
TOURISMUS:
Die Schweizer Hoteliers blicken auf einen erfolgreichen Winter zurück. Insbesondere der deutliche Anstieg von Gästen aus den Vereinigten Staaten sorgte dafür, dass die Zahl der Übernachtungen im Vergleich zur Vorsaison leicht gestiegen sind. Während die meisten Grossstädte mehr Logiernächte verzeichneten, sind die Zahlen der Wintersport-Destinationen durchzogen. Die Schweizer Hotelbetriebe verzeichneten von November 2018 bis März 2019 leicht mehr Gäste als im gleichen Zeitraum im Winter davor. Die Zahl der Logiernächte stieg im Vergleich zur Vorsaison um 0,3 Prozent auf 14,04 Millionen. Während im November und Dezember 2018 die Anzahl der Übernachtungen noch über dem Vorjahresniveau lagen, sind die Zahlen im Januar und Februar 2019 gesunken. Im März 2019 ging es dann wieder bergauf.
KONJUNKTUR:
Die Geschäftslage der Schweizer Unternehmen hat sich zuletzt weiter abgekühlt. Die meisten Wirtschaftsbereiche vermelden eine Verlangsamung gegenüber Jahresbeginn. Gemäss der April-Umfrage der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH ist der Geschäftslageindikator bereits den fünften Monat in Folge gesunken. Im Verarbeitenden Gewerbe, im Grosshandel, im Gastgewerbe und bei den übrigen Dienstleistungen hat sich die Abschwächungstendenz aus den Vormonaten fortgesetzt. Leicht gestiegen sei der Geschäftslageindikator dagegen im Projektierungsbereich.
BANKEN:
Die Deutschland-Tochter der UBS soll wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung 82 Millionen Euro Strafe zahlen. In den Jahren 2001 bis 2012 hätten Führungskräfte der Deutschland-Tochter zahlreiche, in Deutschland steuerpflichtige Kunden der UBS bei der Begehung von Steuerstraftaten unterstützt, erklärte die Staatsanwaltschaft Mannheim. Das Landgericht Mannheim muss nun in einer Hauptverhandlung entscheiden, ob sie dem Antrag der Staatsanwaltschaft stattgibt.
MASCHINENINDUSTRIE:
Der Industriekonzern Oerlikon hat im ersten Quartal 2019 den Umsatz gesteigert. Der Auftragseingang fiel im Vergleich zum starken Vorjahr jedoch geringer aus, und die operative Marge ging etwas zurück. Der Umsatz stieg insgesamt um 3,3 Prozent auf 624 Millionen Franken. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA lag 2,1 Prozent tiefer bei 93 Millionen Franken. Der Auftragseingang ging um rund 10 Prozent auf 680 Millionen zurück, und der Auftragsbestand per Ende März lag bei 652 Millionen und war damit gegenüber dem von 651 Millionen kaum verändert. Aufgrund der vollen Auftragsbücher bestätigt das Unternehmen den Ausblick für das Gesamtjahr.
ARBEITSVERMITTLUNG:
Adecco hat im ersten Quartal weiter unter der wirtschaftlichen Abschwächung in Europa gelitten und etwas weniger Umsatz erzielt. Unter dem Strich ist der Personaldienstleister aber profitabler geworden. Der Umsatz nahm um 1 Prozent auf 5,65 Milliarden Euro ab. Trotz des Umsatzschwunds wurde Adecco profitabler. Der operative Gewinn (EBITA, bereinigt) um 6 Prozent auf 226 Millionen Euro. Auf Stufe Reinergebnis resultierte ein 2 Prozent höherer Wert von 133 Millionen Euro. Ein Grund für die verbesserte Profitabilität war das Sparprogram, dass wie geplant fortgesetzt werden soll.
TELEKOM:
Zwei Jahre nach Sunrise macht auch Salt mit dem Verkauf von Handyantennenmasten Kasse. Für 700 Millionen Euro (knapp 800 Millionen Franken) verkauft der drittgrösste Mobilfunker der Schweiz 2'800 Masten an die spanische Cellnex. Cellnex wird 90 Prozent an der neuen Betreiberfirma besitzen, welche die Salt-Masten in der Schweiz managen wird. Der Deal ist Bestandteil eines Paketverkaufs des Salt-Eigentümers Xavier Niel. Der Telekomunternehmer verkauft nicht nur in der Schweiz Antennenmasten an Cellnex, sondern auch in Frankreich und Italien, wo er den Mobilfunkanbieter Iliad besitzt.
TELEKOM:
Bei UPC ist die Talfahrt auch zu Jahresbeginn weitergegangen. Immerhin konnte die grösste Kabelnetzbetreiberin der Schweiz, die von Sunrise gekauft werden soll, die Abwärtsgeschwindigkeit bremsen. Der Umsatz sank im Startquartal um 3,7 Prozent auf 315,1 Millionen Franken. Das ist eine Verbesserung gegenüber den Vorquartalen. Im vierten Quartal war der Umsatz um 5,1 Prozent geschrumpft im dritten Quartal gar um 6,3 Prozent.
IMMOBILIEN:
Das Immobilienunternehmen PSP Swiss Property hat im ersten Quartal 2019 dank Vermietungserfolgen mehr verdient. Dank guter Nachfrage nach Büroflächen ist zudem die Leerstandsquote weiter zurückgegangen. Der Liegenschaftenertrag stieg um 4,8 Prozent auf 72,4 Millionen Franken. Der EBITDA (ohne Liegenschaftserfolge) nahm um 7,9 Prozent auf 65,4 Millionen Franken zu. Der Gewinn (ohne Liegenschaftserfolge) legte um 17 Prozent auf 50,5 Millionen Franken zu. Für 2019 gibt sich die Firma weiterhin zuversichtlich und erwartet auch insgesamt eine tiefere Leerstandsquote.
