Nach den Sommerferien gibt es in einigen Stadtzürcher Schulen gratis Tampons und Binden für Oberstufenschülerinnen - sehr zum Ärger der SVP. Schulvorsteher Filippo Leutenegger (FDP) habe damit «vorauseilenden Gehorsam» erwiesen.
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Tampons in einem Glas. (Symbolbild) - Keystone

Im März hatten zwei SP-Gemeinderätinnen einen Vorstoss eingereicht, der kostenlose Hygieneprodukte an Schulen forderte. Die freie Verfügbarkeit von Tampons und Binden nehme menstruierenden Schülerinnen Stress und Bedenken wegen unangenehmer Situationen und wirke einer Tabuisierung entgegen, begründeten sie ihren Vorstoss.

Das Postulat hängt zwar noch weit unten auf der Traktandenliste - umgesetzt wird es nach den Sommerferien aber bereits in Form eines Pilotprojekts. Das Schul- und Sportdepartement unter Stadtrat Filippo Leutenegger entschied, in einigen Schulhäusern Boxen mit gratis Tampons und Binden aufstellen zu lassen.

Im Oktober will die Stadt den Pilotversuch auswerten und entscheiden, ob die kostenlose Abgabe definitiv eingeführt wird.

SVP-Gemeinderätin Susanne Brunner «reibt sich verwundert die Augen», wie sie am Mittwoch im Rat sagte. Dass der Schulvorsteher die Forderung erfülle, bevor sie überhaupt ins Parlament komme, sei vorauseilender Gehorsam.

Sie kündigte an, dass sich die SVP gegen die Gratis-Abgabe von Tampons und Binden wehren werde, sobald das Thema ins Parlament komme. Nach Ansicht von Brunner leistet Leutenegger den jungen Frauen mit der gratis Abgabe einen Bärendienst.

«Die Botschaft lautet doch, dass Mädchen sich nicht selbst organisieren können und man ihnen alles hinterhertragen muss.» Das sei zutiefst antifeministisch.

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