Menschenhandel im Kanton Bern – 40 männliche Opfer ermittelt
Im Kanton Bern wurden Ermittlungen zu Menschenhandel und Prostitution abgeschlossen. Es wurden 40 männliche Opfer ermittelt.

Im Januar 2025 führte die Kantonspolizei Bern gestützt auf Hinweise im Rahmen umfangreicher Ermittlungen eine Aktion wegen Verdacht auf Menschenhandel und Förderung der Prostitution in der Stadt Bern durch. Dabei konnte eine beschuldigte Person in ihrer Wohnung in Bern angehalten werden. Zudem konnten drei männliche Sex-Arbeiter angetroffen und befragt werden.
Im Zuge des Strafverfahrens konnten 40 männliche Opfer mit unterschiedlichen Nationalitäten ermittelt werden, von denen 14 Opfer identifiziert werden konnten. Bei diesen handelt es sich um Spanier, Brasilianer, Kolumbianer, Venezolaner und einen Tschechen. Es ist davon auszugehen, dass die tatsächliche Zahl der betroffenen Männer deutlich höher ist.
Vermittlung durch Dritte oder direkter Kontakt
Die Opfer wurden teilweise durch Drittpersonen zum Beschuldigten vermittelt oder der Beschuldigte hat die Opfer selbständig kontaktiert. Dabei dürften vorwiegend Männer ausgesucht worden sein, die den Idealvorstellungen bezüglich Aussehens, Alters und Gewichts des Beschuldigten entsprachen. Er quartierte die Opfer nach deren Einreise in seiner eigenen Wohnung ein und organisierte ihnen Kunden für die Sexarbeit.
Das Sex-Geschäft an seinem Wohnort betrieb er seit Herbst 2016. Mit Ausnahme von einigen Monaten im Verlaufe der Corona-Pandemie beschäftigte er in seiner Wohnung fast durchgehend zwei bis vier Männer. Mit wenigen Ausnahmen dürften die männlichen Opfer homosexuell oder bisexuell sein und ausschliesslich männliche Kunden bedient haben.
Verdächtiger bestimmt Prostitutionstätigkeit
Insgesamt konnten fünf Opfer einvernommen werden. Dem Beschuldigten im Alter von 34 Jahren wird vorgeworfen, die wesentlichen Umstände der Prostitutionstätigkeit der Männer bestimmt zu haben. Zudem soll er die Art und Umfang der Prostitution festgelegt und den Opfern die Hälfte ihrer Einnahmen abgenommen haben.
Ihm wird unter anderem Menschenhandel, Förderung der Prostitution und Förderung der rechtswidrigen Ein- und Ausreise, sowie des rechtswidrigen Aufenthalts und Beschäftigung von Ausländer ohne Bewilligung vorgeworfen. Der Beschuldigte befindet sich in Untersuchungshaft.
Ermittlungen abgeschlossen: Fall geht vor Gericht
Die Kantonspolizei Bern hat die Ermittlungen abgeschlossen und die Erkenntnisse zuhanden der kantonalen Staatsanwaltschaft für besondere Aufgaben übermittelt. Der Beschuldigte wird sich vor der Justiz verantworten müssen.











