Die FDP-Kantonsrätin Sarah Arnold will den Stiftungsstandort Luzern fördern und fordert von der Regierung Massnahmen.
Das Zentralschweizer BVG- und Stiftungsaufsicht, das Handelsregister des Kantons Luzern und die Abteilung Gemeinden Kanton Luzern in der Stadt Luzern.
Das Zentralschweizer BVG- und Stiftungsaufsicht, das Handelsregister des Kantons Luzern und die Abteilung Gemeinden Kanton Luzern in der Stadt Luzern. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

In der Schweiz gibt es zwei Arten von Stiftungen: die gemeinnützigen Stiftungen und die Familienstiftungen. Gemeinnützige Stiftungen verfügen über eine Bilanzsumme von rund 139,5 Milliarden Franken und investieren gemäss Stiftungsreport 2023 rund 52 Prozent ihres Kapitals in regionale Produkte.

Mit der Zustimmung des Nationalrats zur Motion «Die Schweizer Familienstiftung stärken. Verbot der Unterhaltsstiftung aufheben» im Februar 2024, wird die Familienstiftung liberalisiert und im Sinne einer Unterhaltsstiftung für die Nachlassplanung zugänglich gemacht.

Sarah Arnold fordert Prüfung von verschiedenen Massnahmen

FDP-Kantonsrätin Sarah Arnold, sieht Potential zur Förderung und Stärkung des Stiftungsstandorts Luzern und fordert von der Regierung die Prüfung von verschiedenen Massnahmen.

Sarah Arnold FDP
Sarah Arnold ist Luzerner FDP-Kantonsrätin. - zVg

Der Kanton Luzern liege in Bezug auf Stiftungsansiedlungen gemeinsam mit anderen Zentralschweizer Kantonen eher im nationalen Mittelfeld. Durch die «aktuell restriktive Handhabung bei Familienstiftungen» seien viele Schweizer Familien auf ausländische Stiftungen ausgewichen und ihr Vermögen ist ins Ausland abgewandert.

Erblasser können neu ihr Vermögen auch innerhalb der Schweiz in der Stiftung zweckgebunden und gestaffelt an ihre Nachkommen vererben. Mit einem zeitgemässen und wirkungsvollen Stiftungswesen könne Luzern als Stiftungsstandort attraktiver gemacht werden.

Steuerliche Rahmenbedingungen sollen geprüft werden

Sarah Arnold fordert in diesem Zusammenhang die Regierung auf, die steuerlichen Rahmenbedingungen zu überprüfen. Des Weiteren soll die Etablierung einer Koordinations- und Anlaufstelle für Beratungen bei Gründungen und Ansiedlungen von Stiftungen sowie eine mögliche Informationsplattform zur Erhöhung der Transparenz des Stiftungssektors und Online-Infodesk geprüft werden. In einer Vernetzung mit SwissFoundations und der Universität Luzern sieht Arnold die Chance zur Förderung des Dialogs zwischen Politik und Stiftungssektor – diese soll ebenfalls von der Regierung geprüft werden.

Blick auf das Gebäude der Universität Luzern.
Blick auf das Gebäude der Universität Luzern. - Universität Luzern

«Die strategische Ansiedlung sowohl von gemeinnützigen Stiftungen als – in Zukunft – auch von Familienstiftungen kann sich positiv auf den Wirtschaftsstandort Luzern und die Allgemeinheit auswirken» ist Kantonsrätin Sarah Arnold überzeugt. Dies, indem einerseits mehr Mittel für gemeinnützige Projekte verfügbar gemacht werden. Andererseits, indem zusätzliches Steuersubstrat generiert wird oder verhindert wird, dass Steuersubstrat ins Ausland abfliesst.

Weiter können Zubringerdienstleistungen für die Errichtung und Führung beider Stiftungsformen zum Beispiel von Finanzinstituten, Treuhandfirmen, Rechtsanwälten und so weiter zu zusätzlichen qualifizierten Arbeitsplätzen im Kanton Luzern führen.

Der Kanton Luzern soll sich fit machen für das Stiftungswesen von heute und sich früh positionieren und vernetzen für das Stiftungswesen von morgen, fordert Sarah Arnold. «Der neue Wirtschaftszweig, welcher sich in rund 2 Jahren auftut, kann für Luzern eine Chance für interessante Ansiedlungen sein», betont Arnold.

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