Nicola Forster will sich für die GLP Zürich in den Nationalrat wählen lassen. Nau.ch hat mit ihm über seine politischen Schwerpunkte gesprochen.
Nicola Forster
Nicola Forster, Nationalratskandidat der GLP Zürich. - zVg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 22. Oktober finden die eidgenössischen Wahlen statt.
  • Nicola Forster will für die GLP Zürich in den Nationalrat einziehen.
  • Im Gespräch mit Nau.ch spricht Forster über seine politischen Ambitionen in Bern.

Bei den eidgenössischen Wahlen am 22. Oktober sind in Zürich neu 36 Nationalratssitze (bisher 35) zu besetzen. Über 1300 Kandidatinnen und Kandidaten treten an, verteilt auf 44 Listen.

Nicola Forster will für die GLP einen Sitz sichern. Dem Grünliberalen geht es nicht nur um Umwelt- und Klimaschutz, sondern auch um die EU. Im Gespräch mit Nau.ch sagt Forster: «Es braucht jetzt ein Abkommen mit der EU.»

Nau.ch: Sie fordern eine mit Europa vernetzte Schweiz. Was fordern Sie, damit die Schweiz sinnvoll mit Europa vernetzt bleibt?

Nicola Forster: Ich fordere in erster Linie einen ehrlichen Dialog innerhalb der Schweizer Politik und Führungsstärke des Bundesrats. Die Beziehungen zur EU sind noch einigermassen stabil, aber wenn wir ehrlich sind, ruhen wir uns einfach auf über 20 Jahre alten Verhandlungsergebnissen aus. Währenddessen haben sich die Welt und Europa stark verändert und die Schweiz darf vor diesen Entwicklungen nicht einfach die Augen verschliessen. Wenn wir jetzt abwarten und die Bilateralen schleichend erodieren lassen, während sich das Verhältnis mit der EU weiter verschlechtert, sind wir früher oder später zu Verhandlungen gezwungen – aus einer deutlich schlechteren Position. Deshalb braucht es jetzt ein Abkommen mit der EU.

Nau.ch: Für welche sonstigen politischen Themen wollen Sie sich einsetzen?

Nicola Forster: Als Grünliberaler ist mir der Umwelt- und Klimaschutz sehr wichtig. Nur will ich dabei nicht moralisieren und gehe vorsichtig mit Verboten um. Wir haben mit dem Klimagesetz, über das wir im Sommer abgestimmt haben, und dem kürzlich verabschiedeten Mantelerlass zwar wichtige Schritte gemacht, aber wir müssen unbedingt weiterhin vorwärts machen beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Auch eine liberale Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik gehören für mich zu den Prioritäten – allen Menschen soll es möglich sein, ihr Potenzial voll auszuschöpfen. Zuletzt ist die Digitalisierung natürlich ein Riesenthema für mich – da kann der Bund noch einiges von der Wirtschaft lernen.

Nicola Forster
Die Smartspider-Grafik von Nicola Forster. - zVg

Nau.ch: Wie gross ist Ihr Wahlkampfbudget?

Nicola Forster: Ich darf mich glücklich schätzen, von zahlreichen Freunden, Bekannten und aus der Zürcher Wirtschaft unterstützt zu werden. Beim ersten Termin zur Offenlegung der Wahlkampfbudgets lag ich bei circa 75’000 Franken an finanziellen Zuwendungen und circa 17’000 Franken an nicht-monetären Spenden. Darunter sind sehr viele Kleinspenden. Mittlerweile liege ich bei den finanziellen Zuwendungen bei circa 90’000 Franken: Ein toller Vertrauensbeweis, der mich weiter anspornt, im Wahlkampf Vollgas zu geben!

Nau.ch: Was motiviert Sie dazu, für den Nationalrat zu kandidieren?

Nicola Forster: Ich betätige mich als Gründer verschiedener gesellschaftlicher Organisationen seit 15 Jahren als Ideenlieferant für die Schweizer Politik und durfte mich in dieser Zeit für Themen einsetzen, die mir am Herzen liegen: Europapolitik, Digitalisierung, Innovation, Klimapolitik. Doch letztlich erlaubt es nur ein direkter Einstieg in die Politik, tatsächlich Verantwortung zu übernehmen. So kann ich Ideen und frische Lösungsansätze in die Politik einbringen, denn die heutigen Herausforderungen können nur durch eine solche Zusammenarbeit gelöst werden.

Nau.ch: Weshalb sollten die Wähler und Wählerinnen genau Sie wählen?

Nicola Forster: Ich stehe für eine lösungsorientierte und dialogbasierte Politik ein. Sei es Jacqueline Badran oder Christoph Blocher: Wenn ich das Gefühl habe, damit einer guten Lösung näher zu kommen, diskutiere ich mit allen. Nachdem die Krisen der vergangenen Legislatur (Klimakrise, Covid, Ukraine-Krieg, Energiemangel, CS-Niedergang) Reformstau und Polarisierung befeuert haben, will ich über die Parteigrenzen hinweg vorwärts arbeiten, um den enormen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen.

Zur Person

Nicola Forster ist Co-Präsident der GLP Kanton Zürich und präsidiert seit 2020 die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft SGG. Der 38-jährige Zürcher ist seit 15 Jahren als zivilgesellschaftlicher Unternehmer tätig und gründete unter anderem die Denkfabrik Foraus (Forum Aussenpolitik) und das Staatslabor. Forster spielt in seiner Freizeit Squash, besucht Kulturveranstaltungen und ist leidenschaftlicher Vogelbeobachter.

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