Mit dem Ertragsüberschuss der Reformierten Kirche Luzern erhielten acht Teilkirchgemeinden je 10'000 Franken um an unterstützungswürdige Projekte zu spenden.
Reformierte Kirche Luzern
Das Parlament der Reformierten Kirche Luzern tagt unter Corona-Massnahmen in der Lukaskirche. - Reformierte Kirche Luzern

Die Reformierte Kirche Luzern hat im vergangenen Jahr einen Ertragsüberschuss von rund 2,4 Millionen Franken erzielt. Davon flossen 120'000 Franken in soziale Projekte. Die acht Teilkirchgemeinden erhielten davon je 10'000 Franken um an unterstützungswürdige Projekte mit regionalem Bezug zu spenden. Wie vielseitig die insgesamt 80'000 Franken genutzt wurden, ist erstaunlich.

Die sozialen Angebote sind breit gefächert

Die sozialen Angebote reichen von Ferien für sozial benachteiligte Kinder, über die medizinische Versorgung in Kampfgebieten bis zu Überlebenshilfen für Obdachlose der Stadt Luzern.

Die Teilkirchgemeinde Buchrain-Root spendet den grössten Teil an die ökumenische Fachstelle Diakonie Rontal, Ebikon greift dem Verein «Äbike helft» unter die Arme, Emmen-Rothenburg sorgt sich um den Entlastungsdienst, Kriens hilft Projekten im In- und Ausland.

Littau-Reussbühl unterstützt das Hospiz Zentralschweiz, die Stadt Luzern will Menschen ohne zu Hause helfen, von der Strasse wegzukommen, Malters hat die Unterstützung aller Generationen im Fokus und Rigi Südseite die Kleinen im Spielgruppenalter.

Buchrain-Root unterstützt diverse Organisationen

Die Teilkirchgemeinde Buchrain-Root spendet der ökumenischen Fachstelle Diakonie Rontal 5000 Franken. Diese setzt die «Kirche, die das soziale Handeln lernt und lehrt» 1:1 um. Sie bietet unter anderem Sozialberatungen und einen Kleiderraum für armutsbetroffene Menschen im Rontal an. Diese können sich dort dringend benötigte Kleider für sich und vor allem auch für die Kinder aussuchen.

Weiter gehen je 600 Franken an die Winterhilfe, an die Stiftung Feriengestaltung, an Munterwegs Kanton Luzern, an die Heilpädagogische Ferienbegleitung Luzern SpF/plus, an den Verein Sozialvernetze Lebensgemeinschaft «Betreute Wohngemeinschaft», an die Stiftung für Schwerbehinderte Luzern SSBL, an die Heilpädagogische Entlastungsangebote Vogelsang – HEV und 800 Franken fliessen in die Sterbebegleitung von Buchrain.

Ebikon spendet die Hälfte des Budgets an den Verein «Äbike helft»

Die Teilkirchgemeinde Ebikon unterstützt mit 5000 Franken den Verein «Äbike helft». Dieser ist politisch und konfessionell neutral und hat den Zweck, Hilfe an Menschen in Not zu leisten. Als Beispiel sei die Suppenküche genannt. Jeden Mittwochmittag wird Armutsbetroffenen eine warme Suppe serviert. Abgesehen von der Mahlzeit bietet die Suppenküche einsamen Menschen die Möglichkeit, über verschiedene Generationen hinweg soziale Kontakte zu knüpfen.

Weitere 1500 Franken gehen an den Ruderclub Rotsee für coronabedingte Ausfallentschädigungen und nochmals 1500 Franken kommen der christlichen Ostmission für den Transport von Weihnachtspäckli zugute, welche wiederum mit der Spende von 2000 Franken finanziert werden.

Emmen-Rothenbrug unterstützt den Entlastungsdienst

Die Teilkirchgemeinde Emmen-Rothenburg unterstützt mit je 2000 Franken das Betagtenzentrum Emmenfeld, den Verein Munterwegs, welcher Freiwillige jeden Alters mit Kindern und Jugendlichen aus unterschiedlichen Kulturen zusammenbringt, das Projekt Delia, welches den Deutschunterricht von Migrantinnen im Alltag fördert, sowie den Entlastungsdienst Visita, der pflegenden Angehörigen bei ihrer täglichen Betreuungsarbeit hilft.

Weitere je 1000 Franken gehen an das Projekt Casa Farfalla, welches betreute Ferien-, Wochenend- und Notfallplätze für Menschen mit einer geistigen oder mehrfachen Behinderung anbietet und an die therapeutische Gemeinschaft Novizonte für die stationäre Drogentherapie für Männer. Diese profitieren in der Wohngemeinschaft von einer Tagesstruktur in verschiedenen Arbeitsbereichen und von Krisen- und Orientierungs-Time-Outs.

