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Sunrise-Chef sieht Taucher bei Internetkunden als Ausreisser

Keystone-SDA
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Zürich,

Der Rückgang von 7000 Internetkunden im dritten Quartal ist laut Sunrise-CEO André Krause lediglich ein temporäres Phänomen.

André Krause
André Krause ist der CEO von Sunrise. (Archivbild) - keystone

Im Schlussquartal rechnet der Chef des zweitgrössten Telekomkonzerns wieder mit einem Zuwachs bei den Kundenzahlen. Sunrise sei im dritten Quartal von zwei Faktoren getroffen worden, sagte Krause am Dienstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.

Einerseits würden im Sommerquartal traditionellerweise nicht sehr viele Kunden Internetanschlüsse kaufen. Zudem habe sich die Umstellung der verbleibenden UPC-Kunden auf Sunrise-Abos noch negativ ausgewirkt.

Da habe man etwas mehr Kunden verloren als erwartet. Am Schluss der Umstellung kämen immer die komplexeren Fälle. «Und die haben leider häufiger als erwartet dazu geführt, dass der eine oder andere Kunde gesagt hat: Nein danke, das ist mir zu umständlich, das mache ich jetzt nicht», sagte Krause.

Zukunftsausblick und Mobilfunkentwicklung

Mit Blick nach vorne erwarte man jetzt eine Verbesserung bei der Wechselrate der Kunden, sagte Krause. «Ich gehe davon aus, dass wir wieder eine positive Neukundenzahl im vierten Quartal im Internetbereich sehen».

Auch beim Mobilfunk ist die Entwicklung der Kundenzahlen tiefer als früher. Von Juli bis September hat Sunrise lediglich noch 20'000 Neukunden für Mobilfunkabos gewonnen. Das ist nicht einmal halb so viel wie im gleichen Vorjahresquartal (+48'000 Kunden).

Sunrise habe in diesem Jahr die kommerzielle Strategie angepasst. In der Hauptmarke Sunrise sei man weniger aggressiv bei den Preisen und mache weniger Sonderangebote. «Und das bringt mit sich, dass wir dort tendenziell weniger Neukunden sehen», sagte Krause.

Neue Marke und zukünftige Normalität

Bei der Zweitmarke Yallo gebe es dagegen ein relativ kontinuierliches Wachstum. Zudem sei Sunrise im Discoutsegment bisher nur teilweise präsent gewesen. Das solle sich mit der Marke CHmobile ändern, die vor einer Woche gestartet wurde.

«Von daher ist aus meiner Sicht nachvollziehbar, warum die Performance im Mobilfunk bisher tiefer war als in den Vorjahren», sagte der Konzernchef. Und dies dürfte auch die neue Normalität sein.

«Das macht uns aber auch nicht nervös, weil am Ende des Tages es eben nicht nur um das Zählen von Neukunden geht, sondern am Ende geht es darum, dass wir ein Umsatzwachstum erzielen können». Dies ermögliche ein weiteres Wachstum von Cashflow und Dividende.

Marketing und Mitarbeiterbeteiligung

Zum Wachstum des bereinigten Betriebsgewinns vor Abschreibungen und Amortisationen nach Zahlung der Leasingkosten (EBITDAaL) um 2,4 Prozent auf 270,1 Millionen Franken hätten Kostensenkungen beigetragen. Insgesamt habe man die Kosten um 25 Millionen reduziert, sagte Krause.

Davon stammten 5 Millionen aus dem Aktienkaufprogramm für Mitarbeiter, die damit Lohn gegen Aktien getauscht hätten. Aber auch an anderer Stelle habe Sunrise im dritten Quartal gespart, wie etwa beim Marketing.

Die Marketingkosten dürften allerdings wieder hochgehen. Dazu trügen unter anderem die Werbung für die «Black Friday»-Angebote oder die TV-Kampagnen bei. Im vierten Quartal gebe es grundsätzlich immer höhere Marketingausgaben.

Kommentare

edelweisz

Verlorene Kunden kommen nicht retour. Sunrise verzeichnet bei der Ombudsstelle der Telekombranche die meisten Kundenbeschwerden, gefolgt von Salt, Swisscom am wenigsten. Sunrise selbst räumt ein, dass der Service nicht den Ansprüchen entspreche.

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