Im Berner Jura kritisieren viele Menschen die SBB wegen der Linie Biel – La Chaux-de-Fonds. Eine Privatperson hat eine Petition lanciert.
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Ein Zug der SBB. (Symbolbild) - Keystone

Im Berner Jura kritisieren viele Menschen die SBB wegen der Linie Biel – La Chaux-de-Fonds. Eine Privatperson hat eine Petition mit der Forderung nach Verbesserungen lanciert. Und nun stimmen auch die Städte Biel und St-Imier in die Kritik ein.

In einer Mitteilung von dieser Woche sprechen die beiden Gemeinderäte von «berechtigten Forderungen» aus der Bevölkerung. Auch wird im Communiqué angekündigt, die beiden Städte strebten den «Aufbau einer breiteren Allianz» an. Dies, um die Qualität und Zuverlässigkeit auf dieser Linie zu verbessern.

Mit der Allianz ist gemeint, dass die beiden Gemeinderäte versuchen wollen, auch die Stadt La Chaux-de-Fonds NE für die Forderung nach Verbesserungen ins Boot zu holen. Das sagte diese Woche der Vizestadtpräsident von St-Imier, Olivier Zimmermann, auf Anfrage.

Ihm zufolge und laut dem Text der Petition, welcher der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vorliegt, gibt es vier Kritikpunkte: Die heute auf der Linie eingesetzten Domino-Züge sind zu laut und viel lauter als jene Züge, welche zuvor eingesetzt wurden. Auch sorgen sie in Häusern, welche nahe der Strecke stehen, für Vibrationen.

Wegen schlechter Beschriftung respektive Information gibt es immer wieder Passagiere, welche bei der Teilung der Zugskompositionen in Sonceboz-Sombeval in die falsche Richtung weiterfahren. Nach der Teilung fahren die Züge entweder nach Moutier oder nach La Chaux-de-Fonds.

Personen mit eingeschränkter Mobilität haben es im Zug und teilweise an den Bahnhöfen schwer und es kommt oft zu Pannen.

Ein Sprecher der SBB sagte am Donnerstag auf Anfrage, es stimme, dass die im St.-Immer-Tal eingesetzten Domino-Züge bei einem Tempo von 80 Kilometern pro Stunde drei Dezibel lauter seien als die zuvor eingesetzten GTW-Züge. Bei diesem Tempo erzeugen die Domino-Züge 81 Dezibel.

Die SBB sei gezwungen, ihr Rollmaterial so rationell wie möglich einzusetzen und deshalb führen die GTW nun in der Nordostschweiz. Jeder Zug verursache seinen eigenen Lärm und im Allgemeinen sei der Lärm, den Züge erzeugten, gesunken.

Tatsächlich sei es zu mehreren Pannen mit den Domino-Zügen im Berner Jura gekommen. Dafür entschuldige sich die SBB. Insbesondere um die Probleme mit der Koppelung der Züge zu lösen, seien mehrere Massnahmen getroffen worden. Jede Panne werde analysiert.

Domino-Kompositionen entsprächen der Norm und transportierten jeden Tag Zehntausende von Personen. Seit ein paar Jahren wiesen diese Züge neu eingefügte Niederflurwagen auf, welche für Personen mit eingeschränkter Mobilität geeignet seien.

SBB-Sprecher Jean-Philippe Schmidt weist in seiner Stellungnahme auch darauf hin, dass das Unternehmen 510 neue Züge des Typs Flirt für den Regionalverkehr beschaffen will. Das gab die SBB Anfang Oktober bekannt. Diese neuen Züge sollen unter anderem die Domino-Züge ersetzen.

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