Stadt Frauenfeld verabschiedet Thurplus Gasnetzstrategie
Wie die Stadt Frauenfeld berichtet, wurde unter Berücksichtigung der eingegangenen Rückmeldungen die Gasnetzstrategie am 6. September 2022 beschlossen.

Die Rahmenbedingungen für die Gasversorgung sind stark im Wandel. So sieht die Eigentümerstrategie für Thurplus eine Orientierung am Netto-Null-Klimaziel bis 2050 vor.
Konkret bedeutet das den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und damit auch aus Gas. Ab 2040 garantiert Thurplus die Heizgasversorgung nicht mehr.
In der Transformation zur Dekarbonisierung unterstützt Thurplus Kunden und bemüht sich um effiziente Ausserbetriebnahmen von Gasanschlüssen.
So bietet Thurplus den Kunden an, die Hausanschlüsse zu verzapfen und dadurch kostengünstig ausser Betrieb zu nehmen.
Mechanische Trennung der Grundstücksgrenze
Dies gilt so lange, bis die Gasversorgungsleitung von Thurplus ausser Betrieb genommen wird.
Ist so eine Ausserbetriebnahme aufgrund von besonderen Rahmenbedingungen nicht möglich, muss der Anschluss auf der Grundstücksgrenze mechanisch getrennt werden.
Dies gilt dann als Rückbau im Privatgrund und ist Sache der jeweiligen Eigentümerschaft. Im öffentlichen Bereich wird der Rückbau über die allgemeinen Durchleitungskosten finanziert und im Rahmen des geplanten Strassenbaues vollzogen.
Anfang April 2022 gab der Stadtrat die Gasnetzstrategie von Thurplus zur Information an den Gemeinderat frei.
Rückmeldungen wurden gesammelt
Die Strategie wurde in der Geschäftsprüfungskommission Bau und Werke im Anschluss an eine Gemeinderatssitzung und in der Fachkommission Energiefonds vorgestellt und ausführlich erläutert.
Danach gab der Stadtrat allen Fraktionen und betroffenen Interessensvertretungen die Möglichkeit, Rückmeldungen zum Entwurf der Strategie zu geben.
Vom 1. Mai bis zum 30. Juni 2022 wurden diese Rückmeldungen im Rahmen der öffentlichen Vernehmlassung gesammelt.
Insgesamt sind 13 Eingaben eingegangen von der Fraktion CH – Grüne – GLP, der Fraktion Die Mitte/EVP, der EDU Stadt Frauenfeld, der FDP Stadt Frauenfeld, der SP Stadt Frauenfeld, der Fraktion SVP/EDU, vom Gewerbeverein der Region Frauenfeld, dem Industrie- und Handelsverein der Region Frauenfeld IHF, der FaKo Energiefonds und von zwei Privatpersonen.
Stadtrat stimmt Anpassungen zu
In einem Vernehmlassungsbericht hat Thurplus diese Rückmeldungen zusammengefasst, zu den einzelnen Kommentaren Stellung genommen und ausgewertet, inwieweit Änderungen in die Gasnetzstrategie einfliessen sollen.
Am 6. September 2022 hat der Stadtrat den aus der Vernehmlassung resultierenden Anpassungen zugestimmt.
Bis auf eine kleine Änderung bleiben die Handlungsfelder, Systemgrenzen und Massnahmen in der Gasnetzstrategie gleich.
So soll das Verteilnetz ab 2040 sukzessive zu einem Zielnetz reduziert werden, welches die Einspeisung erneuerbarer Gase erlaubt und Verbraucher bedient, die voraussichtlich nicht auf alternative Energieträger wechseln können.
Gasnetzstrategie ist online einsehbar
Weiterhin sollen Heizgaskunden informiert werden, dass Thurplus ab 2040 die Heizgasversorgung nicht mehr garantieren wird; dazu wird die Versorgung mit erneuerbarer Fernwärme durch Thurplus zunehmend ausgebaut.
Derzeit ist die Botschaft zur Gasnetzstrategie an den Gemeinderat in Arbeit und wird finalisiert, sobald relevante Punkte im Reglement über den Tarif für die Abgabe von Erdgas und Biogas von Thurplus geklärt sind.
Die vom Stadtrat verabschiedete Fassung der Gasnetzstrategie und der anonymisierte Vernehmlassungsbericht sind auf der Webseite von Thurplus unter Service/Dienste/Publikationen einsehbar.