Zürcher findet 240 Gramm Geldschnipsel – was sind sie wert?
Zwischen alten Kisten taucht ein vermeintlicher Schatz auf. Doch statt Franken gibt’s nur Erinnerungen an ausrangiertes Bargeld.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Zürcher findet 240 Gramm geschredderte Banknoten in alten Firmensachen.
- Es handelt sich um Reste vernichteter Noten der achten Serie.
- Die SNB erklärt, ob die Schredder-Nötli noch Wert haben.
Was tun mit 240 Gramm Schweizer Franken? Die Frage, die Reddit-User Joel M. derzeit umtreibt, ist nicht so banal, wie sie zunächst klingt.
Der Zürcher fand besagte Geldmenge beim Räumen alter Kisten aus einer Firma, die er vor einer Weile übernommen hatte.
Die Krux: Das Bare präsentierte sich ihm nicht in Form ganzer Noten, sondern in Gestalt unzähliger kleiner Papierschnipsel. Sauber verpackt und allem Anschein nach industriell zerkleinert.
Die Fragmente liessen sich eindeutig der letzten (achten) Schweizer Banknotenserie zuordnen, erklärt Joel M. auf Nachfrage von Nau.ch.
Weiter präzisiert er, dass es sich bei dem früheren Betrieb um eine Bäckerei handelt. Eine direkte Verbindung zu Banken oder zum Geldwesen bestehe also nicht.
Der Finder will nun wissen: Lässt sich aus dem Noten-Puzzle noch Kapital schlagen, wenn man einzelne Teile richtig zusammenfügt? Oder kann er den Pressballen guten Gewissens in die Tonne treten?
SNB: «Es dürfte sich um vernichtete Banknoten handeln»
Die Schweizerische Nationalbank macht auf Anfrage von Nau.ch unmissverständlich klar: Die gefundenen Schnipsel sind wertlos.
«Es dürfte sich hierbei um vernichtete Banknoten handeln», erklärt SNB-Sprecher Alain Kouo.
Zur Einordnung schildert er den üblichen Ablauf: Banknoten, die zur SNB gelangen, werden maschinell auf Qualität und Echtheit geprüft.
Noten in gutem Zustand kommen zurück in den Umlauf. Beschädigte oder verschmutzte Banknoten werden hingegen vernichtet.
Das Ergebnis dieses Prozesses seien genau jene Banknotenschnipsel, die gepresst und anschliessend in der Kehrichtverbrennung entsorgt würden.
Kouo erklärt weiter, dass die SNB beschädigte Banknoten nur unter klar definierten Bedingungen ersetzt. Etwa, wenn mehr als die Hälfte einer Note vorliegt und eine Seriennummer vollständig erkennbar ist.
Aber: «Für vernichtete Banknoten leistet die SNB keinen Ersatz.»
So könnten die Schnipsel in die Bäckerei gekommen sein
Bleibt die Frage: Wie gelangen geschredderte Banknoten in einen privaten Geschäftsbetrieb, wenn sie doch für gewöhnlich verbrannt werden?
«Teilweise werden auch kleine Mengen dieser wertlosen Banknotenschnipsel verpackt, zu Anschauungs- und Schulungszwecken genutzt und extern weitergegeben», erklärt Kouo.

Auch habe die SNB an Tagen der offenen Tür schon solche Päckchen an die Bevölkerung verteilt, als eine Art Souvenir. Gut möglich also, dass die Geldschnipsel auf diesem Weg einst in die Zürcher Bäckerei gelangten.
Fazit: Aus den 240 Gramm geschredderten Franken kann Joel M. kein Geld mehr machen. Was bleibt, ist ein kurioses Relikt aus dem Lebenszyklus des Bargelds.











