Im November 2017 fuhr ein junger Mann nach dem Ausgang betrunken nach Hause. Er baute einen Unfall mit einem Todesopfer und mehreren Verletzten.
schweizerische bundesanwaltschaft
Mordprozess um zwei erschossene deutsche Polizisten hat begonnen. (Symbolbild) - Pixabay
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Der 23-Jährige, der im November 2017 bei Humlikon ZH einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hat, sagte am Donnerstag vor dem Bezirksgericht Andelfingen ZH nichts auf Fragen zum Unfallhergang. Auf eine Bitte um Entschuldigung warteten die Betroffenen vergeblich.

Der damals 19-jährige Mann war früh am Morgen des 4. November 2017 mit drei anderen Partygängern von Zürich auf der A4 nach Schaffhausen unterwegs. Der ausgebildete Chauffeur war betrunken. Ein Mitfahrer wurde dabei getötet. Laut Aussage des Beschuldigten war er sein «bester Kollege».

Unfall in Ringsheim
Wegen eines Autounfalls musste die linke Spur der A5 nach Basel gesperrt werden. - Keystone

Mit im Auto sassen zwei junge Frauen, die der heute 23-Jährige erst an diesem Abend im Ausgang in Zürich kennengelernt hatte. Eine von ihnen wurde schwer verletzt. Der Beschuldigte selbst, die zweite Mitfahrerin sowie ein weiterer betroffener Autolenker erlitten mittelschwere Verletzungen.

Angeklagter: «Einfach überfordert»

Mit der Familie des Getöteten sei er ein paar Mal zusammengesessen, sie hätten «aus meinem Mund hören wollen, was passiert ist». Zu den verletzten Frauen, von denen eine mit bleibenden Einschränkungen leben muss, habe er keinen Kontakt gesucht. Er wisse nicht, wie er auf sie zugehen solle, ob sie überhaupt Kontakt wollten, sagte er. Er sei mit der Situation «einfach überfordert».

Auf die Fragen des Richters zum Unfallhergang antwortete der Schweizer stereotyp, dazu wolle er nichts sagen. So erklärte er auch nicht, weshalb er auf der ihm gut bekannten Strecke nicht noch kurz mit Überholen gewartet habe. Kurz danach wäre die vorerst einspurige Strecke nämlich zweispurig geworden.

Angeklagter bricht in Tränen aus

Immer wieder brach der Beschuldigte in Tränen aus, wurde von Schluchzen geschüttelt. Der Unfall «drückt schwer», sagte er. Um alles zu verarbeiten, habe er psychologische Hilfe. «Ich möchte verstehen, weshalb ich so etwas getan habe».

Nun versuche er, das Beste aus seinem Leben zu machen. Seine Verlobte sei schwanger, er wolle dem Kind ein guter Vater sein. Der junge Mann fährt heute beruflich Lieferwagen. Auch privat sei er noch mit dem Auto unterwegs, sagte er.

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