Im Nationalratswahl-Interview 2023 gibt Corina Liebi (GLP Bern) Einblicke zu ihrer Kandidatur und zu ihren politischen Schwerpunkten.
Corina Liebi GLP
Corina Liebi, Nationalratskandidatin der GLP Bern. - zVg
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Historikerin Corina Liebi möchte für die Berner GLP in den Nationalrat.
  • Besonders wichtig ist ihr eine liberale und nachhaltige Schweiz.
  • Sie möchte jungen Menschen mit ihrer Wahl eine Stimme geben.

Die GLP Bern nominiert Corina Liebi (28) für den Nationalrat. Sie ist seit mehr als zehn Jahren in der Politik tätig und sitzt seit 2021 im Berner Stadtrat. Sie hat Nau.ch gegenüber Auskunft zu ihrer Kandidatur gegeben.

Nau.ch: Welches sind Ihre politischen Schwerpunkte?

Corina Liebi: Ich setze mich für eine nachhaltige Schweiz ein, die sowohl gesellschaftlich als auch wirtschaftlich liberal agiert und dabei auch unsere Umwelt nicht aus den Augen verliert. Besonders am Herzen liegen mir dabei die Förderung digitaler Innovationen als Mittel zur Bekämpfung des Fachkräftemangels, ein nachhaltiger Finanzplatz Schweiz und die Verminderung von Food Waste.

Gerade im digitalen Bereich sehe ich grosses Potenzial, dass wir mithilfe künstlicher Intelligenz nicht nur unsere Arbeit effizienter gestalten können, sondern auch den Problemen, die der demografische Wandel mit sich bringt, entgegenwirken und unseren Wohlstand erhalten können.

smartspider
Der Smartspider von Corina Liebi. - Smartvote/Sotomo

Nau.ch: Sie setzen sich für mehr Digitalisierung ein und sehen dies auch als Chance, um unsere Demokratie zu stärken. Was bedeutet für Sie der Begriff «Digitale Demokratie» und welche Chancen und Risiken sehen Sie?

Liebi: «Digitale Demokratie» heisst für mich, politische Teilhabe im digitalen Raum zu ermöglichen. Dabei geht es nicht nur darum, der Bevölkerung staatliche Leistungen online zugänglich zu machen oder beispielsweise E-Voting einzuführen, sondern auch neue Formen der politischen Partizipation auszuprobieren.

Damit können wir zielgruppengerecht die jüngere Generation ansprechen und sie von der Wichtigkeit unseres demokratischen Systems überzeugen. Unsere politischen Prozesse wirken für viele Junge verstaubt und altmodisch, was dazu führt, dass die Beteiligung an politischen Entscheiden bei jüngeren Menschen eher gering ist. Das ist schade und müssen wir ändern.

Nau.ch: Wie gross ist Ihr Wahlkampfbudget?

Liebi: Ich habe mein Wahlkampfbudget auf maximal 14'000 Franken festgelegt. Es handelt sich dabei, wie der Name schon sagt, um ein Budget, also eine Planung der potenziellen Einnahmen und Ausgaben. Die einzelnen Budgetposten können auf meiner Homepage transparent eingesehen werden. Bisher habe ich Einzelspenden in der Gesamthöhe von 950 Franken erhalten.

Wird die GLP bei den Wahlen 2023 zulegen können?

Nau.ch: Seit 2021 sind Sie Stadträtin in Bern. Was motiviert Sie zu dieser Nationalratskandidatur?

Liebi: Ich engagiere mich seit mehr als zehn Jahren in der Politik. Durch mein Amt als Berner Stadträtin, aber auch die diversen Funktionen, die ich innerhalb der Grünliberalen Partei bereits wahrnehmen konnte, bringe ich die nötige politische Erfahrung mit, ein Nationalratsmandat auszuüben.

Zudem entscheiden wir heute, wie unsere Zukunft aussehen soll. Ich möchte diese Zukunftsentscheide nicht der älteren Generation überlassen, sondern den Jungen eine Stimme geben, die direkt davon betroffen sind – enkeltauglich und generationengerecht. Denn gerade im Bereich Klima gibt es eine riesige Baustelle. Wir müssen Mut zur Lösung haben und endlich etwas bewegen in der Klimapolitik.

Nau.ch: Was wollen Sie den Wählern und Wählerinnen sonst noch mitteilen?

Liebi: Wir sind in der Schweiz mit unserem demokratischen System extrem privilegiert. Nimm deine politischen Rechte deshalb wahr und bestimme mit, wer künftig in unserem Parlament sitzen soll. Deine Stimme zählt!

Zur Person: Corina Liebi ist 28-jährig, Historikerin und Berner Stadträtin. Die Grünliberale präsidiert das Politlabor glp lab und amtet als Geschäftsführerin der «Berner Bar und Club Kommission» (BuCK).

Liebi ist in der Region Thun aufgewachsen und wohnt nun seit einigen Jahren in der Stadt Bern. Sie kickt im FC Stadtrat mit, ist begeisterte Kitesurferin und hat ein Flair für Sprachen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

DigitalisierungNationalratParlamentE-VotingFrankenUmweltGLP