Der TV Stettlen: 400 Mitglieder, eine erfolgreiche Geräteriege und ein junger Präsident, der schon sein ganzes Leben beim Verein dabei ist.
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Die Aktivriege des TV Stettlen am Eidgenössischen Turnfest 2019 in Aarau. - zvg
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Morgen Mittwoch entscheidet der Bundesrat wieder über die nächsten Lockerungsmassnahmen. Das könnte für den TV Stettlen bedeuten: endlich wiededer Gas geben. Momentan steht das Vereinsleben im Turnverein noch still. Theoretisch könnten die Mitglieder unter Einhaltung der Vorgaben des Bundesamts für Gesundheit wieder in kleinen Gruppen trainieren: «Doch das ist leider wegen unserer Infrastruktur nicht möglich», sagt Vereinspräsident Mathias Jordi. «Es ist zu wenig Platz vorhanden, und zu wenige Leiter, die die Gruppen beaufsichtigen würden.»

Matthias Jordi hofft, dass es spätestens nach den Sommerferien wieder losgehen kann. Der momentane Trainingsstopp werde von allen Mitgliedern akzeptiert – doch für die Kinder in der Jugendriege sei der Ausfall härter zu verkraften. «Aber ein Leiter hat ein Trainingsvideo aufgenommen und auf Youtube gestellt.» Damit können sich die Mitglieder auch noch während des Trainingsstopps auspowern.

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Gute Stimmung beim Trainingsweekend in Brienz. - zvg

Absage des Triathlons ist besonders schade

Mathias Jordi sagt, dass das Coronavirus das Vereinsleben nicht nur beeinflusst, sondern gleich lahmgelegt hat. «Besonders schade ist, dass der Bantiger Triathlon abgesagt werden musste.» Am Anlass nehmen rund 150 Personen teil, rund 60 Mitglieder vom Turnverein helfen jeweils aus. «Der Triathlon ist das Highlight vom Jahr.» Der Triathlon hätte auch das Geld in die Kasse des Turnvereins gebracht. Doch der Ausfall sei verkraftbar, sagt Jordi. «Wir sind zum Glück gut aufgestellt.»

«Genau so, wie es jetzt ist, ist es super!»

Mathias Jordi ist 36 Jahre alt. Und bereits seit 30 Jahren Mitglied im Turnverein Stettlen. Präsident ist er erst seit Anfang Jahr, es war ein Start in speziellen Zeiten: «Momentan mache ich leider nichts anderes, ausser Anlässe abzusagen. Ich hoffe, das ändert sich bald!» Jordis Ziele für den Verein sind einfach: «Ich will nicht viel im Verein verändern, denn genau so, wie es jetzt ist, ist es super.» Besonders stolz ist der gebürtige Stettler auf die Geräteriege des Vereins. Am vergangenen Eidgenössischen Turnfest in Aarau holte sich die Geräteriege den 4. Platz. Und seit 1978 hat die Geräteriege unglaubliche 1149 Medaillen ergattert.

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Vereinspräsident Mathias Jordi in Aktion. - zvg

Die Geräteriege hat auch ihren positiven Einfluss auf den Nachwuchs des Vereins. «Wir haben insgesamt 400 Mitglieder», sagt Jordi. Und auch die Jugendriegen sind gut aufgestellt – was vor allem am Geräteturnen liegt. «Bei den Erwachsenen würden ein paar mehr Turnerinnen und Turner jedoch nicht schaden», sagt Jordi, der in der Polysport- und Volleyballriege aktiv ist.

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Die Männer- und Frauenriege am ETF Aarau. - zvg

Hornussen oder Armbrustschiessen

Mathias Jordi ist seit Kindertagen Mitglied des Vereins. «Mir wurde es nie langweilig», sagt er. Dafür gibt es verschiedene Gründe: «Wir sind ein sehr breit aufgestellter Verein, haben alles vom Geräteturnen, über Gymnastik oder Ballsport. Da ist für jeden etwas dabei. Ausserdem schätzt er das gesellige Vereinsleben, wo man zusammen Feste organisiert, oder mal zusammen grilliert.

«Speziell ist sicher auch unsere Sommermeisterschaft», sagt Jordi. Dabei kommen jeden Freitagabend die Mitglieder zusammen und probieren sich an nicht ganz alltäglichen Sportarten wie Hornussen oder Armbrustschiessen. Mathias Jordi sagt: «Bei uns findet wirklich jeder seinen Platz.»

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Empfang nach dem Eidgenössischen Turnfest in Aarau. - zvg
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