Frauenfeld

Wohnraum im Alter: Bedarf wächst, Projekte entstehen

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Mit dem Projekt «Zufrieden Wohnen im Alter» schafft Frauenfeld von 2025 bis 2027 Strukturen, um innovative und gemeinschaftliche Wohninitiativen zu fördern.

Die evangelische Stadtkirche Frauenfeld.
Die evangelische Stadtkirche Frauenfeld. - Nau.ch / Miriam Danielsson

Wie die Stadt Frauenfeld mitteilt, steigt der Bedarf an zeitgemässem, altersgerechtem Wohnraum. Durch das dreijährige Projekt «Zufrieden wohnen im Alter» des Departements für Alter und Gesundheit sollen in der Stadt Managementstrukturen geschaffen werden, um entsprechende Wohninitiativen wirksam zu unterstützen.

In praxisnahen Lernlaboren werden gemeinsam mit privaten und institutionellen Mitwirkenden Wohnformen entwickelt und erprobt – von der Weiterentwicklung bestehender Angebote bis zur geplanten Alters-WG an der Gerlikonerstrasse.

Die Bevölkerung in Frauenfeld wird älter, ihre Fragilität nimmt zu, und der Bedarf an geeigneten Wohnformen wächst. Viele Menschen möchten auch im hohen Alter selbstbestimmt leben, ohne auf die nötige Unterstützung oder soziale Kontakte verzichten zu müssen.

Wachsende Nachfrage

Auch bereits «jüngere» Ältere machen sich vermehrt Gedanken über ihre Wohnsituation ab dem Pensionsalter. Innovative und gemeinschaftliche Wohnmodelle sind zunehmend gefragt, wie zahlreiche Anfragen an das Amt für Alter und Gesundheit zeigen.

Diese stammen neben Betroffenen auch von Eigentümerinnen, Eigentümern und Institutionen, die entsprechende Projekte initiieren oder realisieren möchten. Wie in vielen Schweizer Städten fehlen auch in Frauenfeld weitgehend Strukturen, um solche Vorhaben koordiniert zu unterstützen.

Mit dem Projekt «Zufrieden wohnen im Alter» will das Amt für Alter und Gesundheit dies ändern und damit den Legislaturschwerpunkt «Frauenfeld fördert wohnen im Alter mit funktionaler Unterstützung und sozialer Teilhabe» umsetzen.

Projekt «Zufrieden Wohnen im Alter»

Von 2025 bis 2027 entwickelt das Amt für Alter und Gesundheit der Stadt Frauenfeld gemeinsam mit weiteren städtischen Stellen eine Managementstruktur für die Unterstützung und Ermöglichung von altersgerechten Wohnformen. In sieben «Lernlaboren» werden konkrete Projekte mit privaten Wohninteressierten, Organisationen, Investoren, Architektinnen und Architekten sowie Liegenschaftseigentümerinnen und -eigentümern erprobt.

Ziel ist es, Wohninitiativen gezielt zu unterstützen, Schnittstellen namentlich zwischen den städtischen Stellen zu klären und die richtigen Ansprechpersonen zu identifizieren. Die Lernlabore decken dabei unterschiedliche Ansätze ab – von gemeinschaftlichen Wohnprojekten über die Umnutzung bestehender Gebäude bis zu Kooperationen mit privaten Trägerschaften.

Das Projekt soll zeigen, wie Verwaltungen auch bei komplexen Anliegen handlungsfähig bleiben. Partner sind das Sozialplanungsbüro kreis & rund GmbH für die Unterstützung in den Prozessen der Labore und das Büro Zimraum GmbH für die Begleitevaluation. Finanziert wird das Vorhaben massgeblich durch die Age-Stiftung, die eine Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Städte anstrebt.

Erprobung in der Praxis

In der Genossenschaft Alterssiedlung Frauenfeld wird etwa gemeinsam erarbeitet, wie steigender Betreuungs- und Pflegeaufwand bei der Mieterschaft bewältigt werden kann und welche Strukturen für eine professionelle Weiterentwicklung nötig sind.

In der Parksiedlung Talacker des Alterszentrums Park unterstützt eine befristete Wohn- und Siedlungsbegleitung den Aufbau selbst organisierter Angebote wie Lesezirkel oder Spielnachmittage, um das soziale Miteinander zu stärken. An der Gerlikonerstrasse 4 dient eine Zwischennutzung dazu, für das wohnen im Alter zu sensibilisieren, während gleichzeitig eine Alters-WG erprobt werden soll.

Weitere Labore widmen sich der selbst organisierten Nutzung von Gemeinschaftsräumen in grossen Liegenschaften, der engeren Zusammenarbeit mit initiativen Architekturbüros und der Ausschöpfung von Möglichkeiten der Innenverdichtung, indem nur noch teilgenutzte Einfamilienhäuser für Familien freigespielt werden. So entsteht ein praxisnahes Testfeld, das vielfältige Erkenntnisse für künftige Wohnprojekte liefert.

Alters-WG an der Gerlikonerstrasse

An der Gerlikonerstrasse 4 soll im Rahmen von «Zufrieden wohnen im Alter» eine Alters-WG mit vier bis sechs Personen ab 55 Jahren entstehen. Das dreistöckige Haus bietet mehrere Zimmer, Nasszellen, eine grosse Gemeinschaftsküche mit Aufenthaltsraum sowie einen grossen Umschwung mit Nebengebäude.

Die Stadt Frauenfeld möchte die Liegenschaft für die älter werdende Bevölkerung sichern und die künftige Wohngemeinschaft fachlich begleiten.

Am 10. September 2025 von 17 bis 19 Uhr lädt das Amt für Alter und Gesundheit zu einer Informationsveranstaltung ein. Einerseits können interessierte Privatpersonen das Haus besichtigen und andererseits werden weitere Ideen für gemeinschaftliches wohnen auch ausserhalb der Liegenschaft an der Gerlikonerstrasse gesammelt.

Private Eigentümerinnen und Eigentümer von Liegenschaften, die sich mit der Umnutzung ihres Wohnraums zugunsten von gemeinschaftlichem wohnen auseinandersetzen wollen, sind ebenfalls herzlich willkommen.

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