Zermatt-Wolkenkratzer: Das sind die Details zum Mega-Projekt
Der Zermatter Visionär Heinz Julen plant ein gigantisches Hochhausprojekt. Das Vorhaben spaltet das Dorf. Das sind die Details.

Das Wichtigste in Kürze
- Heinz Julen hat der Zermatter Bevölkerung Mitte November sein neustes Projekt vorgestellt.
- Der 260 Meter hohe Wolkenkratzer sorgt für Begeisterung, aber auch für Empörung.
- Im unteren Teil sollen Einheimische günstig wohnen können, oben gibts Luxus-Penthäuser.
- Eine neue Gondelbahn führt direkt ins Skigebiet.
Gibt's in Zermatt bald einen Wolkenkratzer? Der Zermatter Hotelier, Architekt und Künstler Heinz Julen (61) hat sein Projekt «Lina Peak» Mitte November der Bevölkerung vorgestellt.
Wie «Radio SRF» berichtet, sind die Meinungen im Dorf mittlerweile gespalten. Es gibt Begeisterung. Aber auch Empörung.
Einerseits ist da die Wohnungsnot. Aufgrund der Grundstückpreise ist es für Arbeitgebende schwierig, für Angestellte erschwingliche Saisonunterkünfte zu finden, so Julen. Die Leerstands-Quote liegt bei fast null Prozent.
Andererseits gibt es Verschandelungs-Ängste. Sorgen macht zudem der Massentourismus. Letztes Jahr besuchten über 900'000 Menschen den Gipfel des Klein Matterhorns. So viele wie noch nie.
Konkret soll das Hochhaus im Walliser Dorf 260 Meter hoch werden und 62 (!) Stockwerke umfassen. Zum Vergleich: Der Zürcher Prime Tower ist mit 126 Metern Höhe nur halb so hoch und hat nur 36 Stockwerke.
Der Zermatter Initiant unterstreicht, dass der Grund für das Projekt vor allem die Wohnungsnot sei.
Oben wird's richtig teuer – es entstehen Luxus-Penthäuser
Auf den Etagen zwei bis 32 sollen «bezahlbare Erstwohnungen für Einheimische, Angestellte und Senioren» entstehen. Auf diesen gibt es ein Spekulationsverbot. Die rund 500 neuen Wohnungen haben Grössen von 35 bis 150 Quadratmetern.
Querfinanziert werden soll der soziale Wohnraum mit den Etagen 34 bis 62. Denn: Im oberen Teil des Wolkenkratzers entstehen Luxus-«Penthouse Loft»-Wohnungen.

Die Preise? Julen sagt, dass diese dem Standort entsprächen, welcher zu den teuersten der Schweiz gehört. Seit der Corona-Pandemie steigen die Preise ständig.
Hallenbad, Konzertsaal und 1000 Parkplätze
Geplant ist das Gebäude auf 800 Meter Höhe im unteren Teil des Orts. Der Turm soll auf einem 40 mal 40 Meter grossen Sockel gebaut werden.

Zum «Lina Peak»-Projekt gehören zudem: 1000 neue Parkplätze auf vier unterirdischen Ebenen. Ein Konzertsaal mit 2500 Plätzen, ein Sportzentrum, Geschäfte, eine Dachterrasse sowie ein öffentliches Schwimmbad.
Eine neue Gondel direkt ins Skigebiet
Vom Turm ist eine direkte 950 Meter lange Gondelverbindung zur Kumme-Bahn – mitten ins Skigebiet – geplant. Julen erklärt, dass so die Ruhe im Dorfkern bewahrt werde.

Tagestouristen können im Sommer wie im Winter direkt mit dem Auto anreisen, dort parken. Und vom Lina Peak aus mit der Bahn weiterfahren. Die Parkplätze seien limitierbar, sodass sich Besucherströme aktiv steuern lassen.
Eine Talabfahrt führt über das Ried direkt zurück zum Linap Peak.

Diese Hürden muss Zermatt-Wolkenkratzer noch nehmen
Ob das Projekt realisiert wird, ist derzeit noch nicht klar. Julen: «Zuerst müssen 600 Unterschriften gesammelt werden, um die Umzonung der Landwirtschaftszone in eine Bauzone zu fordern. Danach würde es zu einer Volksabstimmung kommen.»














