Velo-Netz: Grüne Luzern sehen «zu wenig Fortschritte»
Die Umsetzung des Velohauptroutennetzes bliebe hinter den Erwartungen zurück. Judit Aregger, Grossstadträtin Grüne: «Wir sehen zu wenig Fortschritte.»

Mehr als drei Jahre nach der Annahme des Gegenvorschlags zur Volksinitiative «Luzerner Velonetz jetzt!» durch das Luzerner Stimmvolk bleibt die Umsetzung des Velohauptroutennetzes hinter den Erwartungen zurück.
Die Grüne/JG-Fraktion hat deshalb eine Interpellation eingereicht, um vom Stadtrat Klarheit über den aktuellen Stand und die nächsten Schritte zu erhalten.
Fortschritte in Sachen Umsetzung und Zusammenarbeit unklar
Gemäss dem Gegenvorschlag soll bis 2033 ein sternförmiges und tangentiales Netz von Velohauptrouten mit einer Mindestlänge von 20 Kilometern entstehen.
Die Routen sollen möglichst getrennt vom Fuss- und motorisierten Verkehr geführt und nach den Standards der Stadt Luzern ausgestaltet werden. Dafür wurde ein Sonderkredit von 19,53 Millionen Franken bewilligt.
Die Grünen wollen wissen, ob die Stadt einen Masterplan zur Erstellung des restlichen Velo-Netzes in einer Länge von mindestens 20 Kilometern erstellt hat. Zudem werden in der Interpellation kritische Fragen gestellt zur Zusammenarbeit zwischen der Stadt Luzern und dem Kanton in Sachen Umsetzung des Velohauptrouten-Netzes.
Auch die Zusammenarbeit mit dem Kanton Luzern zur Realisierung der Abschnitte auf Kantonsstrassen bleibt unklar.
Fraktion erwartet «deutliches Bekenntnis zur zügigen Umsetzung des Velonetzes»
Judit Aregger, Grossstadträtin Grüne, betont: «Die Bevölkerung hat mit dem Ja zum Gegenvorschlag ein klares Zeichen gesetzt: Luzern soll eine Velostadt werden. Wir sehen zu wenig Fortschritte. Noch immer gibt es unzählige gefährliche Strassenabschnitte, bei denen das Velo zu wenig Raum hat und von den Autos bedrängt wird.»
Sie nennt als Beispiele die Seebrücke, die Zürich-, Basel- oder Haldenstrasse.
Viele Strassenabschnitte gehören in den Hoheitsbereich des Kantons. Die grüne Grossstadträtin hat den Eindruck, dass der Kanton vieles verzögert: «Die Stadt muss quasi als Bittstellerin an den Kanton gelangen, um das städtische Velonetz auszubauen. Dies verzögert den ganzen Prozess.» Man sei auf den Goodwill des Kantons angewiesen, was stossend sei.
Die Fraktion erwartet vom Stadtrat eine klare Antwort auf die eingereichten Fragen und ein deutliches Bekenntnis zur zügigen Umsetzung des Velonetzes.