FC Breitenrain Frauen: Zwei-Tore-Vorsprung verspielt
Der FC Breitenrain Frauen verliert gegen Leader Courrendlin-Courroux in einer umkämpften Partie unglücklich mit 2:3. Es war die bisher beste Saisonleistung.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Frauen des FC Breitenrain kassieren auswärts eine bittere 2:3-Niederlage.
- Bei Courrendlin-Courroux verspielt das Team eine Zwei-Tore-Führung.
- Trainerin Sonja Lundsgaard-Hansen macht dem Team dennoch keinen Vorwurf.
Wie sagte doch der Legende nach der deutsche Weltmeister Andreas Brehme einst? «Haste Scheisse am Fuss, haste Scheisse am Fuss.» Für Breitenrain passt Brehmes Spruch aktuell ganz gut.
Abgesehen von der ersten Halbzeit gegen Interlaken und dem am Ende ohne Bravour gewonnenen Cupspiel gegen Wabern spielte das Team von Sonja Lundsgaard-Hansen und Kevin Kunz in der laufenden Zweitliga-Saison ganz ordentlich, liess oft zu viele Chancen aus und wurde für seine Leistungen wenig belohnt.
Auch gegen Courrendlin-Courroux zeigte Breitenrain eine mehr als ansprechende Leistung, wahrscheinlich gar die beste in der laufenden Saison, führte zwischenzeitlich mit zwei Toren Vorsprung – und ging am Ende doch leer aus.
Traumstart für die Gäste
Ilaria Castignetti, einmal mehr unverzichtbarer Dreh- und Angelpunkt im Spiel Breitenrains, sagte nach dem Spiel: «Courrendlin-Courroux war das spielerisch beste Team, gegen das wir bisher angetreten sind. Doch wir waren gut vorbereitet, man merkte bereits beim Einlaufen, dass wir den Sieg wollten.»
Und sie fügte an: «Bereits zur Pause war klar, dass das Team diese hart geführte Partie gewinnen würde, das mehr bereit ist zu kämpfen, zu rennen und den Körper einzusetzen. Obwohl wir vieles richtig machten, setzte der Gegner diese Punkte am Ende besser um.»
Der Start gelang Breitenrain im Jura fast perfekt. Es waren gerade mal 15 Sekunden gespielt, als Lydia Dubach, von Castignetti lanciert, zur Mitte flankte, wo Sara Motta per Kopf zur Führung einnickte. In der Folge war Courrendlin-Courroux zwar spielbestimmend, kam aber nicht zu zwingenden Chancen.
Die Stadtbernerinnen machten hingegen das Maximum aus der Partie und gingen nach einem Corner von Motta durch Carola Fasel gar mit zwei Toren in Führung. Beide Teams hatten noch vor der Pause gute Möglichkeiten, weitere Tore zu erzielen. Es blieb jedoch beim Zwei-Tore-Vorsprung für Breitenrain.

Nur wenige Minuten nach dem Seitenwechsel traf Sarmila Selvaratnam für «Breitsch» nur den Pfosten, was möglicherweise der Entscheidung gleichgekommen wäre. Dass der Ball am Pfosten statt im Tor landete, war aus Sicht Breitenrains umso bitterer, weil Manon Berberat nur fünf Minuten später der Anschlusstreffer gelang. Dadurch zu Auftrieb gekommen, konnte Courrendlin-Courroux nach 60 Minuten durch Amandine Brosy ausgleichen.
Dritter Gegentreffer in der Schlussphase
Breitenrain braucht sich, obwohl die Partie am Ende gar noch verloren ging, nur wenig vorzuwerfen. Das Team lief viel, zeigte Willen und Entschlossenheit, kämpfte, spielte phasenweise druckvoll – gerade nach dem Ausgleich.

Über einen Penalty zu Gunsten der Stadtbernerinnen wurde seitens des jurassischen Schiedsrichters grosszügig hinweggesehen, eine Kung-Fu-Attacke gegen Sara Motta wurde fälschlicherweise nicht mit Rot bestraft – Breitenrain hatte einen schweren Stand im Jura.
Dafür lief Amandine Brosy zehn Minuten vor Schluss, während einer Druckphase der Gäste, die den Sieg und später das Unentschieden vehement suchten, plötzlich ab der Mitte durch die gesamte Defensive Breitenrains und traf zum 3:2.
Corinne Gnägi traf anschliessend zwar noch die Latte, zu mehr reichte es für Breitenrain jedoch nicht mehr, sodass man trotz engagiertem und kämpferisch tadellosem Auftritt ohne Punkte nach Hause fuhr.

Aktuell dürfte die Tabelle beim FC Breitenrain Anlass zu wenig Freude geben. Sonja Lundsgaard-Hansen relativierte jedoch nach dem Spiel, als sie meinte: «Der Spielplan wollte es so, dass wir in den ersten vier Spielen gegen die drei wohl besten Teams spielen mussten.
Die Punkteausbeute ist bisher auf den ersten Blick zwar nicht so, wie wir uns das gewünscht hätten, unsere Leistungen wurden aber von Spiel zu Spiel besser, sodass ich zuversichtlich bin, dass wir schon bald mehr Punkte auf dem Konto haben werden.»
«Ich will und kann dem Team überhaupt nichts vorwerfen»
Mit dem Resultat gegen Courrendlin-Courroux haderte Lundsgaard-Hansen zwar unmittelbar nach dem Schlusspfiff, mit der Leistung war sie hingegen zufrieden.
«Ich will und kann dem Team überhaupt nichts vorwerfen – wir haben solidarisch gekämpft, haben vieles richtig gemacht und hätten deshalb wenigstens einen Punkt verdient gehabt», sagte sie.