Rund 140'000 Zürcher wohnen gemeinnützig

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Zürich,

Mit der Fertigstellung von Hardau I erreicht Zürich die 10 000. städtische Wohnung und stärkt damit bezahlbaren Wohnraum und soziale Durchmischung.

Die Nordstrasse in Zürich.
Die Nordstrasse in Zürich. - Nau.ch / Miriam Danielsson

Wie die Stadt Zürich berichtet, erreicht sie mit der Fertigstellung der Wohnsiedlung Hardau I und damit der 10 000. städtischen Wohnung einen Meilenstein. Seit über 125 Jahren engagiert sie sich im gemeinnützigen Wohnungsbau. Heute machen die Wohnungen von Liegenschaften Stadt Zürich rund 5 Prozent des Zürcher Wohnungsbestands aus.

Anlässlich eines Medienspaziergangs zeigten Stadtrat Daniel Leupi, Vorsteher des Finanzdepartements, und der Delegierte Wohnen, Philippe Koch, die Geschichte des gemeinnützigen Wohnungsbaus auf. Der Rundgang führte von der ersten städtischen Siedlung Limmat I bis zur Siedlung Hardau I mit der 10'000. Wohnung.

Strategien für nachhaltige Wohnsiedlungen

Sie machten deutlich, wie sich der städtische Bestand in den letzten 125 Jahren entwickelt hat: von den frühen Anfängen bis zu heutigen Projekten, die aktuelle Fragen wie Nachhaltigkeit, Verdichtung und soziale Durchmischung adressieren. Dabei wurde die Wichtigkeit von massgeschneiderten Erneuerungsstrategien deutlich.

Je nach Ausgangslage erwies sich eine Teilsanierung (Wohnsiedlung Sihlfeld), eine etappierte Gesamtinstandsetzung (Bullingerhof) oder ein Ersatzneubau (Hardau I) als geeignetes Vorgehen.

Gemeinnütziger Wohnungsbau: Drittelziel bis 2050

Seit der ersten Siedlung von 1907 ist der Bestand stetig gewachsen – mit markanten Ausbauwellen nach den Weltkriegen und in den 1970er-Jahren. In den Jahrzehnten danach verlangsamte sich die Bautätigkeit deutlich, unter anderem wegen knapper Flächen und steigenden Baukosten.

Seit Beginn der 2000er-Jahre erlebt der gemeinnützige Wohnungsbau einen erneuten Aufschwung: Die wachsende Bevölkerung und der zunehmende Druck auf den Wohnungsmarkt fördern Investitionen in gemeinnützige Wohnungen und unterstreichen die Bedeutung des Drittelziels: Die Stadt Zürich hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2050 ein Drittel aller Mietwohnungen im Eigentum von gemeinnützigen Wohnbauträgerschaften sind.

Angesichts der weiterhin hohen Bautätigkeit und der Entwicklung des wachsenden Wohnungsbestands bleibt die Erreichung des Drittelziels eine grosse Herausforderung, obwohl heute bereits rund 23'000 Menschen in städtischen Wohnungen wohnen. Zählt man weitere gemeinnützige Anbieter hinzu, sind es bereits 140 000 Zürcher, die gemeinnützig wohnen – rund ein Drittel aller Mieter in der Stadt Zürich.

Effizient genutzter Wohnraum

In den städtischen Siedlungen beträgt der durchschnittliche Wohnflächenkonsum 30,6 Quadratmeter pro Person – fast zehn Quadratmeter weniger als im städtischen Durchschnitt von 39,5 Quadratmetern.

Die städtischen Wohnungen verdeutlichen, wie Boden und Wohnraum effizient genutzt werden können: Sie sind kompakt, kostengünstig und ein wichtiger Hebel, um bezahlbaren Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten zu sichern. Der Handlungsspielraum, über einen so grossen eigenen Bestand verfügen zu können, ist angesichts der Wohnungsnot besonders wichtig.

Er ermöglicht, ganze Siedlungen langfristig sozialverträglich zu erneuern und den veränderten Bedürfnissen der Bevölkerung anzupassen. Gleichzeitig steht die Stadt vor den gleichen Herausforderungen wie andere Wohnbauträgerschaften: komplexe Verfahren, steigende Baukosten oder Vorgaben des Denkmalschutzes.

Soziale Durchmischung sichern

Mit der 10 000. städtischen Wohnung ist der Ausbau nicht abgeschlossen. Aktuell stehen weitere Projekte an. Damit soll nicht nur neuer Wohnraum geschaffen, sondern auch bestehender Bestand nachhaltig saniert und weiterentwickelt werden.

So trägt die Stadt Zürich dazu bei, auch in Zukunft bezahlbaren Wohnraum und damit die soziale Durchmischung, Vielfalt und Stabilität in den Quartieren sicherzustellen.

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