Pendler schauen ins Handy & landen im Depot – SBB greift ein
Das Personal der SBB muss zunehmend Reisende aus Depots begleiten. Jetzt reagiert das Bahnunternehmen.

Das Wichtigste in Kürze
- «Bitte nicht einsteigen», lautet der Hinweis, wenn ein Zug ins Depot fährt.
- Trotzdem landen Reisende in letzter Zeit häufiger in Depots.
- Die SBB plant deshalb ein neues Piktogramm.
Mit dem Zug manövrieren sich Pendlerinnen und Pendler regelmässig in eine Sackgasse. Denn sie steigen in S-Bahnen ein, die direkt ins Depot fahren. So weit kommt es – trotz klarer Anzeigen.
«Bitte nicht einsteigen» steht vor Depotfahrten auf dem Bildschirm am Perron (siehe Bild oben). Die entsprechenden Züge sind zudem mit «geschlossen» angeschrieben.
Die vielen Fahrten ins Leere von Passagieren sind der SBB zu bunt geworden.
SBB klagt über zusätzlichen Aufwand
«In letzter Zeit kommt es häufiger vor, dass Reisende trotz Hinweisen auf den Bildschirmen im Depot landen.» Dies schreibt ein Community-Manager der SBB auf der Plattform SBB Community.
Dies heisst in erster Linie, dass diese Reisenden wieder zurückgebracht werden müssten, erklärt der Manager. «Für unsere Kundinnen und Kunden ist das mühsam, da sie Zeit verlieren, und für uns bedeutet es einen zusätzlichen Aufwand.»
Die SBB will deshalb die Hinweise verbessern.
Favoriten wählen
Auf der Plattform lädt der Community-Manager zu einer Abstimmung ein, um die «visuelle Verständlichkeit» zu erhöhen.
Noch bis Ende Monat können User mit einem Swiss-Pass-Login aus vier Piktogrammen ihren Favoriten wählen.
Zwei Piktogramme zeigen eine Person, die in den Zug einsteigt, ein weiteres symbolisiert einen durchgestrichenen Zug. Auch zur Wahl steht ein Piktogramm mit einer Person in einem roten Kreis.
Aktuell ist laut SBB geplant, das Symbol auf den Perronanzeigern zusätzlich zur Anschrift «Bitte nicht einsteigen» zu platzieren.
«Überhören die Durchsagen»
Die SBB bestätigt das Problem mit den Depotfahrten gegenüber Nau.ch. «Es kommt immer mal wieder vor, dass Reisende in Zügen landen, die weggestellt werden», sagt Mediensprecher Reto Schärli. Eine Statistik führten sie darüber nicht.
Neben den Anschriften auf den Bildschirmen gibt es laut Schärli auch automatische Durchsagen. Diese lauten dann: «Nächster Halt XY, bitte alle aussteigen, dieser Zug wird weggestellt.»
Doch: «Zum Teil hören die Reisenden Musik und überhören die Durchsagen», sagt Schärli.
Eine Rolle könnte aber auch der Handykonsum spielen. Ob im Zug oder auf dem Perron – viele Pendlerinnen und Pendler starren ins Handy. Klein ist die Chance, dass sie ihren Blick auf die grossen Bildschirme am Bahnhof richten.
Begleitung zum Schutz
Tatsächlich lässt die SBB Reisende, die im Depot gelandet sind, nicht im Stich. Und hilft ihnen dann aus der Patsche.
«Das Personal der SBB begleitet die Reisenden vom Abstellort zum nächstgelegenen öffentlichen Grund», sagt Reto Schärli. So sei die Sicherheit gewährleistet.
Auf diese Weise sollen sich die Reisenden nicht selber in Gefahr bringen, wenn sie sich im Gleisfeld bewegen.





















