Das Weltwirtschaftsforum hat vor, 1000 Milliarden Bäume für den Klimaschutz zu pflanzen. Greenpeace beäugt diesen Plan eher mit Skepsis.
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Pflanzen sind nicht mehr im Stand, so viel Kohlenstoffdioxid aufzunehmen. - pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Diese Woche hat das WEF bekannt gegeben, 1000 Milliarden Bäume pflanzen zu wollen.
  • Laut Greenpeace reicht dies nicht, um die Klima-Probleme zu lösen.

Am Weltwirtschaftsforum wurde nicht nur über Umweltschutz debattiert, das WEF will auch Verantwortung übernehmen. Dazu hat Gründer Klaus Schwab eine Klima-Initiative angekündigt.

Worum geht es? Das Projekt um Schwab will weltweit 1000 Milliarden Bäume pflanzen. Selbst die US-Regierung von Donald Trump will sich an dem Vorhaben beteiligen.

Ziel: Den Klimawandel zu bremsen. Die Pflanzen entfernen CO2 aus der Atmosphäre und binden es in Blätter, Ästen oder Wurzeln.

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Klaus Schwab konnte Donald Trump für seine Initiative am Weltwirtschaftsforum gewinnen. - Keystone

Die Idee hatte nicht das Weltwirtschaftsforum zuerst, es gibt schon heute Projekte, welche das gleiche Ziel verfolgen. Das Forum will Hunderte von Initiativen vernetzten, Geld und politische Unterstützung liefern.

Bei der Umweltorganisation Greenpeace, welche das Forum WEF regelmässig kritisiert, hält sich die Euphorie in Grenzen. «Bäume pflanzen ist an sich eine gute Sache. Es kommt aber darauf an, wo und wie das passiert», sagt Campaignerin Asti Roesle.

Weltwirtschaftsforum: Viele Details sind unbekannt

Bisher hat das Forum sehr spärlich über das Projekt informiert. Ob die Initiative mehr ist als ein PR-Gag, kann die Greenpeace-Frau «aufgrund der bisher vorhandenen Kommunikation nicht beurteilen».

Sowieso reiche es nicht, nur Bäume zu pflanzen. «Die Qualität zerstörter Urwälder kann man nicht einfach zur Aufforstung ersetzen.» Die verbleibenden fossilen Reserven müssen unter der Erde bleiben, um «die Klimakatastrophe in letzter Minute abzuwenden».

Amazonas Greenpeace Weltwirtschaftsforum
Die Industrie fördert die Abholzung, kritisiert Greenpeace. Das Weltwirtschaftsforum will Gegensteuer geben. - Keystone

Hier sieht sie die Teilnehmer des Forums in der Pflicht. Denn: «Der ökologische Fussabdruck der am Weltwirtschaftsforum präsenten Weltkonzerne ist gigantisch.» Viele seien auch dafür verantwortlich, dass die Artenvielfalt schwinde und Wälder zerstöre würden.

Bäume zu pflanzen sei ein wichtiger Teil, um die Klimakrise zu lösen, sagt Roesle. «Allerdings ist es inzwischen auch zum Sinnbild von Greenwashing geworden.» So hat auch Ölkonzern Shell eine Bäume-Pflanz-Aktion angekündigt – um den CO2-Ausstoss zu kompensieren.

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