Der 43-Jährige leitet eine eigene Karateschule und ist Trainer einer Unihockeymannschaft, wo Personen mit Körperlicher Beeinträchtigung spielen.
Anto Grgic erklärt seinen SchülerInnen die genaue Position der Schläge - karatedos.ch
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Seit Sie 11 Jahre alt sind machen Sie Karate, was treibt Sie an?

Karate macht selbstbewusst und fördert die Konzentration. Man lernt abzuschalten und sich nur auf eine Sache zu fokussieren. Im Karate verbinden wir die Schläge auch oft mit einem Schrei. So können wir überschüssige Energie oder angestaute Konflikte, bsp. Mit dem Partner rauslassen und uns so davon lösen. Das hilft auch meinen SchülerInnen. In der Schule bsp. Müssen sie ja oft leise sein.

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Sie trainieren auch mit Jugendlichen die eine körperliche Beeinträchtigung haben und zwar im Karate, wie auch als Trainer einer Unihockeymannschaft.

Sport ist extrem wichtig für sie. Die Koordination wird gefördert und gerade beim Karate machen wir die gleichen Abläufe zigtausend Mal. Eine Erwachsene Person braucht 460x bis sie eine Bewegung abgespeichert hat, dann kommt sie automatisch. Beim Velofahren ist das Prinzip dasselbe, das Lernen wir nur mit Übung, können es dann aber unser Leben lang. Auch behinderte Menschen lernen so. Ich hatte einmal eine Frau als Schülerin die Mühe hatte mit der rechten und linken Hirnhälfte. Sie konnte ihr Handy nur mit einer Hand halten und brauchte die andere zum Eintippen einer Nachricht. Nach 6 Monaten Karatetraining konnte sie einhändig, und zwar mit beiden Händen unabhängig, ihr Smartphone bedienen.

Anto Grgic ist Trainer der Unihockeymannschaft "Limmattaler Fighters" - Ruedi Burkart - Limmattaler Zeitung

Warum aber Karate und Unihockey? Sind das nicht zwei komplett verschiedene Sportarten?

Die Grundschulung ist bei beiden dasselbe: Konzentration, Muskelaufbau, Schnelligkeit, Geschicklichkeit und manchmal sollte man auch noch überlegen (lacht).

Sie haben 4 Kinder, 3 von ihnen machen ebenfalls Karate. Ist der Sport also auch bei Ihnen zu Hause das grosse Thema?

Nein gar nicht. Das ist für mich sehr wichtig, dass Familie, Sport und Arbeit getrennt ist. Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme bin ich ziemlich müde. Dann nehme ich mir eine halbe Stunde Pause, lege mich vielleicht hin und sobald der Wecker klingelt bin ich ganz neu. Dann gehe ich ins Training und bin auf einer anderen Ebene.

Auch Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung dürfen bei Anto Grgic trainieren. Dafür ist er ausgebildet - Karatedos.ch

Seit 20 Jahren wohnen Sie nun schon in Schlieren, wieso?

1992 kam ich in die Schweiz und machte hier eine Kochlehre, wollte aber wegen den Arbeitszeiten nicht auf dem Beruf bleiben. Da arbeitete ich lieber für weniger Lohn, dafür konnte ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen. In Schlieren bin ich weil als Chauffeur arbeite und man von hier aus einfach überall schnell hinkommt. In 15 Minuten bin ich in der Stadt, in 15 Minuten am Flughafen, 10 Minuten bei der Arbeit, halbe Stunde nach Luzern, 40 Minuten nach Bern, Basel, St.Gallen. Von Schlieren ist man überall schnell.

Ausser man steckt im Stau. Das neue Zentrum mit dem Kreisel ist mühsam für uns Autofahrer. Wenn ein Zug beim Bahnhof ankommt ist alles verstopft wegen den vielen Fussgängerstreifen.

Zur Person

Anto Grgic wohnt seit 20 Jahren in Schlieren. Er hat 4 Kinder und arbeitet als Chauffeur. Seine Leidenschaft gehört dem Sport: Karate macht Anto Grgic seit dem 11.Lebensjahr, daneben trainiert er eine Unihockeymannschaft für Jugendliche mit körperlicher Beeinträchtigung.

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