Die angeschlagene Restaurantkette Vapiano wird wahrscheinlich auch dieses Jahr Verluste schreiben.
Vapiano-Restaurant
Vapiano-Restaurant - dpa/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wachstumsstrategie der Restraurantkette gescheitert.

Wie die Kölner am Montagabend mitteilten, soll das Konzernergebnis zwar «deutlich besser» als im vergangenen Jahr ausfallen, aber immer noch einen Verlust «im mittleren zweistelligen Millionenbereich» ausweisen. Vapiano will zudem deutlich langsamer wachsen und sich auf Kernmärkte wie Deutschland, Österreich und Frankreich konzentrieren.

Für das Jahr 2019 plant Vapiano zehn bis 15 Neueröffnungen. 2018 eröffnete Vapiano weltweit 32 neue Restaurants bei gleichzeitiger Schliessung von sechs bestehenden Restaurants. Damit zählte die Kette 231 Restaurants in 33 Ländern auf fünf Kontinenten. Weil das Geschäft aber nicht so gut lief und die Expansion viele Kosten verursachte, verlor Vapiano im vergangenen Jahr 101 Millionen Euro bei einem Gesamtumsatz von 371,5 Millionen Euro. Damit verdreifachte sich der Verlust im Vergleich zum Vorjahr.

Auch im ersten Quartal 2019 lief es nicht gut. Die Umsätze sanken und das Betriebsergebnis schrumpfte.

Vapiano-Chef Cornelius Everke erklärte: «Das vergangene Geschäftsjahr war für Vapiano ein herausforderndes und leider auch sehr enttäuschendes Jahr.» Die auf starkes Wachstum ausgerichtete Strategie der vergangenen Jahre habe nicht den erwünschten Erfolg gehabt.

Deshalb wolle sich das Management in den kommenden Jahren verstärkt darauf konzentrieren, den Konzern in die schwarzen Zahlen zu bringen. Da allerdings auch im ersten Quartal die Gästezahlen rückläufig waren, sehe er 2019 als «Übergangsjahr» und rechne erst 2021 mit Gewinnen.

Die 2002 in Hamburg gegründete Kette wollte mit italienischem Fast Food die Welt erobern. Die Kunden können ihre Pasta oder Pizza direkt bei den Köchen an der Theke bestellen und dabei zusehen, wie diese das Essen zubereiten. Nachdem die operativen Probleme im vergangenen Jahr offensichtlich wurden, stürzte der Aktienkurs des seit 2017 an der Börse gelisteten Unternehmens von über 20 Euro auf sechs Euro ab.

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