AUTOINDUSTRIE:
Der Volkswagen-Konzern kann ein weiteres Verfahren im Dieselskandal abschliessen. Der Sportwagenbauer Porsche bekommt von der Staatsanwaltschaft Stuttgart ein Bussgeld von 535 Millionen Euro aufgebrummt. Grund seien Aufsichtspflichtverletzungen in der Entwicklungsabteilung im Hinblick auf die Emissionen von Fahrzeugen seit dem Jahr 2009. Der Sportwagenbauer hat nie selbst Dieselmotoren entwickelt oder produziert. Das Dieselproblem hatte Porsche von der VW-Tochter Audi übernommen.
AUTOINDUSTRIE:
BMW fährt tiefer in die Krise: Die Münchner schrieben zu Jahresbeginn im Autogeschäft erstmals seit zehn Jahren einen Verlust von 310 Millionen Euro. Im ersten Quartal 2018 hatte noch ein mehr als sechs Mal so hoher Gewinn zu Buche gestanden. Als Grund für den Einbruch nannte der erfolgsverwöhnte Autobauer eine Rückstellung von 1,4 Milliarden Euro wegen eines möglichen Bussgelds im EU-Kartellverfahren. Aber auch anhaltend hohe Investitionen in die Elektromobilität, die Modernisierung der Werke sowie Währungseffekte und höhere Rohstoffpreise machen BMW zu schaffen. Den Ausblick für das Gesamtjahr schraubte der Vorstand binnen weniger Wochen zum zweiten Mal zurück. Damit steigt der Druck auf Konzernchef Harald Krüger, dessen Vertrag in einem Jahr ausläuft. Üblicherweise entscheidet der Aufsichtsrat ein Jahr im Voraus über eine Verlängerung. Doch BMW macht darum derzeit ein Geheimnis.
LUFTVERKEHR:
Flugtickets für weniger als 10 Euro gefährden nach Ansicht von Lufthansa-Chef Carsten Spohr langfristig die gesellschaftliche Akzeptanz des Luftverkehrs. Die Billigtickets weckten eine künstliche Nachfrage, mit der das bestehende System verstopft werde. «Tickets für unter 10 Euro - wie bei einigen unserer Mitbewerber - sind aus meiner Sicht unverantwortlich. Ökonomisch unverantwortlich, ökologisch unverantwortlich. Und auch politisch unverantwortlich», erklärte der Konzernchef auf der Generalversammlung.
NAHRUNGSMITTEL:
Der weltgrösste Bierbrauer AB Inbev ist trotz guter Geschäfte nicht so stark ins Jahr gestartet wie erwartet. Das Unternehmen, zu dem auch die Marke Beck's gehört, steigerte seinen Umsatz im ersten Quartal aus eigener Kraft im Jahresvergleich um knapp sechs Prozent auf 12,6 Milliarden US-Dollar. Der operative Gewinn (EBITDA) auf vergleichbarer Basis zog um 8,2 Prozent auf knapp 5 Milliarden Dollar an. Analysten hatten allerdings im Schnitt mit etwas stärkeren Steigerungen gerechnet. Für das laufende Jahr rechnet das Management weiterhin mit einem starken Wachstum bei Umsatz und operativem Ergebnis.
KONJUNKTUR:
Angesichts internationaler Spannungen und Unsicherheiten geht die EU-Kommission im laufenden Jahr von einem schwächeren Wirtschaftswachstum in der Eurozone aus. Auch für die grösste EU-Volkswirtschaft Deutschland rechnet sie dabei mit deutlich weniger Wachstum als bisher angenommen. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) dürfte in den 19 Staaten der Währungsunion in diesem Jahr nur noch um 1,2 Prozent zulegen. Im Februar hatte die Behörde ihre Erwartungen bereits von 1,9 auf 1,3 Prozent heruntergeschraubt. Gründe sind vor allem die Abkühlung der Weltwirtschaft und zunehmende internationale Handelskonflikte, vor allem zwischen den USA und China.
STAATSDEFIZIT:
Italien und auch Frankreich steuern aus Sicht der EU-Kommission auf ein ausuferndes Defizit zu. Sie erwartet in ihrer am Dienstag vorgelegten Frühjahrsprognose, dass Frankreich dieses Jahr mit einem Fehlbetrag von 3,1 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) die im EU-Vertrag festgeschriebene Stabilitätsregel verletzen wird - allerdings nur vorübergehend, da der Fehlbetrag 2020 auf 2,2 Prozent sinken soll. Laut den Maastricht-Regeln sind maximal drei Prozent des BIP erlaubt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte jüngst nach monatelangen Protesten der regierungsfeindlichen Gelbwesten-Bewegung eine Senkung der Lohnsteuer im Umfang von etwa fünf Milliarden Euro angekündigt.
KONJUNKTUR:
Die deutsche Industrie hat nach zwei deutlichen Rückgängen in Folge wieder ein Auftragsplus geschafft. Das Neugeschäft stieg im März um 0,6 Prozent zum Vormonat. Ökonomen hatten allerdings mit einem Plus von 1,5 Prozent gerechnet. Im Februar waren die Bestellungen mit 4,0 Prozent so stark eingebrochen wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Der leichte Orderzuwachs im März geht nicht zuletzt auf Grossaufträge zurück.