Viele Schweizer Firmen zahlen ihren Angestellten wegen der hohen Inflation mehr Lohn. Nau.ch hat eine Übersicht zusammengestellt.
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Eine Putzfrau bei der Arbeit (Symbolbild). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Schweizer Unternehmen zahlen ihren Mitarbeitenden einen Teuerungsausgleich.
  • Bei den grossen Detailhändlern liegt dieser bei etwas mehr als zwei Prozent.
  • In anderen Branchen wird deutlich grosszügiger erhöht.

Wegen der hohen Inflation haben zahlreiche Schweizer Unternehmen die Löhne ihrer Angestellten erhöht. Denn besonders Personen mit tieferem Einkommen leiden derzeit stark unter der Teuerung. Nau.ch hat die jüngsten Ankündigungen der wichtigsten Firmen und Gewerkschaften zusammengetragen.

Coop, Migros und Co.

Angestellte der grössten Schweizer Supermarkt-Ketten dürfen sich alle über eine Lohnerhöhung von um die zwei Prozent freuen. Bei Coop gilt dies für Mitarbeitende mit einem Einkommen von bis zu 4500 Franken. Darüber liegende Löhne würden individuell angepasst, heisst es in einer Mitteilung. Zusätzlich erhielten alle Angestellten einen Einkaufsgutschein von bis zu 800 Franken.

Auch bei der Konkurrentin Migros gibt es einen Anstieg in einer Bandbreite von 2 bis 2,8 Prozent. Insbesondere die Mindestlöhne werden um 100 Franken angehoben.

Auch Migros-Tochter Denner will Verkauf- und Logistikmitarbeitenden 2,4 Prozent mehr zahlen. In der Verwaltung gibt es im kommenden Jahr zwei Prozent mehr Lohn. Zudem steigen wie bei der Migros die Mindestlöhne um 100 Franken.

Teuerung
Die Angestellten von Migros und Coop können sich über Lohnerhöhungen für 2023 freuen. (Archivbild)
Auch die Angestellten der Migros-Tochter Denner erhalten im kommenden Jahr mehr Lohn. Der Discounter hebt die Lohnsumme um 2,3 Prozent an.(Symbolbild)
Auch die Angestellten der Migros-Tochter Denner erhalten im kommenden Jahr mehr Lohn. Der Discounter hebt die Lohnsumme um 2,3 Prozent an.(Symbolbild)
Coiffeur Coronavirus
Coiffeure haben immer wieder Lücken im Tagesplan, weil Kunden einfach nicht auftauchen.
Helvetic Airways Martin Ebner
Helvetic-Airways-Besitzer Martin Ebner steht vor einem Jet seiner Fluggesellschaft. Seine Angestellten profitieren von mehr Lohn 2023.
Mehr Lohn für die Swisscom-Mitarbeitenden: Angestellte mit einer guten Leistung bekommen ab April mindestens 0,9 Prozent mehr Lohn. (Themenbild)
Mehr Lohn für die Swisscom-Mitarbeitenden: Angestellte mit einer guten Leistung bekommen ab April mindestens 0,9 Prozent mehr Lohn. (Themenbild)

Einen überdurchschnittlich hohen Teuerungsausgleich plant die Agrargenossenschaft Fencao. Angestellte von Landi, Volg, Agrola und zahlreichen weiteren Unternehmen erhalten 2,6 Prozent mehr Lohn. Dies setzt sich aus einer 1,5 Prozent höheren Lohnsumme und einer Einmalzahlung von 800 Franken zusammen. Zudem werde die Wochenarbeitszeit in gewissen Bereichen um eine Stunde reduziert.

Coiffeur

Für Coiffeusen und Coiffeure steigen ab dem 1. Januar die Mindestlöhne für alle. Sie bekommen gemäss dem nationalen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) 50 Franken monatlich mehr. Die restlichen Arbeitsbedingungen bleiben unverändert.

Reisebranche

In der Reisebranche macht Helvetic-Chef Martin Ebner mit einer grosszügigen Lohnerhöhung von sich reden. Flugbegleiter, Pilotinnen und Büro-Angestellte bekommen bis zu fünf Prozent mehr Lohn, wenn sie bislang weniger als 5100 Franken verdienten. In höheren Lohnklassen gibt es ein Plus von 3,5 Prozent.

Bekommen Sie auch eine Lohnerhöhung?

Globetrotter und all ihre Tochterfirmen passen die Lohnsumme ebenfalls an. Alle Mitarbeitenden erhalten mindestens zwei Prozent mehr Lohn, heisst es in einer Mitteilung. Weitere zwei Prozent winken als Leistungslohn oder als Wertschätzung für den Sondereffort nach der Pandemie.

Kommunikation

Die Swisscom hat bereits im Februar eine Lohnerhöhung von 0,9 Prozent angekündigt. Gegenüber Nau.ch bestätigt das Unternehmen: «Um der Teuerung Rechnung zu tragen, erhielten die meisten Mitarbeitenden eine generelle Lohnerhöhung.» Diese falle je nach Position im Lohnband unterschiedlich hoch aus.

Putzpersonal

Auch Batmaid erhöht die Löhne der Reinigungskräfte – und das dank Preiserhöhungen um ganze 6,8 Prozent. Gemäss dem «Tagesanzeiger» variieren die Stundenlöhne aber je nach Region.

batmaid
Eine Frau schiebt einen Putz-Wagen. (Symbolbild) - Keystone

Behörden und staatliche Betriebe

Behörden und staatlichen Betriebe passen ihre Löhne ebenfalls an die Teuerung an. Dabei sind sie mehrheitlich grosszügig.

So bekommen die Angestellten der öffentlichen Zürcher Spitäler im kommenden Jahr etwa drei Prozent mehr Lohn. Bei Pflegenden stellten die Institutionen zudem Mittel für individuelle Lohnanpassungen bereit.

Pflegepersonal im Spital
Pflegepersonal in der Schweiz ist derzeit rar. - Keystone

Die Angestellten der Verkehrsbetriebe Luzern bekommen gemäss einem neuen GAV 2,5 Prozent mehr Lohn. Zudem sind Verbesserungen beim Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub vorgesehen.

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