Kriens hilft im In- und Ausland

In Kriens wendet man sich sozialen Projekten im Ausland zu. Mit 3000 Franken werden in Not geratene Menschen unterstützt, die einen Bezug zu Kriens haben. Je 1000 Franken gehen zudem an Amnesty International Schweiz, an die Seerettung von Flüchtenden und an Ärzte ohne Grenzen für die medizinische Versorgung in Kampfgebieten.

Auch die Schweizer Flüchtlingshilfe darf 1000 Franken empfangen, sowie Public Eye – eine Organisation, die sich für Gerechtigkeit in der Modeindustrie einsetzt. Die Beratungsstelle Sans Papiers in Luzern und das Paradiesgässli, welches Familien mit Suchtproblemen unterstützt, empfangen ebenfalls je 1000 Franken.

Littau-Reussbühl unterstützt das Hospitz und das Projekt «Theaterflucht»

In Littau steht das Hospitz der Zentralschweiz. Um Menschen auf ihrem letzten Weg im Leben medizinisch und seelsorgerisch begleiten zu können, ist das Hospitz auf Spenden angewiesen. Die Teilkirchgemeinde Littau-Reussbühl unterstützt die palliative Pflegearbeit mit 6000 Franken.

Weitere 4000 Franken fliessen in das Projekt Theaterflucht 2021. 20 bis 30 Kinder und Jugendliche verschiedener Herkunft treffen in einem einwöchigem Theaterworkshop aufeinander. Auf spielerische Weise wird in Begegnungen der Abbau von Ängsten und Vorurteilen gefördert. Am Schluss des Projektes wird das erarbeitete Theaterstück den Familien, Angehörigen und Unterstützenden des Projekts vorgeführt.

Luzern spendet an drei Projekte

Auch die Teilkirchgemeinde Stadt Luzern investiert mit 3000 Franken in das Projekt Theaterflucht. Weiter unterstützt sie mit 3000 Franken das Solinetz Luzern. Das Bündnis aus unterschiedlichen, zivilgesellschaftlichen Organisationen der Zentralschweiz setzt sich für ein humanes Asylwesen und den solidarischen Umgang mit geflüchteten Menschen ein.

Die restlichen 4000 Franken fliessen an den Verein Jobdach. Dieser setzt sich für den Bereich Überlebenshilfe und Schadensminderung ein. Ihm gehören die Notschlafstelle, das Betreute Wohnen im Obdach und die Wärchstatt an. Das Obdach und die Wärchstatt gewöhnen randständige Menschen an eine Tagesstruktur mit dem Ziel, sie von der Strasse wegzubringen.

Malters spendet für alle Generationen

Die Teilkirchgemeinde Malters fördert verschiedene Kinder-, Jugend- und Altersprojekte. So gehen je 1500 Franken an die NJUBA Kinderhilfe in Uganda, an die JuBla Schwarzenberg und an die Pro Senectute vor Ort. Auch werden mit insgesamt 2000 Franken Integrationsprojekte wie die Arbeitsintegrationsstiftung Dreipunkt in Luzern unterstützt (500 Franken) oder das betreute Wohnen in Emmen für Männer ab 18 Jahren mit einer sozialen oder psychischen Beeinträchtigung (1500 Franken).

Weitere 1500 Franken fliessen in die AVC Schweiz für die Unterstützung von verfolgten Christen. Das Hilfswerk Menschen in Not wird ebenfalls mit 1500 Franken berücksichtigt. Dieses engagiert sich für in Not geratene Menschen im In- und Ausland. Im Kampf gegen Food Waste gehen zudem 500 Franken an den Verein Lebensmittelretter Zentralschweiz. Dieser verteilt am Donnerstag vor der katholischen Kirche Malters Lebensmittel, die noch nicht abgelaufen sind, aber trotzdem im Abfalleimer gelandet wären.

Rigi Südseite hat Waldspielgruppen im Fokus

Mit anderen Kindern spielen, sich mit ihnen auseinanderzusetzen und sich für ein paar Stunden von Mama und Papa trennen, das will gelernt sein. Spielgruppen bieten Kindern ab ungefähr drei Jahren die Möglichkeit, mit anderen Kindern zusammenzukommen und erste, für den Kindergarten wichtige, soziale Formen zu lernen.

Diese Angebote werden von der Teilkirchgemeinde Rigi Südseite unterstützt. So gehen je 2500 Franken an drei Waldspielgruppen (Rigizwirbelwald, Rigi Schule und Flügepilz im Rigiwald) und 2500 Franken an die Indoorspielgruppe Greppolino.

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