auch die Kritik an. «Geht es Nemo gut?», hätten sich nach dem Auftritt einige gefragt. Der SRF-Moderator möchte wissen, ob sich Nemo allein fühlt.
«Ich glaube, es gibt Momente, in denen wir uns alle einsam fühlen als Menschen», meint das Musiktalent. «Doch mein grundsätzliches Leben, mein Umfeld und die Leute, die ich um mich habe, machen mein Leben alles andere als einsam.» Dafür ist Nemo unglaublich dankbar.
Zum Thema Einsamkeit meint Nemo schliesslich noch: «Die Welt ist so gut, im einfach Wegschauen, weil es einfach ist. Und ich glaube, das macht einsam. Das macht die Leute schlussendlich einsam.»
Das sagt Musiktalent zu Kritik in den Medien
Auch die «NZZ» übte Kritik an Nemo und dem diesjährigen ESC-Auftritt. Darüber muss das Multitalent schmunzeln und sagt: «Ich lese die NZZ schon lange nicht mehr, muss ich sagen.»
Nemo spricht auch über die Berichtserstattung und was das auslöste. Als einzelne Person der Medienwelt ausgeliefert zu sein, das sei schon krass.
«Es ist immer schwierig herauszuspüren, was hat wirklich mit mir und diesem Moment zu tun (...) oder was sind gewisse Interessen von Mediengruppen», so Nemo.
Gerade wenn es um Themen wie Queerness gehe, sei das schwer. «Vor allem, wenn es von Medien kommt, die mittlerweile sehr auf der rechten Seite sind.»
Nemo bezeichnet sich selbst als non-binär. Heisst: Das ESC-Talent fühlt sich weder als Mann noch als Frau und verzichtet damit auf entsprechende Pronomen.
Nemo will seine Stimme nutzen
Nach dem ESC-Sieg setzte sich Nemo auch politisch für dieses Thema ein und forderte den Eintrag eines dritten Geschlechts. Dafür traf sich Nemo im vergangenen Jahr sogar mit Bundesrat Beat Jans.

Sich dafür einzusetzen, was ihm am Herzen liegt, das hat das Musiktalent auch weiterhin vor.
«Das Wichtigste für mich ist, dass ich das sagen kann, was ich als richtig und wichtig empfinde. Gerade als Person einer Community, in welcher viele auch nicht zu Wort kommen, ist es für mich ein Anliegen, die Stimme nutzen zu können (...)», so Nemo.















