Wall-Street-Anleger auf dem Sprung: Rekordhochs trotz Zoll-Ängsten
Nach verhaltenem Start klettern die Wall Street-Indizes auf neue Rekordstände. Anleger blicken zudem gespannt auf Zollverhandlungen mit der EU.

Die Wall Street zeigte sich am 10. Juli 2025 nach einem zurückhaltenden Handelsbeginn wieder mutiger. Die grossen Aktienindizes Nasdaq und S&P 500 erreichten knapp neue Rekordstände.
Dies, obwohl die Anleger die Ergebnisse der Zollverhandlungen mit der EU mit Spannung erwarten und die Unsicherheiten dämpfen. So geht es aus dem Wall-Street-Bericht der «Tagesschau» hervor.
Der Dow Jones legte um 0,43 Prozent auf 44'650 Punkte zu und war damit Tagesbester unter den Leitindizes. Der S&P 500 erreichte im Verlauf ein neues Hoch bei 6'290 Punkten und schloss mit 6'280 Zählern 0,27 Prozent höher.
Zwei Zinssenkungen seien wahrscheinlich
Der Nasdaq Composite erreichte mit 20'655 Punkten ebenfalls ein Rekordhoch. Er schloss aber mit einem moderaten Plus von 0,1 Prozent bei 20'630 Punkten.
Die überraschend niedrigen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA sorgten zunächst für Zurückhaltung bei Zinserwartungen. Dennoch werteten Experten dies als Zeichen einer robusten US-Wirtschaft.

Dadurch hat die Federal Reserve Zeit, die Auswirkungen der Zollerhöhungen zu analysieren, bevor sie Zinssenkungen vornimmt. Fed-Gouverneurin Mary Daly sieht zudem laut der «Tagesschau» zwei Zinssenkungen in diesem Jahr als wahrscheinlich an.
Nvidia erreicht neues Hoch
Die beginnende Berichtssaison für das zweite Quartal steht im Fokus der Anleger. Experten warnen vor möglichen Enttäuschungen durch geopolitische Spannungen, Währungsschwankungen und Handelspolitik, die die Gewinnentwicklung beeinträchtigen könnten.
Die Berichtssaison gilt als entscheidender Stimmungstest für die zweite Jahreshälfte, so die «Tagesschau». Ein Dauerbrenner bleibt aber das Thema Künstliche Intelligenz.
Nvidia erreichte mit einer Börsenbewertung von über vier Billionen Dollar einen neuen Meilenstein. Auch Microsoft erzielte neue Höchstwerte bei rund 3,7 Billionen Dollar Bewertung.
US-Zölle belasten Brasilien
Unter den Einzelwerten sorgte die Übernahme von WK Kellogg durch Ferrero für Aufsehen. Ferrero zahlt 3,1 Milliarden Dollar für den US-Frühstücksflocken-Hersteller, was einen Aufschlag von 31 Prozent auf den Schlusskurs bedeutete.
Die Aktie von WK Kellogg stieg an der NYSE um über 30 Prozent, wie die «Tagesschau» berichtet. Die US-Zollpolitik bleibt hingegen ein Unsicherheitsfaktor.

Präsident Trump verhängte 50-Prozent-Zölle gegen Brasilien, was die Märkte belastet. Zudem beeinflussen geopolitische Ereignisse im Nahen Osten und Diskussionen innerhalb der Opec+ die Ölpreise, die merklich nachgaben.
Wie es in Deutschland aussieht
Am deutschen Aktienmarkt zeigte sich der DAX robust. Er konnte aber nach einem Rekordhoch von 24'639 Punkten keine weiteren Gewinne erzielen.
Ausserdem schloss er bei 24'456 Punkten, der MDAX legte hingegen um 0,36 Prozent zu. Die starken US-Arbeitsmarktdaten dämpften zudem Zinssenkungshoffnungen und belasteten den Euro gegenüber dem Dollar.
Tesla betont trotz rückläufiger Neuzulassungen in Deutschland die Stabilität seines Werks in Grünheide. Volkswagen stoppte vorerst die Lieferung des Elektro-Kleinbusses ID.
Wall Street bleibt dynamisch
Buzz in die USA wegen Rückruf und Strafzöllen. T-Mobile US beendet auf Druck der US-Regierung ihre Diversitätsprogramme, wie es die «Tagesschau» berichtet.
Die Wall Street bleibt angesichts hoher Indexstände und zahlreicher Unsicherheiten in Bewegung. Grösserer Verkaufsdruck ist derzeit nicht zu beobachten, die Anleger bleiben auf dem Sprung.