Willisau

Nach Adligenswil verweigert auch Pastoralraum Willisau Kirchensteuer

Redaktion
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Hinterland,

Der Missbrauchsskandal zieht weitere Kreise: Nach der Kirchengemeinde Adligenswil LU verweigert nun auch der Pastoralraum Willisau die Kirchensteuer.

Die Kirche in Adligenswil.
Die Kirche in Adligenswil. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kirchgemeinde Adligenswil LU fror Kirchensteuerzahlungen an das Bistum Basel ein.
  • Dem Aufruf, es ihr gleichzutun, folgte der deutlich grössere Pastoralraum Willisau LU.
  • Der fortlaufende Missbrauchsskandal innerhalb der Schweizer Kirche ist der Auslöser.

Die katholische Kirchgemeinde Adligenswil LU hat beschlossen, seine Kirchensteuerzahlungen an das Bistum Basel vorerst einzufrieren. Wie «Pilatustoday» berichtet, werden die Gelder stattdessen auf ein Sperrkonto überwiesen.

Weiterhin ruft der Kirchenrat andere Gemeinden dazu auf, es ihm gleichzutun. Mit Willisau zog bereits ein Pastoralraum mit – mit einer stolzen Anzahl von 11'000 Mitgliedern.

Verstehen Sie die vielen Austritte aus der Kirche?

Hintergrund dieser Aktion ist der kürzlich veröffentlichte Bericht über mehr als 1000 Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche.

Der Adligenswiler Kirchenrat äussert grosses Misstrauen gegenüber den Aufarbeitungsbemühungen des Klerus und fordert echte Veränderungen. Ansonsten befürchte er «Lippenbekenntnisse der Schweizer Bischofskonferenz».

Vier klare Forderungen an das Bistum

Die Aktion adressiert vier Forderungen an das Bistum Basel und die Schweizer Bischofskonferenz. Diese beinhalten unabhängige Untersuchungen von Missbrauchsfällen sowie eine unabhängige Meldestelle für Opfer ausserhalb von Kirchenstrukturen.

Weiterhin die Aufbewahrung sämtlicher Dokumente ausserhalb der Kirche, um Aktenvernichtung vorzubeugen und Zugang zu den Archiven des Nuntius Martin Krebs.

Der Adligenswiler Kirchenrat ermutigt andere Schweizer Gemeinden, seinem Beispiel zu folgen. Er schätzt, dass dem Bistum Basel dadurch bis zu 3,8 Millionen Franken entgehen könnten.

Kirchenratspräsidentin: «Wir meinen es ernst»

Kirchenratspräsidentin Monika Koller Schinca äussert sich betroffen über die Missbrauchsfälle und fordert eine schonungslose Aufklärung. Sie betont: «Wir meinen es ernst.»

Der Kirchenrat Adligenswil erwartet zudem von der Schweizer Bischofskonferenz klare Bekenntnisse zu zwei Kern-Themen: Zur Abschaffung des Pflichtzölibats und zur Gleichberechtigung der Frauen in der Kirche.

Schlussendlich zeigt der Kirchenrat Verständnis für jeden, der aus der Kirche austritt. Er warnt jedoch davor, dass durch Austritte finanzielle Mittel fehlen könnten, die vor allem Jugendlichen, Familien und älteren Menschen zugutekommen.

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