Nach dem geplatzten Deal zwischen Sunrise und UPC nimmt CEO Olaf Swantee den Hut. Wer ist sein Nachfolger André Krause?
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Der Chef von Sunrise, André Krause. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sunrise wechselt nach dem UPC-Fiasko seine Führungsriege aus.
  • Der neue Firmenchef André Krause kommt aus dem Nordwesten Deutschlands.
  • Beim UPC-Deal verkalkulierte sich auch der damalige Finanzchef.

André Krause, Jahrgang 1970, verschrieb sich beruflich der Telekommunikation. Angefangen hat er jedoch als Industriekaufmann bei einer Chemikalien-Firma in der Stadt Minden in Nordrhein-Westfalen, in der Nähe von Hannover. Nach seinem Wirtschaftsstudium an der Uni Bielefeld, trat der Deutsche in die Dienst verschiedener Unternehmensberatungs- und Wirtschaftsprüfungsfirmen.

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Der Weg des neuen Sunrise-CEO André Krause. - Google Maps

Dort betreute er im Mandatsauftrag diverse Telekommunikations-, IT- und Internet-Projekte. Vor seinem Wechsel zu Sunrise im Jahr 2011 war Krause bei Telefónica O2 Germany als Finanzchef engagiert, wo er Erfahrung in der Telekommunikationsbranche sowie Strategie sammelte. Bei Sunrise gestaltete Krause als CFO den Börsengang im Jahr 2015 und den späteren Verkauf der Mobilfunkmasten entscheidend mit.

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Die Entwicklung der Sunrise-Aktie seit dem Börsengang 2015. - Finanzen.ch

Für Krause ist es der erste Job als Firmenchef – und das gleich beim zweitgrössten Schweizer Telekom-Unternehmen. Bis zur Generalversammlung 2020 im April wird er vom abtretenden Sunrise-Chef Olaf Swantee unterstützt.

Grund für den Führungswechsel bei Sunrise war die geplante und eingefädelte Übernahme von UPC gewesen. Nachdem Sunrise im Februar bekannt gab, für rund 6,3 Milliarden Franken den Kabelnetzbetreiber UPC Schweiz von Liberty Global übernehmen zu wollen, bildete sich massiver Widerstand von den Sunrise-Aktionären.

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Olaf Swantee, Chef von Sunrise Communications, weibelt für eine Übernahme der UPC. - Keystone

Sie kritisierten den hohen Kaufpreis und stemmten sich gegen eine Kapitalerhöhung um fast drei Milliarden Franken. Im Oktober war der Kauf endgültig abgesagt worden. Die Kosten für den gescheiterten Deal beliefen sich für Sunrise auf gut 125 Millionen Franken. CFO André Krause zeigte sich noch kurz zuvor überzeugt, dass der Deal bei der GV eine Mehrheit finden würde.

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