Grüne begrüssen Gesetzentwurf für erleichtertes Bauen am Bestand
Mit diesem Vorschlag will der Grüne Baudirektor Martin Neukom den Abriss von gut erhaltener Bausubstanz reduzieren.

Die Grünen begrüssen den Gesetzesentwurf für erleichtertes Bauen am Bestand. Damit will der Grüne Baudirektor Martin Neukom den Abriss von gut erhaltener Bausubstanz reduzieren: Das ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, zur Kreislaufwirtschaft und zum Erhalt von günstigem Wohnraum.
Die Grünen sehen ein grosses Potenzial bei der Weiterentwicklung und Verdichtung im Siedlungsgebiet. Insbesondere die Einfamilienhausquartiere verfügen über Reserven von durchschnittlich 30 Prozent, weil meist nur ein Teil des aus rechtlicher Sicht zulässigen Bauvolumens realisiert ist.
Mit den Erleichterungen im Planungs- und Baugesetz, die der Grüne Regierungsrat Martin Neukom jetzt zur Vernehmlassung vorlegt, müssen bestehende Gebäude in vielen Fällen nicht mehr abgerissen werden, um eine bessere Ausnutzung zu erreichen:
Die Hürden zur Integration der bestehenden Bausubstanz, die oft den aktuellen Anforderungen nicht mehr ganz genügt, werden gesenkt – und die Möglichkeiten zur Ergänzung bestehender Bauten erweitert.
Viele positive Effekte
Die positiven Effekte dieser Erleichterungen liegen auf der Hand. Dazu zählt zum Beispiel eine bessere Nutzung vorhandenen Wohnraums: ältere, oft alleinstehende, Einfamilienhausbesitzende können auf der eigenen Parzelle einfacher eine Einliegerwohnung realisieren. Das unternutzte Einfamilienhaus kann in seiner Bestimmung als Familienwohnung wieder übergeben werden.
Ein weiterer positiver Effektt ist der Erhalt von günstigem Wohnraum: Bestehender Wohnraum in Mehrfamilienhäusern wird nicht abgerissen, sondern erweitert oder ergänzt
Bezüglich Klimaschutz: Viele Baumaterialien (insbesondere Beton) sind CO2-intensiv. Durch die Weiterverwendung können grosse Mengen an Treibhausgasen eingespart werden.
Schliesslich wird auch die Kreislaufwirtschaft gefördert. Denn: Über 80 Prozent des Abfalls im Kanton Zürich stammen von Bauten. Durch die längere und teilweise Neunutzung von Bausubstanz kann der Materialverbrauch reduziert werden, und es braucht weniger neue Deponien.
Grüne prüfen weitere Erleichterungen
Einzelne weitere Erleichterungen, wie für Aussendämmung, Ausrichtung der Wohnungen und Aufhebung von bestimmten Bewilligungsverfahren, werden die Grünen genau prüfen. Die Aufhebung von Mindestflächen und Mindesthöhen für Wohnräume lehnen die Grünen hingegen klar ab.