Boden-Phosphat-Monitoring zum Schutz der Mittelland-Seen

SP Luzern
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Die SP Luzern verlangt ein Boden-Phosphat-Monitoring zum Schutz der Mittelland-Seen. Zurzeit würde lediglich Symptom- statt Ursachenbekämpfung betrieben.

Dünger Mais Acker Phosphor
Phosphor wird zum Beispiel zum Düngen von Maispflanzen eingesetzt. (Symbolbild) - Depositphotos

Die Luzerner Mittelland-Seen stehen seit Jahrzehnten unter Dauerstress.

Der ökologische Zustand von Baldegger-, Sempacher- und Hallwilersee ist seit den 1970er-Jahren ein Dauerthema – Symbol für das Versagen einer Agrarpolitik, die zu lange auf Wachstum statt auf Nachhaltigkeit gesetzt hat.

Noch immer drohen die Seen zu kippen. Und noch immer kostet ihre künstliche Rettung – in Form von millionenteuren Belüftungsanlagen – die Öffentlichkeit jedes Jahr viel Geld.

Die Ursachen der Belastung müssen wieder systematisch an der Quelle gemessen werden: nämlich im Boden.

Seen stehen seit Langem unter Beobachtung – Boden nicht

Der Kantonsrat Marc Horat (SP) hat in der laufenden Session ein Postulat eingereicht, das den Regierungsrat auffordert, gemeinsam mit wissenschaftlichen Partnern wie beispielsweise der ETH Zürich ein Monitoring-System für den Phosphatgehalt in Böden rund um die Mittelland-Seen aufzubauen.

«Seit Jahrzehnten beobachten wir die Symptome in den Seen. Doch wie sich die Phosphatbelastung im Boden entwickelt, also an der eigentlichen Quelle, wissen wir schlicht nicht, weil die systematische Überwachung dieser Werte vor Jahren eingestellt wurde», sagt Horat.

Dabei sind diese Informationen zentral, um die Wirkung von laufenden Massnahmenpaketen, Agrarprogrammen oder Düngeregeln überhaupt bewerten zu können.

Teure Symptom- statt Ursachenbekämpfung

Heute basiert das kantonale Phosphorprojekt auf gezielten Fördermassnahmen für Landwirte. Diese sind sinnvoll – doch ihre Wirksamkeit lässt sich kaum nachweisen, solange keine bodennahe Datengrundlage existiert.

«Es ist ein Blindflug. Wir geben viel Geld aus, wissen aber nicht, ob sich die Situation lokal im Boden verbessert. Das ist ein unhaltbarer Zustand», betont Horat. Dabei liegt eine Lösung auf der Hand: ein Wiederaufnehmen des systematischen Bodenmonitorings, das den Verlauf des Phosphatgehalts über Jahre dokumentiert, würde Transparenz schaffen und die langfristige Wirksamkeit von Massnahmen beurteilbar machen.

Ein entsprechender wissenschaftlicher Bericht im Rahmen des Luzerner Phosphorprojekts kommt zum gleichen Schluss: Es fehlen aktuelle belastbare Daten zu den Phosphorvorräten in Böden – obwohl gerade diese entscheidend für den Eintrag in Seen und Flüsse sind.

Seen schützen heisst Verantwortung übernehmen

Die SP fordert, dass der Kanton Luzern Verantwortung übernimmt – für das ökologische Erbe, für die Lebensqualität der Bevölkerung und für die Zukunft der nächsten Generationen.

«Es kann nicht sein, dass wir jedes Jahr Millionen in technische Notlösungen investieren, aber gleichzeitig keinen Überblick darüber haben, ob wirklich nachhaltiger gewirtschaftet wird», so Horat. Es braucht klare Rahmenbedingungen und Unterstützung, aber auch Kontrolle.

Die sozialdemokratische Fraktion ist überzeugt: Der Schutz der Seen gelingt nur, wenn die Ursachen der Belastung konsequent angepackt werden. Dazu gehört das Wissen um das, was in den Böden geschieht. Die Zeit der halben Lösungen ist vorbei.

«Es ist ein Blindflug. Wir geben viel Geld aus, wissen aber nicht, ob sich die Situation lokal im Boden verbessert. Das ist ein unhaltbarer Zustand.»

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Kommentare

User #1286 (nicht angemeldet)

Mit schauen [Monitoring] wird alles besser. Typisches SP Gedankengut.

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