Laut einer UBS-Studie könnten hohe Geburtenraten die Finanzierung der AHV eher nicht ins Lot bringen. Es brauche neue Denkansätze.
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Ein Mann zieht einen AHV-IV Versicherungsausweis aus seiner Brieftasche. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Gemäss UBS-Studie kann sich die Schweiz für die AHV nicht auf einen Babyboom verlassen.
  • 5 Kinder pro Frau wären nötig, um den Fonds bis 2070 wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
  • Vielmehr brauche es progressive Reformen, fordern die Experten.
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Das Schweizer Vorsorgesystem hat an mehreren Fronten mit Problemen zu kämpfen, etwa auch mit der steigenden Lebenserwartung. Grossfamilien beziehungsweise hohe Geburtenraten seien aber unrealistisch, um die Finanzierung der AHV ins Lot zu bringen, kommt eine Studie der UBS zum Schluss. Es brauche neue Denkansätze.

Die Finanzierung der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) hänge stark von den Jüngeren ab, heisst es in einem am Dienstag von der UBS publizierten Bericht. Allerdings wachse derzeit die Zahl der Pensionierten schneller als die Erwerbsbevölkerung, und das bringe die AHV-Finanzen in Schieflage.

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Aufgeschichtete Schweizer Münzen, mit einer 200-Franken-Note als Dach. (Symbolbild) - Keystone

Eine Kluft tut sich laut den UBS-Experten nicht nur zwischen Jung und Alt auf, sondern auch zwischen kinderlosen Erwachsenen und Eltern. Dabei sei die staatliche Altersvorsorge hierzulande auf Eltern angewiesen, welche die nächste Generation von Beitragszahlern grossziehe. Doch das koste Geld und hemme die Vermögensbildung.

Kein Verlass auf einen Babyboom

Die Autoren machen klar: Bezüglich Rettung der umlagefinanzierten 1. Säule kann sich die Schweiz nicht auf einen Babyboom verlassen. Selbst mit bestenfalls moderat steigenden Geburtenraten oder einer Zunahme der Migration wären fünf Kinder pro Frau nötig, um den AHV-Fonds bis 2070 wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Vielmehr brauche es progressive Reformen, fordern die Experten. Dabei soll die Finanzierung unabhängig von der Anzahl Kinder funktionieren. Sie solle auf die heutige gesellschaftliche Realität und die realen Geburtenraten ausgerichtet werden, indem schrittweise zu einem anderen Umverteilungsmodell übergegangen werde.

So liessen sich beispielsweise Rentenalter, Beiträge und Leistungen auf der Grundlage demografischer und wirtschaftlicher Entwicklungen dynamisch und regelbasiert anpassen, schlägt die UBS vor. Die Herausforderung bestehe darin, das richtige Gleichgewicht zwischen verschiedenen Massnahmen zu finden. Etwa wenn es um Themen wie Beitragszahlungen, Steuern oder den Anstieg der Geburten geht.

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